NO PULP IN THE FICTION: "2"                                          Kapitel "THE HATEFUL EIGHT" (TEILE 1.5.3 & 1.6.1 & 1.6.2) [EXPLICIT CONTENT]

 

So wie John es erzählt, hattet ihr eine Korrespondenz. […] So wie John es erzählt, wart ihr praktisch Brieffreunde. […] Und ein Brieffreund ist praktisch ein Freund“ [CHRIS MANNIX zu MAJ. WARREN] – während einer längeren Unterhaltung am Esstisch, im Laufe derer fast alle, inklusive die zum Zwecke der Nahrungsaufnahme von ihren Ketten befreite DOMERGUE [„For the second time in the movie, Domergue’s free from Big John’s iron“; Skript], den besagten Eintopf essen, kommt Chris Mannix auf Warren‘s Lincoln-Brief zu sprechen und gibt dem Major und schließlich vor allem John Ruth zu verstehen, dass diese „Brieffreundschafts-Geschichte“ zwischen „Abraham Lincoln-the-President-of-the-United-States-of-America[]“ und jemandem, „[…] den man aus der Kavallerie geschmissen hat, weil er ein feiger Mörder ist […]“ [CHRIS MANNIX – gemäß Skript & Synchro], äußerst unglaubwürdig ist.

John Ruth’s Misstrauen jedenfalls ist bald geweckt und er will vom Major wissen, ob alles tatsächlich nur „[…] erstunken und erlogen“ [JOHN RUTH] war. Als Warren das mit einem „Course it was“ [MAJ. WARREN – gemäß Skript] bejaht, bricht DOMERGUE in schallendes Gelächter aus – „DOMERGUE BURSTS OUT LAUGHING!“ [QT-Skript-Passage].

John Ruth […] THROWS THE STEW IN HER FACE!“ [Skript] – der Kopfgeldjäger rächt sich für das Gelächter und schleudert ihr den Inhalt seiner Eintopf-Schüssel ins Gesicht, bevor Major Warren ihm dann sozusagen den „entwaffnenden“ Hintergrund seines Handelns erklärt [MAJ. WARREN – gemäß Skript: „The only time black folks are safe, is when white folks are disarmed. This letter had the desired effect of disarming white folks. […] Got me on that stagecoach, didn’t it“], welcher für Ruth aber trotzdem keinen „[…] beschissene[n] Betrug“ [JOHN RUTH] rechtfertigt.

Der Major hat dann genug von JOHN RUTH’s Vorhaltungen sowie von CHRIS MANNIX’s Gehässigkeiten, steht auf, füllt zwei Schüsseln mit Bob‘s „Beaver, buck, and horse“-Eintopf [Quelle: QT-Skript; buck: männliches Kaninchen] und geht rüber zum General, der allein beim Kaminfeuer sitzt und mit dem er „[…] auf demselben Schlachtfeld gestanden“ [MAJ. WARREN zu CHRIS MANNIX, der will, dass er den General in Ruhe lässt] hat.

GENERAL SMITHERS erlaubt es Warren, sich zu setzen, und „Bob, der Mexikaner“ platziert sich kurz darauf am Klavier und „begleitet“ im Hintergrund fortan die Unterhaltung der „two former Civil War officers“ [Copyright: Skript], und zwar indem er versucht, den „[…] Christmas tune `Silent Night`“ [QT-Skript] zu spielen, was ihm aber nicht immer ganz „makellos“ gelingt – „[…] Bob fucks up `Silent Night` and starts again“ [Skript].

Der „black fella‘ in Cavalry pants“ [Quelle: Skript] bringt den alten General aus Georgia dazu, gleichsam „aus seinem Leben“ zu erzählen, und man erfährt, dass auch Smithers‘ Frau Betsy nicht mehr unter den Lebenden weilt [GEN. SMITHERS: „Die starb zu Anfang des letzten Winters an Fieber“], mit der er offenbar einst ein ziemlich angenehmes Leben geführt hat [GEN. SMITHERS[…] Der Junge aus Atlanta und die Schönheit aus Augusta. […] Sie war ein richtig guter Fang. Von ihrer stattlichen Mitgift kaufte ich Pfirsichplantagen. Ich hatte ein ziemlich gutes Auskommen“].

