BONUS-Essay zu EIN QUANTUM BOND 2: James Bond 007 - Der Hauch des Todes (TEIL 1[von 3])

 

James Bond 007 – Der Hauch des Todes (1987)

(Originaltitel: The Living Daylights; Regie: John Glen)

 

  

 

So what’cha, what’cha, what’cha want? (what’cha want?)“ 

 

(Refrain des Songs „So What’cha Want“ der „American hip hop group“ Beastie Boys – aus dem 92er-Album „Check Your Head“; angeblich soll sich Timothy Dalton sehr lange Zeit gelassen haben, bevor er endgültig zugestimmt hat, James Bond 007 zu spielen und somit die Roger Moore-Nachfolge anzutreten; erst als die Produzenten das Ganze auf ein „James Bond: Yes or No?“-Level heruntergebrochen haben, meinte Dalton, über Telefon und sich gerade in einem Hotelzimmer in Miami befindend, dann: „Yep […] I’ll do it.“)

 

  

 

Nichts auf der Welt trennt mich und meine AK! 

 

(aus dem Video „CHICKS WHO LOVE GUNS“, das in Quentin Tarantino’s Jackie Brown von 1997 zu Beginn des Films in „Melanie’s Beach Apartment“ läuft und in dem diverse Schusswaffen, unter anderem auch die AK-47, von Frauen in Bikinis angepriesen werden; das Haupt-Bond-Girl in Der Hauch des Todes, die von Maryam d’Abo gespielte „Kara Milovy“, mutiert im Film -gleichsam von einem Moment auf den anderen- von einer schüchternen Cellistin hin zu einer mutigen Kämpferin an der Seite der afghanischen „Mujahedin“ mit einer AK-47 in Händen)

 

  

 

a bloody good movie

 

(Statement von Dalton’s unmittelbarem Vorgänger Roger Moore zu Der Hauch des Todes - aus Empire’s Special Sir Roger Moore Podcast von 2012; Anmerkung: 1987 wollte Moore sich den fertigen Film zunächst gar nicht ansehen, weil er, nach eigener Aussage, keinerlei „negative opinions“ loslassen wollte)

 

 

  

Comes the morning and the headlights fade away

Hundred thousand people...I’m the one they blame

I’ve been waiting long for one of us to say

Save the darkness, let it never fade away

In the living daylights

 

 

(Ausschnitt aus den Lyrics von „The Living Daylights“, dem Titelsong zu Der Hauch des Todes, interpretiert von a-ha, geschrieben von a-ha-Gitarrist Pål Waaktaar sowie von John Barry; nach dem weltweiten „commercial success“ von Duran Duran’s „A View To A Kill“ wollten die Bond-Produzenten unbedingt wieder einen angesagten Pop-Act für den Titel-Song zu Bond-Film Nummer 15 verpflichten; nachdem die Pet Shop Boys aus dem Rennen waren, weil diese nicht nur den Titel-Song zu dem Film beisteuern wollten, sondern gleich den gesamten Score, fiel die Wahl auf die norwegische Pop-Gruppe a-ha, die damals bekanntlich auch im englischsprachigen Raum äußerst populär und erfolgreich war und es mit „Take On Me“ 1985 sogar an die Spitze der US Billboard Hot 100 geschafft hatte; „The Living Daylights“ ist im Grunde bis zum heutigen Tag der einzige „James Bond theme song“, der „not written or performed by a British or American performer“ ist; die Zusammenarbeit zwischen a-ha und John Barry gestaltete sich schwierig: Barry bezeichnete die Kollaboration mit der Band in diversen TV-Interviews als „anstrengend“, a-ha wiederum bestanden zunächst darauf, dass ihre „very own version“ von „The Living Daylights“ als „theme song“ veröffentlicht werde – letztendlich entstanden zwei unterschiedliche Varianten des Songs, wobei sozusagen die mit John Barry-Beteiligung in der Titel-Sequenz des fertigen Films und auf dem The Living Daylights-Soundtrack-Album landete und die von a-ha letztendlich 1988 auf deren Longplayer Stay on These Roads; Jahre später hat Pål Waaktaar aber gemeint, dass Barry’s „cool string arrangement“ aus dem Song überhaupt erst ein „Bond thing“ gemacht habe; „The Living Daylights“, der unterm Strich ein echtes Titel-Song-Highlight geworden ist, entwickelte sich zu einem passablen Chart-Erfolg und drang bis auf Platz 5 der UK-Single-Charts vor – in a-ha’s Heimat Norwegen sowie auch in Luxemburg ging der Song sogar auf Platz 1; dem a-ha-Sänger Morten Harket wurde seinerzeit angeboten, eine kleinere „henchman“-Rolle in dem Film zu übernehmen – Harket lehnte jedoch ab, da er der Meinung war, dass die Produzenten lediglich seine damalige Popularität „ausnutzen“ wollten; Der Hauch des Todes war der erste Bond-Film, bei dem unterschiedliche Songs bei den „opening & end credits“ verwendet wurden – als „end credits song“ fungierte „If There Was A Man“ von Chrissie Hynde & The Pretenders; die Band ist im Laufe des Films auch noch mit „Where Has Everybody Gone?“ zu hören, der Song, bei dem, wie bei „If There Was A Man“, John Barry als Co-Writer fungierte, läuft im Walkman des Neben-Bösewichts „Necros“ bei dessen Attacke auf das „MI6-safe house“ in England; Der Hauch des Todes war der letzte Bond-Film, zu dem John Barry den Score schrieb – durchaus als Innovation wurde der Umstand empfunden, dass Barry „electronic rhythm tracks“ mit Orchesterklängen vermischt hat)

