NO PULP IN THE FICTION: "2"                                          Kapitel "DJANGO UNCHAINED" (TEILE 1.2 & 1.3 & 1.4.1) [EXPLICIT CONTENT]

 

Zwei Bier für zwei ermattete Reisende“ [Dr. SCHULTZ] – nachdem Schultz und Django, die zuvor von den Bewohnern von Daughtrey, Texas bei ihrer Ankunft kritisch beäugt wurden, in den Saloon marschiert sind und eine Bestellung getätigt haben, läuft der „SALOON KEEPER“ [Quelle: Skript] entsetzt aus dem (ansonsten völlig leeren) Saloon, da es nicht üblich ist, einen Farbigen zu bedienen [Skript-Passage mit Bezug auf Daughtrey: „Daughtrey looks like a million western towns we’ve seen before in movies. But to the TOWNSPEOPLE of Daughtrey, Django and the German don’t look like a million of other visitors“].

SCHULTZ stellt sich danach hinter die Bar und zapft das Bier selbst, wobei man im Rahmen des Saloon-Gesprächs in der Folge mehr über den Doktor erfährt [DJANGO: „Was für ’n Zahnarzt sind Sie?“ / Dr. SCHULTZ: „Ungeachtet des Wagens habe ich seit fünf Jahren nicht mehr praktiziert. Mittlerweile gehe ich einem neuen Beruf nach: Kopfgeldjäger“; Anmerkungen: Die Aussage „What kinda dentist are you?“ wird gemeinhin zu den populärsten Dialogzeiten von DJANGO UNCHAINED gezählt. Ganz oben auf Schultz’s Gefährt befindet sich ein riesiger Zahn, der auf einer großen Stahl-Feder baumelt und sozusagen verdeutlicht, dass der Doktor anscheinend eben Zahnarzt ist].

Als DJANGO eingestehen muss, dass er nicht weiß, was ein „[...] Bounty Hunter“ [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript] ist, erklärt ihm Schultz seine Profession und den Umstand, dass er sein Geld gleichsam mit Leichen verdient [Dr. SCHULTZ: „Wie der Sklavenhandel ist das ein Fleisch gegen Bares-Geschäft. […] Je böser sie [die Outlaws] sind, desto besser die Belohnung“ / Skript: „Badder they are, bigger the reward“]. Dann erläutert der Kopfgeldjäger die „Zwickmühle“ [Copyright: Dr. SCHULTZ], in der er sich in Bezug auf DJANGO befindet, sowie den damit verbundenen Umstand, dass er Django, den er ja irgendwie „offiziell erworben“ hat, aber braucht, um die drei „BRITTLE-Brüder“ zu identifizieren, da Schultz eben den Nachteil hat, nicht zu wissen, wie diese aussehen [Dr. SCHULTZ: „Also, bis auf Weiteres nutz ich den Mumpitz der Sklaverei erst mal zu meinem Vorteil. Indess, ich habe es gesagt und fühle mich [diesbezüglich] schuldig. […] Ich suche nach den Brittle-Brüdern“ / DJANGO: „Ich weiß genau, wie sie aussehen“; im Skript legt QT SCHULTZ die Bezeichnung „slave malarkey“ in den Mund, was so viel wie „Sklaverei-Unsinn/Schwachsinn“ bedeutet].

Gut, das wäre die Vereinbarung: Du reitest mit mir, bis wir sie finden“ [Dr. SCHULTZ] – der Doktor will mit Django „[...] every plantation in Gatlinburg“ [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript] besuchen, um die Brüder zu finden, was für diese dann, so wie Schultz verdeutlicht, „letale Konsequenzen“ haben wird. DJANGO würde, „[…] once the final Brittle brother lies dead in the dust“ [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript], endgültig die Freiheit und 25 Dollar pro Bruder, also insgesamt 75 Dollar, sowie das Pferd „Tony“ bekommen.