Yeah, your son came up here a coupla‘ years ago. He spoke highly of his mama too“ [MAJ. WARREN – gemäß Skript] – der Major deutet plötzlich an, dass er Smithers‘ Sohn Chester gekannt hat, was die Atmosphäre des Gesprächs völlig verändert und den General, durch dessen Körper sichtlich „A SHARP STING“ fährt, zu einem „frantic old man“ [Copyright: Skript; frantic: „out of control because of extreme emotion“] macht.

Es stellt sich heraus, dass Warren den „[…] Todestag“ des SMITHERS-Sohns kennt, und der Grund dafür ist schlicht und einfach jener, dass Chester einst in den Bergen von Wyoming auf der Suche nach Reichtum sowie auf „N*****-Jagd“ [Quellen: MAJ. WARREN] war, dabei aber, wie viele andere, lediglich auf Major Warren getroffen ist – „Nur fanden sie den Reichtum nicht, den sie suchten. Alles, was sie fanden, war ich“ [MAJ. WARREN].

„[T]he black bounty hunter […]“ legt dann einen seiner zwei Revolver „[…] on the little table next to Sandy Smithers‘ chair“ und geht „[…] with one pistol left in his gun belt“ [Quellen: QT-Skript] zurück auf die „Philadelphia-Seite“, wo er beginnt, den Sohn des Generals, also: den Sohn „[…] des blutigen N*****-Schlächters von Baton Rouge“ [MAJ. WARREN], als Feigling zu stilisieren [MAJ. WARREN: „`Vergessen wir’s einfach, ich geh meinen Weg und du deinen`, die Worte Ihres Sohnes Chester. […] `Lass mich wieder nach Hause zu meiner Familie und ich schwöre, dass ich nie wieder einen Fuß nach Wyoming setze`, das haben sie alle gesagt“; Anmerkung: „Bei Quentin Tarantino muss man sofort an Samuel L. Jackson denken“ (Copyright: Walton Goggins) – in der Tat erreicht der „QT-Veteran“ Samuel L. Jackson hier, in den Sequenzen mit Bruce Dern und als perfider & manipulativer „storyteller“, der quasi in der Geschichte, die er erzählt, immer noch einen draufsetzt, sowas wie seinen schauspielerischen Höhepunkt innerhalb von THE HATEFUL EIGHT, und wie für Goggins war auch für Jackson der Dreh mit dem Schauspielveteranen Dern ein echtes Highlight, was er beispielsweise auch in „Beyond the 8“ mit den Worten „Ich bin begeistert, dass ich mit Bruce Dern drehen durfte. Es war großartig“ dokumentiert hat].

General Smithers, hören Sie nicht auf ihn! Er hat Ihren Sohn nicht gekannt! Er hat nur gehört, warum Sie hier sind, das ist alles!“ [CHRIS MANNIX] - die anderen, die noch immer um den Esstisch versammelt sind, erkennen natürlich Warren’s Absicht, den alten General dazu zu provozieren, sich den zurückgelassenen Revolver zu greifen und zu zielen, „[a]t which point the black man can legally shoot him dead in self defense“ [QT-Skript-Kommentar mit Bezug auf MAJ. WARREN’s offensichtlichen Plan].

Schließlich sieht man, was von Empörungs-Kundgebungen des Generals [GEN. SMITHERS: „Du hast meinen Sohn überhaupt nicht gekannt!“] begleitet wird, in diversen Rückblenden immer wieder das, was der Major erzählt, „[b]ut we see the BIG WIDE 70MM SUPER CINEMASCOPE VERSION“ [Skript]: Warren treibt in einer Wyoming-Winter-Landschaft, die „[…] viel kälter“ ist als „[…] diese Wyoming-Schneeflockenkälte“ [MAJ. WARREN], einen „[…] NAKED WHITE MAN“, nämlich Chester Smithers, durch die Gegend, bis dieser nicht mehr kann und einen „[…] collapse in the snow“ [Quellen: Skript] erleidet.

