Vorwort
Nobody does it better
Makes me feel sad for the rest
[…]
And nobody does it better
Though sometimes I wish someone could
(aus Nobody Does It Better, dem von Carly Simon gesungenen Titelsong zu dem James Bond-Film Der Spion, der mich liebte von 1977; geschrieben von Marvin Hamlisch & Carole Bayer Sager)
Tja, Nobody does it better – makes me feel sad for the rest. Diese Textzeilen aus Carly Simon‘s wunderbarem Titelsong Nobody Does It Better zu dem Roger Moore-Bond Der Spion, der mich liebte von 1977 treffen vielleicht weniger auf Roger Moore zu, dafür aber umso mehr, und das ist in gewisser Weise so etwas wie „Common Sense“, auf die James Bond 007-Darstellung von dessen Vorgänger: Sean Connery.
Die schottische Leinwand-Ikone ist bis heute so etwas wie der „gekrönte König“ dieser legendären Film-Serie, daran besteht überhaupt kein Zweifel, denn Connery’s 007 ist nun wahrlich der Inbegriff eines „coolen Raubtieres mit Lizenz zum Töten“, das sich auch der zuerst Connery-skeptische Bond-Erfinder Ian Fleming nicht besser hätte wünschen können!
And nobody does it better – though sometimes I wish someone could. Aus Connery’s übergroßem Schatten konnten aber bekanntlich weder der eigentliche „Rekord-Bond“ Roger Moore (7 Auftritte innerhalb der offiziellen Bond-Serie) noch der stets elegante Pierce Brosnan treten, welcher vielen oftmals als „zu gelackt“ erschienen war (eine Ansicht, die ich im Übrigen nicht teile!) - von den „Kurzzeit-Bonds“ George Lazenby und Timothy Dalton ganz zu schweigen!
Erst Daniel Craig konnte die Serie, die sich als der größte Dauerbrenner der Filmgeschichte erwiesen hat, im Rahmen von vier sehr aufregenden und sehr erfolgreichen Filmen (2006: Casino Royale; 2008: Ein Quantum Trost; 2012: Skyfall; 2015: Spectre), aus ihrer langwierigen „Post-Connery-Depression“ befreien und stellt gleichzeitig so etwas wie den legitimen Nachfolger Connerys dar - aber einen Nachfolger, der die Bond-Figur als eine Mischung aus „Ruthless Killing Machine“ und „Mann, der sich seinen Dämonen stellen muss“ spielt und sie somit gleichzeitig auch weiterentwickelt und modernisiert hat.
Im vorliegenden Buch wird sozusagen tatsächlich, angesichts einer bald 25 Filme umfassenden Film-Serie, nur ein wenig mehr als „Ein Quantum Bond“ besprochen, nämlich ausschließlich die Bond-Filme der beiden bisher besten 007-Darsteller, also jene sieben von Connery (Dr. No; Liebesgrüße aus Moskau; Goldfinger; Feuerball; Man lebt nur zweimal; Diamantenfieber; Sag niemals nie) und jene bisher vier von Craig (der fünfte Craig-Bond folgt ja 2020), was eine wirklich aufregende Challenge für jemanden wie mich darstellte, der in regelmäßigen Abständen vom „Bond-Fieber“ gepackt wird und diesem, zugegeben, betont maskulinen Franchise, in dessen Mittelpunkt eine Hauptfigur steht, deren Kultstatus ganz tief im kollektiven Unterbewussten verankert ist, stets sehr zugetan war.
Ich danke wiederum meiner Frau Claudia, die mit den Worten „Schreib doch lieber dein Bond-Buch...“ das Projekt irgendwie angestoßen hat - und mich davor bewahrt hat, über möglicherweise weit weniger populäre Film-Themen zu schreiben.
Anmerkung zur Neuauflage:
Die überarbeitete & erweiterte Neuauflage von Ein Quantum Bond enthält, neben einigen Verbesserungen des „Ur-Textes“, zusätzlich die beiden Bonus-Essays „Daniel Craig in Spectre: Wie ein Flugdrachen in einem Hurricane oder: Warum Craig’s vierter Bond-Film in Wahrheit sein bester ist…“ sowie „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“.
M. H.
(Fassung vom 27.02.2020)