Der Sheriff, BILL SHARP [gespielt von Don Stroud – verkörperte 1989 in dem Timothy Dalton-Bond-Film Lizenz zum Töten den Neben-Bösewicht „Colonel Heller“], taucht, begleitet von zahlreichen Einwohnern der Stadt, vor dem Saloon mit einer Winchester auf [SHERIFF SHARP – gemäß Skript: „Ok boys, fun’s over, come on out“].

Schultz & Django treten vor den Saloon, aber nachdem der Sheriff noch einmal bekräftigt hat, dass die beiden nichts in „seiner Stadt“ zu suchen haben [SHERIFF SHARP: „Also, wieso denkt ihr dürft ihr in meine Stadt kommen und Ärger machen?“], schießt der Doktor auf den Sheriff plötzlich mit einer „SMALL DERRINGER“ [Derringer (oder: Deringer): Taschenpistole, die von dem US-Büchsenmacher Henry Deringer im frühen 19. Jahrhundert entwickelt wurde], die „from a metal sliding apparatus concealed under his jacket sleeve“ [Quellen: QT-Skript; concealed: verborgen] in seine Hand gleitet. Dann geht SCHULTZ, beobachtet von geschockten „TOWNSPEOPLE“ und einem überraschten DJANGO, zu dem auf dem Boden liegenden Sheriff Sharp und tötet diesen mit „another tiny bullet“ [Quellen: Skript].

Schließlich meint Dr. SCHULTZ, dass der Saloon-Besitzer, der ja den Sheriff geholt hat und sich jetzt unter der Menschenmenge befindet, nun den Marshall holen soll [Dr. SCHULTZ: „Jetzt können Sie den Marshall holen“ / Skript: „Now you can go get the marshall“].

TIME CUT“ [Skript]. Der US-Marshall GILL TATUM [gespielt von Tom Wopat] taucht beim Saloon auf und stellt klar, dass an die „100 Gewehre“ auf den Saloon gerichtet sind, in den sich Django & Schultz wieder zurückgezogen haben (wobei DJANGO sich mittlerweile sicher ist: „[…] his new master is a lunatic who’s going to get them both killed [...]“ [Skript-Passage]).

You and your n***** come out right now with your hands over your head, and I mean, right now!“ [MARSHALL TATUM – gemäß Skript] – Schultz und Django kommen der Aufforderung nach und verlassen mit erhobenen Händen den Saloon.  Draußen beobachtet mittlerweile „the WHOLE TOWN“ den „stand off“ [Quellen: Skript].

Der Doktor stellt sich Tatum als „[...] a representative of the criminal justice system of The United States of America“ [Dr. SCHULTZ – im Original] vor und erläutert ihm die Hintergründe seines Handelns bezüglich des Sheriffs, den er, so wie der Marshall meint, „[…] like a dog in the street“ [MARSHALL TATUM - gemäß Skript] niedergeschossen hat, was aber, wie sich im Laufe von SCHULTZ’s Ausführungen herausstellt, einen bestimmten Grund hatte [Dr. SCHULTZ: „Mein Name ist Dr. King Schultz. Wie Sie selbst, Marshall, steh auch ich in Diensten des Gesetzes. Der Mann, der da tot im Staub liegt, […] bekannt unter dem Namen Bill Sharp, ist eigentlich ein gesuchter Gesetzloser mit dem Namen Willard Peck. Mit einem Kopfgeld in Höhe von 200 Dollar, […] tot oder lebendig. […] Vor drei Jahren stahl er Rinder von der B.C. Corrigan Cattle Company in Lubbock, Texas“].

In der Folge präsentiert Schultz dem US-Marshall TATUM auch noch einen Haftbefehl, ausgestellt von „[...] Judge Henry Allen Laudermilk of Austin Texas“ [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript], und meint, dass der Marshall ihm somit 200 Dollar schulde. Die Reaktion von DJANGO auf die ganzen Vorgänge & Ausführungen: „I’ll be damned“ [DJANGO – in der Originalfassung; dt. Synchro: „Leck mich am Arsch“].