Der Major führt seine provokative Geschichte dann auf den Höhepunkt zu und schildert dem alten General, dem sicherlich „[…] nie so kalt […]“ war wie seinem Sohn an diesem Tag, dass Chester Smithers am Ende bereit war, „[…] für eine Decke“ [Quellen: MAJ. WARREN] so ziemlich alles zu tun – wovon man sich dann auch im Rahmen einer weiteren „[…] BIG WIDE 70MM SUPER CINEMASCOPE“-Rückblende, die gleichzeitig eine „[…] a Naked White Man on his knees sucking the dick of a Heavily Clothed Black Man in the snow“-Szene [Quellen: QT-Skript] ist, überzeugen kann [Anmerkung: Werner Herzog hat einmal gemeint „Film muss einen anschreien“, und auch Tarantino’s Werke erreichen in ihren kühnsten Momenten diese Form von „unangenehmer Intensität“. Und hier, in diesem Fall, ist es QT’s ganzem inszenatorischen Können & Genie zu verdanken, dass die „Blowjob in the Snow-Sequence“, die ja zweifellos die Gefahr in sich birgt, lediglich „tasteless & vulgar“ zu erscheinen, im Endeffekt dann aber so rüberkommt, als ob hier der „perfide Storyteller“ MAJ. WARREN, und das mit einem wie’s im Skript heißt „Alligator-Grinsen“, gleichsam nur seine „Erzählkunst“ auf die Spitze treibt, um den „Old General“ endlich dazu zu bringen, den Revolver zu benutzen].

Das regt die Fantasie an, oder? […] Das Dümmste, was Ihr Junge jemals getan hat, war, mich wissen zu lassen, dass er Ihr Sohn war“ [MAJ. WARREN] – nach diesen Worten bekommt der Major seinen Willen und der alte General greift zum Revolver, „[…] bringing the pistol’s barrel up towards Maj. Warren at the bar“ [Skript].

Nachdem Warren seinen Revolver Nummer zwei benutzt hat und eine Kugel „[…] in the Old Man’s chest“ [Skript] platziert hat und ihn somit umgebracht hat und „Bob, der Mexikaner“ sein „Stille Nacht“-Klavierspiel beendet hat, wird das vorvorletzte Kapitel, das „CHAPTER FOUR Domergue’s got a Secret“ [gemäß Skript], angekündigt.

 

 

Im Kapitel vier, „Domergue hat ein Geheimnis“, hört man „on the soundtrack“ einen „unseen LITERARY NARRATOR“ [Quellen: Skript], der zunächst erzählt, dass 15 Minuten vergangen sind „[…] seitdem wir unsere Akteure zuletzt gesehen haben“ [LITERARY NARRATOR]. Dann kommentiert er die Tatsache, dass der tote General Smithers gerade von JOE GAGE & O.B. aus dem „Minnie’s“ und somit „[…] nach draußen“ [LITERARY NARRATOR] getragen wird, wobei er auch anmerkt, dass der Aktion eine heftige Debatte zwischen „Chris, John Ruth und Oswaldo […]“ über „[…] die Rechtmäßigkeit des soeben geschehenen Mordes in Notwehr“ [LITERARY NARRATOR] vorausgegangen ist. Anschließend setzt einen der „literarische Erzähler“ über den „Status Quo“ in Minnie’s Miederwarenladen beziehungsweise über das ins Bild, was die einzelnen Figuren gerade so tun & getan haben [Auswahl an LITERARY NARRATOR-Erläuterungen: „Major Marquis Warren […] setzte sich allein an den Tisch und trank Brandy. […] Domergue dagegen hatte sich nicht von ihrem Platz am Esstisch wegbewegt, seit sie von John Ruth losgemacht wurde“].

Kurz nachdem DOMERGUE John Ruth gefragt hat, ob sie „[...] auf der Gitarre da […]“ [DOMERGUE] spielen kann, will die Erzähler-Stimme „[…] ein Stück zurück“ [LITERARY NARRATOR] gehen, zu dem „Major Warren talking shit across the room“-Moment [Copyright: QT-Skript], und man erfährt dann im Rahmen einer „durch den Erzähler kommentierten Rückblende“, warum „[…] this Chapter Four […]“ eigentlich „Domergue’s got a secret“ [Quellen: LITERARY NARRATOR – gemäß Skript] heißt, nämlich, weil DAISY `Die Gefangene` DOMERGUE mittlerweile im Besitz eines „exklusiven Wissens“ ist, das im Zusammenhang mit dem „Blue Coffy Pot“ [Copyright: Skript] steht [LITERARY NARRATOR: „Vor 15 Minuten erschoss Major Warren General Smithers vor aller Augen. Doch etwa 40 Sekunden davor passierte etwas nicht minder Wichtiges, was aber nicht jeder bemerkte. Während Major Warren seine Zuhörer mit Geschichten […] fesselte, goss jemand Gift in den Kaffee. Und die Einzige, die das sah, war Domergue. Darum heißt das Kapitel `Domergue hat ein Geheimnis`“ – während der Erzähler einen in „DOMERGUE’s Geheimnis“ einweiht, wird also die Major Warren erschießt General Smithers-Szene noch einmal, aber aus einer anderen Perspektive, nämlich „[…] from an eye level perspective across the room“ (Skript), gezeigt, wobei man zwischendurch auch die „UNSEEN FINGERS“ (Copyright: QT-Skript) präsentiert bekommt, die sozusagen gerade dabei sind, Gift in die blaue Kaffeekanne zu tun].