 

 

CUT TO [Skript]; Django und Dr. Schultz, „[...] who by now have ridden quite a few miles together“ [Skript-Passage], machen auf ihrem Weg nach Gatlinburg bei einer „TENNESSEE COUNTRY ROAD“ [Quelle: Skript] Rast – DJANGO isst ein paar Happen, der Doktor zieht sich um und fragt ihn nach den Plänen, die er hat, wenn er seine Freiheit wiedererlangt hat [Dr. SCHULTZ: „Wenn wir die Brittle-Sache hinter uns haben, bist du ein freier Mann. […] Was hast du danach für Pläne?“]. Django enthüllt daraufhin, dass er unbedingt seine Frau finden und freikaufen will [DJANGO – gemäß Skript: „Find my wife, and buy her freedom“], wobei der Umstand, dass der Sklave verheiratet ist, Schultz einigermaßen verblüfft [Dr. SCHULTZ: „Django, ich hatte keine Ahnung, dass du ein verheirateter Mann bist. Glauben viele Sklaven an die Ehe?“ / DJANGO: „Ich und meine Frau, ja“].

Eine Rückblende zeigt DJANGO schließlich auf der Carrucan-Plantage, eingesperrt in einem „boxcar[]“ [Quelle: Skript; boxcar: Güterwagen], der einem Käfig gleicht, und „zwangsmaskiert“ mit einer Metallmaske – der „[...] Old Man Carrucan“ [DJANGO - zu Dr. SCHULTZ; Anm.: Der sadistische Besitzer der Carrucan-Plantage, der eben auch Besitzer von Django & dessen Frau war, wird von Bruce Dern verkörpert, dem Vater von Blue Velvet-/Wild at Heart-/Jurassic Park-/Big Little Lies- & Enlightened-Star Laura Dern; Bruce Dern war dann 2015 auch in Tarantino’s THE HATEFUL EIGHT als General zu sehen] betrachtet DJANGO in dem Käfig und wirft ihm seine „Renitenz“ vor [OLD MAN CARRUCAN: „Django, Django, Django. Du bist renitent, Django. Der Boy ist renitent […]“].

Anschließend ordnet er an, dass Django & dessen Frau ein „`R` für Runaway“ [Copyright: OLD MAN CARRUCAN - gemäß Skript] ins Gesicht gebrannt bekommen [Anm.: Schon zu Beginn seines Drehbuchs erwähnt QT im Zusammenhang mit seinem Helden „DJANGO“ das in die Wange gebrannte „R“: „We […] notice a tiny small `r` burned into his cheek (`r` for runaway)“; runaway slave: Sklave, der von seinem Besitzer / seinem „master“ weggelaufen ist], bevor, so der Befehl von Old Man Carrucan, das Ehepaar auf der Greenville-Auktion verkauft werden soll [OLD MAN CARRUCAN: „Schafft sie runter zur Greenville-Auktion. Lasst sie verkaufen, beide. Aber getrennt. Und ihn hier, ihn werdet ihr verramschen“].

Zurück zu SCHULTZ & dem essenden DJANGO: Der Doktor meint, dass es in der Registratur in Greenville sicher möglich ist, den neuen Besitzer von Django’s Frau herauszufinden [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript: „Somewhere in Greenville there’s a book with your wife’s name in it, and the name of the customer who bought her, and more then likely their address“], wobei er die Feststellung mit der Frage nach ihrem Namen verbindet – und der „chewing Django“ [Quelle: Skript] teilt ihm mit, dass sie „[...] Broomhilda“ [DJANGO] heißt.

SCHULTZ glaubt anfangs, sich verhört zu haben bei dem Umstand, dass die Frau des Sklaven wirklich „[...] Brunhilde“ [Dr. SCHULTZ] heißt, fragt aber im weiteren Verlauf des Gesprächs nach den offenbar irgendwie vorhandenen „deutschen Wurzeln“ der Sklavin, was DJANGO dann einige weitere und für den Doktor verblüffende Infos entlockt [Dr. SCHULTZ: „[…] Waren ihre Besitzer Deutsche?“ / DJANGO: „Sie ist bei einer deutschen Misses aufgewachsen. Von Shafts. Sie kann auch n` bisschen Deutsch“ / Dr. SCHULTZ: „Warte mal, jetzt mal langsam. Deine Frau ist Sklave wie du, spricht Deutsch und ihr Name ist Broomhilda von Shaft?“ / DJANGO: „Yep“; Anm.: Der Name „BROOMHILDA VON SHAFT“ ist eine -mehr als nur eindeutige- Hommage an Gordon Parks‘ Blaxploitation-Klassiker & Kultfilm Shaft aus dem Jahre 1971 mit Richard Roundtree als farbigen New Yorker Detektiv „John Shaft“; in den 70ern sind mit Roundtree in der Hauptrolle dann noch zwei Fortsetzungen rund um den Detektiv mit Büro am Times Square entstanden, betitelt mit Shaft – Liebesgrüße aus Pistolen (1972) sowie Shaft in Afrika (1973), wobei die zweite Fortsetzung nicht mehr von dem bedeutenden afroamerikanischen Regisseur Gordon Parks, sondern von dem späteren King Kong- & Tod auf dem Nil-Regisseur John Guillermin, einem Briten, inszeniert wurde; im Jahr 2000 erschien dann Shaft – Noch Fragen?, eine Art weiteres Sequel der 70er-Jahre-Filme, inszeniert von Regie-Legende & Boyz n the Hood-Regisseur John Singleton (1968-2019) und mit Samuel L. Jackson in der Rolle des „John Shaft“, der sozusagen als Neffe des „Original-Shaft“ Richard Roundtree gilt, welcher übrigens im 2000er-Film tatsächlich auch eine kleine Rolle als „Shaft’s Onkel“ hat; „John Shaft“ Samuel L. Jackson und „John Shaft Senior“ Richard Roundtree tauchen 2019 dann auch wieder in Shaft, der im Grunde schwer gefloppten „Weiterführung“ von Shaft – Noch Fragen?, auf, bei der Tim Story, der Regisseur der Fantastic Four-Filme von 2005 und 2007, auf dem Regiestuhl platzgenommen hat].

Plötzlich, nachdem DJANGO den Doktor quasi über seine Ehefrau Broomhilda aufgeklärt hat und bevor die beiden dann weiterziehen, um sich eben dem „Brittle business“ [Copyright: Dr. SCHULTZ – gemäß Skript] zu widmen, sieht man in einer traumartigen Sequenz BROOMHILDA auf einer Schaukel irgendwo im Grünen sitzen – und sie sagt mehr oder weniger in die Kamera: „Sie nennen mich Hildi“ [Anm.: Tarantino ist ein deklarierter Fan der Filme von Howard Hawks und der Name „HILDI“ mag wiederum eine Art „Verweis“ auf ein Werk von Hawks sein, das Tarantino nachweislich sehr schätzt, nämlich auf die in der Tat wunderbare Screwball-Komödie Sein Mädchen für besondere Fälle/OT: His Girl Friday (heißt in etwa: „Seine treue Dienerin“) aus dem Jahr 1940, in der Rosalind Russell, an der Seite von Cary Grant, als toughe Journalistin „Hildegard `Hildy` Johnson“ zu sehen ist].

 

 