Wenn du mit etwas anderem zurückkommst als mit einer Gitarre, spielt dir meine Pistole ein Lied: `Domergue‘s Todesmarsch`“ [JOHN RUTH] – nachdem John Ruth, der nach O.B.‘s & Joe Gage’s Rückkehr zusammen mit O.B. jeweils eine Tasse von dem „POISON COFFY“ [Copyright: Skript] konsumiert hat, ihr erlaubt hat, die Gitarre zu benutzen, setzt sich DAISY DOMERGUE damit hin und begleitet sich selbst zu „Jim Jones at Botany Bay“, einem melancholischen australischen Folksong aus dem frühen 19. Jahrhundert [Anmerkung: Tarantino’s THE HATEFUL EIGHT ist -lustigerweise- ein Film mit lauter actors, von denen ich so was wie ein Fan bin – und das gilt auch und sogar speziell für Jennifer Jason Leigh (Jahrgang 1962), die ich schon 1989 in dem Bernd Eichinger-produced & Uli Edel-directed Drama Letzte Ausfahrt Brooklyn/OT: Last Exit to Brooklyn bemerkenswert fand; der „Domergue sings `Jim Jones at Botany Bay`-Moment stand nicht im Drehbuch und wurde mehr oder weniger erst auf Jennifer Jason Leigh’s Vorschlag hin entwickelt und dann in den Film aufgenommen; hier ein Auszug aus den Lyrics zu der „traditional Australian folk ballad“, die sich, was den Text betrifft, gut & gerne auch auf diversen Nick Cave-Alben, allen voran natürlich den „Murder Ballads“ von 1996, finden könnte und in deren Mittelpunkt der verurteilte „Jim Jones“ steht, den der Richter zur Strafkolonie in New South Wales verdonnert hat und der, erst einmal dort angekommen, davon träumt, seinem Schicksal zu entfliehen und sich an seinen „Auspeitschern“ zu rächen: DOMERGUE – singt: „[…] And one dark night all is right and quiet in the town / I’ll kill you bastards one and all / I’ll gun the floggers down / I’ll give them all a little shock / Remember what I say / They’ll yet regret they sent Jim Jones in chains to Botany Bay“; floggers: die Folterer, „Auspeitscher“].

JOHN RUTH scheint, nachdem DOMERGUE einige Strophen gesungen hat, irgendwie angetan von Daisy’s Performance zu sein [JOHN RUTH: „Das ist das, was du gerne in der Kutsche singst, oder? […] Klingt ganz hübsch“] und will, dass sie weitersingt – ein Wunsch, dem sie nachkommt [DOMERGUE: „Ganz wie du willst, John“], nur, dass sie plötzlich „eigene Lyrics“ verwendet, die für sie selbst eine erfreuliche und für JOHN RUTH eine düstere Zukunft prognostizieren [DOMERGUE - singt: „[…] Meine Fesseln werf ich ab, ergreif die Flucht also / Du bleibst tot zurück hier, John / Und ich grüß aus Mexiko“; Anm.: Im Gegensatz zu vorher, wo sich Jennifer Jason Leigh auch so ziemlich an den Originaltext von „Jim Jones…“ gehalten hat, wurde „Domergue’s zweite Coverversion“ in der deutschsprachigen Version des Films nicht auf Englisch belassen, sondern von der deutschen Synchro auch mit einem deutschen Text versehen].