Wenn wir dann erstmal auf dieser Plantage sind, spielen wir ein bisschen Theater. Du wirst in eine Rolle schlüpfen. Und einmal begonnen, kommt es drauf an, die Rolle durchzuhalten“ [Dr. SCHULTZ – zu DJANGO] – nachdem Django von King Schultz, in einem „STORE“ [Quelle: Skript] in Chattanooga (Tennessee), die Rolle des Dieners zugewiesen bekommen hat und sich ein dementsprechendes Outfit ausgesucht hat, tauchen die beiden dann auf Bennett Manor auf, der Plantage von „SPENCER `BIG DADDY` BENNETT“ [Quelle: Skript; Anmerkungen.: „The patriarch of Bennett Manor“ (Copyright: Skript) wird von einem meiner persönlichen „Lieblings-80er-Jahre-TV-Helden“ gespielt, nämlich, wie bereits erwähnt, von Miami Vice-Legende Don Johnson, der in der TV-Serie Miami Vice (1984-1989) als „James `Sonny` Crockett“ übrigens des Öfteren den Decknamen „Sonny Burnett“ verwendet hat, also einen Nachnamen, der zumindest so ähnlich wie „BENNETT“ klingt; grundsätzlich ist „Big Daddy“ aber von QT nach Spencer Gordon Bennet (1893 – 1987) benannt, einem US-Filmregisseur, der auch „The King of Serial Directors“ genannt wurde, da er als Spezialist für sogenannte „Serien-Kinofilme“ galt und Comic-Helden wie Superman oder Batman in den 40ern sowie auch noch in den 50ern im Rahmen zahlreicher „Leinwand-Episoden“ zu Kino-Auftritten verholfen hat; mit dem Auftauchen von „Spencer `Big Daddy` Bennett“ hält, wenn man so will, sozusagen auch der dem Film teilweise von der Kritik vorgeworfene „übermäßige Gebrauch des N-Wortes“ Einzug in DJANGO UNCHAINED // das exzentrische Outfit, das „Django“ Jamie Foxx sich in dem „servant uniforms-store“ in Chattanooga aussucht und dann auf der Plantage trägt, wird von Tarantino im Skript als „powder blue satin Little Lord Fauntleroy outfit“ bezeichnet – „Little Lord Fauntleroy“: Originaltitel von Frances Hodgson Burnett’s Roman „Der kleine Lord“ von 1886].

Während DJANGO & SCHULTZ die Straße, die zu den „front steps of Bennett Manor“ [Quelle: Skript] führt, entlangreiten, werden sie zunächst von den zahlreichen Sklavinnen & Sklaven bestaunt, die gerade auf den Baumwollfeldern arbeiten – „[...] all the SLAVES stop picking cotton, […] to stare in wonder at this sight“ [Skript].

Beim Haupthaus angekommen, werden die beiden von „Big Daddy“ persönlich empfangen, der umgeben ist von diversen Familienmitgliedern, weißen Arbeitern und zahlreichen „pretty BLACK FEMALES“, welche den Hauptanteil der „slave population of Bennett Manor“ [Quellen: Skript] ausmachen.

Das Duo wird dann von Bennett darauf hingewiesen, dass es Farbigen verboten ist, „[…] in dieser Gegend auf Pferden zu reiten“ [SPENCER BENNETT], woraufhin der Doktor DJANGO dem Plantagen-Besitzer als „freien Mann“ vorstellt, der reiten kann, worauf es ihm gefällt. Anschließend stellt SCHULTZ sich und seinen Begleiter sowie auch die beiden Pferde nochmals gleichsam „offiziell“ vor [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript: „My name is Dr. King Schultz, this is my valet, Django, and these are our horses, Tony and Fritz“; valet: Kammerdiener], wobei „FRITZ“ wieder die eingelernte Begrüßungsgeste mit dem Kopf macht, was bei den Sklavinnen zur Erheiterung und Gelächter führt.

In der Folge meint Schultz, dass er gehört hat, dass Bennett ein „[...] gentleman, and a business man“ [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript] sei, und gibt vor, eine Sklavin kaufen zu wollen. „Big Daddy“ winkt zunächst ab, bevor der Doktor sein Interesse doch noch weckt, indem er behauptet, er könne „5000 Gründe“ [Copyright: Dr. SCHULTZ] anführen, damit Bennett seine Meinung ändere – „C’mon inside, get yourself something‘ cool to drink“ [SPENCER BENNETT’s Reaktion auf SCHULTZ’s „five thousand things […], that could change your mind“-Ankündigung; Quelle: Skript].