Der Kopfgeldjäger ist daraufhin außer sich, reißt DOMERGUE die Gitarre aus den Händen und zerschmettert diese an einem Holzpfosten. Kurz danach ist Daisy auch nicht mehr „unchained“, weil JOHN RUTH, der ja, wie gesagt, von dem „Blue Deadly Coffy pot“ [Quellen: Skript] konsumiert hat, sich die Handschellen wieder am Handgelenk befestigt, was die beiden abermals zu „Aneinandergeketteten“ macht [Anmerkung: Jennifer Jason Leigh während der Hateful Eight-Dreharbeiten über die Tatsache, dass sie einen Großteil des Films an Kurt Russell gekettet ist: „Es gibt niemanden auf der Welt, an den ich lieber gekettet wäre. Wir tanzen ganz natürlich umeinander herum“; Quelle: Doku „Beyond the 8“].

 

 

DOMERGUE watches O.B….waitingWHENJohn Ruth, handcuffed to Domergue, GUTS EXPLODE INSIDE OF HIM VOMITING BLOOD“ [Skript; vomit: erbrechen] – einige Augenblicke später kotzen sich die beiden Vergifteten, John Ruth sowie auch O.B. [eine zugehörige Skript-Passage: „O.B. on all fours VOMITS MORE BLOOD on the floor“], mehr oder weniger ihre Eingeweide aus dem Leib, was wiederum CHRIS MANNIX, der gerade dabei war dazu anzusetzen, ebenfalls eine Tasse Kaffee zu trinken, von seinem „selbstmörderischen Vorhaben“ abbringt.

Der vergiftete Kopfgeldjäger, „[…] ready to collapse from the picnic table“, sieht sich dann mit „[…] Domergue’s smiling face“ konfrontiert und realisiert nun: „[…] Domergue’s got a secret. She’s killed him“ [Quellen: Skript].

Wenn du in die Hölle kommst, John, sag ihnen, Daisy hat dich geschickt!“ [DOMERGUE] – John Ruth, der, nachdem er Mannix noch einmal persönlich vor dem Kaffee gewarnt hat, „like a dragon“ [Copyright: Skript] brüllt, beginnt im Todeskampf auf DOMERGUE einzuprügeln, was bei ihr zum Verlust von „[…] TWO FRONT TEETH“ [Skript] und zu einigen Gesichtsverletzungen führt, wobei „[…] Domergue’s laughing bloody face“ [Skript] JOHN RUTH’s Raserei nur noch steigert.

Im Gerangel gelingt es DOMERGUE schließlich, an die Waffe des „[…] big bad bounty hunter[s]“ zu gelangen, woraufhin sie „[…] THREE SHOTS into John Ruth’s chest and body“ [Quellen: Skript] abfeuert, die sein Leben beenden [Reaktion von CHRIS MANNIX darauf: „Lieber Gott!“].

THEN…“ [Skript] – als JOHN RUTH & auch O.B. tot sind, greift Major Warren ein, entreißt Domergue den Revolver und beginnt in der Folge seine „Detektivarbeit“, aber nicht, bevor sich Mobray, Gage, Bob & Chris Mannix „[…] mit dem Rücken an die Wand da hinten“ [MAJ. WARREN] gestellt haben.

Nach einer „Ab jetzt werden alle das Maul halten und tun, was ich sage“-Ansage von MAJOR WARREN an die vier Männer, erlaubt er Mannix die Gruppe zu verlassen und sich einen Revolver zu schnappen, den Mannix dann aus dem „[…] left side holster hanging from the Major’s hip“ [Skript] entnimmt, um ihn schließlich „[…] auf die da“ [MAJ. WARREN – zu CHRIS MANNIX] an der Wand zu richten.

Guuut! Du siehst also ein, dass ich die Wahrheit gesagt habe, als ich sagte, ich bin der Sheriff von Red Rock, huh?“ [CHRIS MANNIX] – Warren stellt in der Folge gegenüber Mannix klar, dass er dazu „[…] nichts sagen“ kann, sich hingegen aber absolut sicher ist, dass „[…] einer von denen […]“, also Joe Gage, Oswaldo Mobray oder „Bob, der Mexikaner“, den Kaffee vergiftet haben muss, da er, also: der „Sheriff von Red Rock“, nicht „[…] the killer who poisoned that coffy“ sein kann, weil er diesen schließlich „[…] beinahe selber getrunken […]“ [MAJ. WARREN – gemäß Synchro & Skript] hat.