Die Sklavin BETINA [gespielt von Miriam F. Glover] wird von Spencer, auf Schultz’s Vorschlag hin, dass Django von jemandem über Bennett’s Grundstück, über Bennett‘s „[...] magnificent grounds“ [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript], geführt wird, abkommandiert, um DJANGO bei einem Rundgang über die Plantage zu begleiten. Der Doktor betont nochmals, dass sein Diener wie ein „free man“ zu behandeln sei [Dr. SCHULTZ – gemäß Skript: „[…] He cannot be treated like a slave“], was Spencer Bennett dazu veranlasst, der ratlosen Betina zu befehlen, DJANGO nicht vollständig wie einen Weißen zu behandeln, dafür aber wie den „[...] peckawood boy“ [SPENCER BENNETT - gemäß Skript; peckawood: alter „southern & disrespectful term“, der einen „dödeligen Weißen“ umschreibt] Jerry, der angeblich etwas „begriffsstutzig“ ist.

Betina gibt Django daraufhin „a tour of the grounds“ [Quelle: Skript] – bei einem großen Baum beginnt er die Sklavin schließlich über die BRITTLE-Brüder auszufragen, was ihn irgendwann auch zur gewünschten Information und zum Ziel führt [DJANGO: „Betina, ich hab `ne Frage. […] Ich suche nach drei weißen Männern. Drei Brüder, Aufseher. Ihr Name ist Brittle. […] John Brittle, Ellis Brittle, Roger Brittle, manchmal Little Raj“ / BETINA: „Nie gehört die Namen“ / DJANGO: „Sie haben vielleicht andere Namen. Sind wahrscheinlich so ungefähr im letzten Jahr hier aufgetaucht“ / BETINA: „Du meinst die Shaffers?“].

Django will von BETINA, dass sie ihm mitteilt, wo sich die drei „SHAFFER-Brüder“ momentan befinden, was die Sklavin zunächst dazu bringt, DJANGO auf die Baumwollfelder zu verweisen, wo sich einer der „Shaffers“ gerade aufhalten soll.

Django takes hold of a little bag slung over his shoulder, opens it, and takes out a shiny brass SPYGLASS, the type a sea captain might use“ [QT-Skript-Passage; brass: Messing] – Django macht mit seinem Fernrohr tatsächlich ELLIS BRITTLE [gespielt von Doc Duhame] auf den Baumwollfeldern aus, der auf einem Pferd herumreitet und die arbeitenden Sklavinnen & Sklaven beaufsichtigt.

Ein „Spaghetti Western Flashback“ [Anm.: Ebenfalls gleich zu Beginn seines Drehbuchs stellt Tarantino klar, welche Funktion diese sogenannten „Flashbacks“ besitzen, die ihre Bezeichnung eben aus den glorreichen Zeiten des Italo-Westerns haben: „[…] Spaghetti Western Flashbacks are never pretty, it’s usually the time in the film when the lead character thinks back to the most painful memory inflicted on him or his loved ones from evil characters from his past“] präsentiert daraufhin Szenen von DJANGO’s & BROOMHILDA’s Flucht vor den Männern von OLD MAN CARRUCAN sowie von der Misshandlung & Auspeitschung von BROOMHILDA durch die Brittles und von dem vergeblichen Flehen Djangos, seiner Frau die Peitschenhiebe zu ersparen [Auswahl an zugehörigen Skript-Passagen: „BIG JOHN BRITTLE SLASHES the beauty of Broomhilda’s back with his BULLWHIP. DJANGO, […], begs Big John for mercy“].

Django fragt Betina nach den anderen beiden Brittles, woraufhin er erfährt, dass diese gerade dabei sind, bei den Stallungen die junge Farbige LITTLE JODY auszupeitschen, da diese ein paar Eier hat fallen lassen [BETINA – gemäß Skript: „They by the stable, punishin‘ Little Jody for breakin‘ eggs“; „LITTLE JODY“ wird von Sharon Pierre-Louis verkörpert].

„[…] DJANGO crossing the lawn towards The Brittle Brothers, like an express train“ [Skript-Passage] – „Der Diener“ steuert, nachdem er BETINA nach dem Weg zum Stall gefragt hat und sie darum geben hat, Schultz zu holen [DJANGO: „Hol den Weißen, mit dem ich gekommen bin!“], in weiterer Folge zielsicher auf Big John & Little Raj Brittle zu, die gerade dabei sind, das „petite slave girl (eighteen)“ Little Jody an einen „dead tree stump“ [Quellen: Skript] zu fesseln.

Als BIG JOHN [gespielt von M. C. Gainey] sich in Position bringt, „[…] to take the skin off of Little Jody’s back“ [Skript], ertönt eine Stimme, die ihn von seinem Vorhaben abbringt.

John Brittle!“ [DJANGO] – Big John dreht sich um und lächelt…aber nur so lange, bis er DJANGO erkennt, was dann auch bei LITTLE RAJ [verkörpert von Cooper Huckabee] der Fall ist, dem das Lachen ebenfalls vergeht.

Du weißt noch, wer ich bin?“ [DJANGO] – nach diesen Worten schnellt aus Django’s rechtem Ärmel Dr. Schultz’s kleine Derringer-Pistole hervor und DJANGO jagt eine Kugel in „BIG JOHN’S MERCILESS HEART“ [Quelle: Skript], was den Mann im blauen Satin-Outfit dann noch dazu bewegt zu sagen: „I like the way you die, boy“ [DJANGO – gemäß Skript; Anm.: Der Satz ist quasi eine „Hommage“ Djangos an den Satz „I like the way you beg, boy“, den BIG JOHN BRITTLE angesichts des um Gnade für Broomhilda flehenden Djangos im Rahmen des Spaghetti Western Flashbacks spricht].

Django nimmt daraufhin Big John’s Peitsche und beginnt auf Little Raj einzupeitschen – „DJANGO […] begins WHIPPING LITTLE RAJ across the face and chest“ [Skript]. Und das tut er so lange, bis er zu den Schaulustigen, die sich mittlerweile zahlreich zu den Stallungen bewegt haben, die Worte „Wollt ihr noch was sehen?“ [DJANGO] sagt und LITTLE RAJ anschließend mit „[...] (FIVE SHOTS) [...]“ [Skript] aus dessen eigener Pistole tötet.

Dr. SCHULTZ kommt angeritten und erkundigt sich, mit seinem Gewehr in Händen, nach der Identität der Leichen [Dr. SCHULTZ: „Who are they?“ / DJANGO: „That’s Big John. That’s Little Raj“; Dialog gemäß Original].

Schultz richtet den Gewehrlauf auf den verbliebenen BRITTLE-Bruder ELLIS, der alarmiert über das Baumwollfeld reitet, und nachdem zwischen DJANGO & Dr. SCHULTZ geklärt wurde, was das Wort „definitiv“ [in der Originalfassung: „positive“] bedeutet [Dr. SCHULTZ: „Are you sure that’s him?“ / DJANGO: „Yes!“ / Dr. SCHULTZ: „Are you positive?“ / DJANGO: „I dunno“ / Dr. SCHULTZ: „You don’t know if you’re positive?“ / DJANGO: „I don’t know what positive means“ / Dr. SCHULTZ: „It means you’re sure“ / DJANGO: „Yes“ / Dr. SCHULTZ: „Yes, what?“ / DJANGO: „Yes I’m sure that’s Ellis Brittle“; Skript-Version des Dialogs, der ein echtes King Schultz & Django Freeman-Highlight ist], schießt der Doktor sofort und ELLIS fliegt vom Pferd und landet tot im Baumwollfeld: „BAM! […] RED BLOOD splashes on WHITE COTTON“ [Skript].

 

 

 

 

(ENDE der TEILE 1.2 & 1.3 & 1.4.1; NEU ÜBERARBEITETE FASSUNG; Ur-Fassungen vom 23.03.2021 & vom 01.04.2021 & vom 04.04.2021)