Nachdem er der immer noch an JOHN RUTH geketteten DOMERGUE die Schlüssel für die Handschellen entnommen und diese in den Ofen geworfen hat, auf dem die Kanne mit dem „Gift-Kaffee“ platziert ist, beginnt eine wütende Daisy, „[…] whose modus operandi is outrageous behavior and the disarming affect it has on opponents […]“ [QT-Skript-„Reflexion“ über „DOMERGUE’s Standard-Handlungsweise“; outrageous: empörend, unverschämt], Warren zu drohen, dass er „[…] hier auf diesem verdammten Berg“ ohnehin bald „[…] krepieren“ und sie sich darüber dann lediglich „[…] totlachen“ [Quellen: DOMERGUE] wird.

Als Reaktion darauf erinnert der Major DOMERGUE daran, dass mit JOHN RUTH die einzige Person, die tatsächlich Interesse daran gehabt hat, sie „[…] lebend nach Red Rock zu bringen“ [MAJ. WARREN], verstorben ist. Anschließend setzt Warren die Suche nach dem oder den Komplizen von DOMERGUE fort, wobei er zuvor anmerkt, dass es ihm echt schwerfällt, nachzuvollziehen, „[w]elche Reize […]“ von Seiten Daisy Domergues einen Mann dazu bewegen können, einem „[…] Schneesturm […]“ zu trotzen und „[…] in cold blood“ [Quellen: MAJ. WARREN – gemäß Synchro & Skript] zu töten [Anmerkung: Zitat: „Das Land macht mich nervös. Da sind die Grillen, und da ist es still. Und nach dem Essen kann man nirgendwo hingehen. Und da sind die Fliegenfenster mit den toten Motten dahinter. Und da ist die Manson-Familie. Und ich weiß ja nicht, wer sonst noch auf der Lauer liegt“ (Copyright: Woody Allen 1977 in: Der Stadtneurotiker) – Quentin Tarantino hat „devilish Daisy“, „DAISY DOMERGUE“ also, einmal als „Susan Atkins of the Wild West“ bezeichnet, und besagte Susan Atkins war ein Mitglied der berüchtigten „Manson Family“ und als solches in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1969 auch an der Ermordung von Roman Polanski’s Ehefrau Sharon Tate sowie von Sharon Tate’s in der Villa am Cielo Drive damals ebenfalls anwesenden Freunden beteiligt].

Schließlich wird nochmals festgehalten, dass es JOHN RUTH war, der den Kaffee ursprünglich zubereitet hat [nämlich ganz zu Beginn von „CHAPTER THREE Minnie’s Haberdashery“], aber das ist für MAJOR WARREN, so hält er fest, nicht der entscheidende Punkt, denn das Hauptindiz für ihn, dass „hier etwas grundsätzlich nicht in Ordnung ist“, ist: „[…] der Eintopf“ [MAJ. WARREN].

Warren erinnert in diesem Zusammenhang an den „[…] stew“, den seine „[…] mama […]“ einst gemacht hat, denn „[…] der hat immer gleich geschmeckt, egal, welches Fleisch drin war […]“ [Quellen: MAJ. WARREN – gemäß Skript & Synchro]. Insofern ist sich der Major sicher, dass es sich bei dem Eintopf, den angeblich BOB THE MEXICAN gemacht haben will, eindeutig um „[…] Minnie’s Eintopf“ handelt, was die Minnie & Sweet Dave sind auf der Nordseite, um Minnie’s Mutter zu besuchen-Geschichte nicht unbedingt untermauert, da Minnie den Eintopf „[…] heute Morgen […]“ [Quellen: MAJ. WARREN] gekocht haben muss.

Dann wendet sich der Major „[…] Sweet Dave’s chair“ [MAJ. WARREN – gemäß Skript], also dem „cozy chair“ mit den „animal skins“ [Copyright: Skript], zu, in dem er zuvor noch GENERAL SMITHERS gegenübergesessen hat, und gibt zu verstehen, dass grundsätzlich „[…] niemand […] in Sweet Dave’s Sessel“ sitzt und SWEET DAVE diesen auf jeden Fall auch „[…] to the north side“ [MAJ. WARREN – gemäß Synchro & Skript] mitgenommen hätte.

Er entfernt dann die Häute & die Decke, die den SWEET DAVE-Sessel verhüllen…was einen „[…] BIG BLOOD STAIN on it“ [Quelle: Skript; stain: Fleck] zum Vorschein bringt.

 

 

 

 

(ENDE der TEILE 1.5.3 & 1.6.1 & 1.6.2; NEU ÜBERARBEITETE FASSUNG; Ur-Fassungen vom 18.06.2021 & 22.06.2021 & 25.06.2021)