 

 

 

Q

Willkommen in Österreich, General!

 

(aus: Der Hauch des Todes; „Q“ Desmond Llewelyn begrüßt „Georgi Koskov“ Jeroen Krabbé in Österreich, nachdem Koskov mithilfe der „Trans Siberian Pipeline“ von Bratislava aus in die Alpenrepublik „gereist“ ist)

 

 

 

MONEYPENNY

Sie können jederzeit vorbeikommen und sich meine Barry Manilow-Platten anhören.

 

(aus: Der Hauch des Todes; die neue Moneypenny-Darstellerin Caroline Bliss zu „007“ Timothy Dalton; die Originalfassung der „Einladung mit Erwähnung des US-Pop-Balladen-Königs Barry Manilow“ lautet: „Any time you want to drop by and listen to my Barry Manilow collection.“)

 

 

 

KOSKOV

Ich werde gnädig zu dir sein. Du bekommst eine Anstellung beim Philharmonischen Orchester in Sibirien.

 

(aus: Der Hauch des Todes; Hauptbösewicht „Georgi Koskov“ Jeroen Krabbé zu „Kara Milovy“ Maryam d’Abo – auf dem Flughafen eines Militärstützpunktes in Afghanistan; im Original: „I will be compassionate with you and try to have you assigned to the Siberian Philharmonic Orchestra.“)

 

 

 

KAMRAN SHAH

Weiber.

 

(aus: Der Hauch des Todes; Reaktion des „Deputy Commander of the Afghan Mujahideens“ Kamran Shah, gespielt von Art Malik, auf den Umstand, dass „Kara Milovy“ Maryam d’Abo sich gerade mit einem Gaul und einer AK-47 dazu aufgemacht hat, 007 aus den Fängen von Koskov, Necros & Co zu befreien; in der Originalfassung sagt Art Malik: „Women.“)

 

 

 

Bond...James Bond – Timothy Dalton, der diese entscheidenden Worte der Filmgeschichte, diese „iconic introduction catchphrase“, in seinem 007-Einstand Der Hauch des Todes gleich im Rahmen der Vortitel-Sequenz spricht, und zwar zu der gelangweilt auf ihrer Yacht vor der Küste von Gibraltar herumhängenden „Linda“ (gespielt von Kell Tyler aka Belle Avery), wollte James Bond von vornherein als einen Mann der „Widersprüche“ und „Gegensätze“ spielen, so wie ihn Ian Fleming ursprünglich kreiert hatte.

Voraussetzung dafür war natürlich, dass die Film-Serie den „unbeschwerten 007“ der Roger Moore-Ära hinter sich lässt und Dalton hätte, nach eigener Aussage, das gesamte Projekt gecancelt, wenn er gleichsam nur als „Roger Moore-Imitation“ hätte agieren müssen. Gemäß seiner entscheidenden „creative muse“, seiner Hauptinspirationsquelle, nämlich der literarischen Vorlagen von Fleming, wollte Timothy Dalton den britischen Agenten also als „a man who lives on the edge“ porträtieren, der dem „stress & danger“-Aspekt in seinem Leben, nämlich dem Umstand, jederzeit getötet werden zu können, mit folgenden Dingen entgegentritt: KettenrauchenTrinkenschnelle Autos & „schnelle Frauen“.

 

 

Der Inhalt von Der Hauch des Todes:

Die Vortitel-Sequenz zeigt Bond bei einer zunächst harmlos wirkenden Mission: 007 sowie seine beiden Kollegen 002 und 004 [Anmerkung: „002“ wird von Glyn Baker gespielt und „004“ von Frederick Warder – Baker & Warder wurden ausgewählt, weil sie in Statur und Aussehen ein wenig Roger Moore und George Lazenby ähneln; das Ganze sollte den „Überraschungseffekt“, wann der neue James Bond erstmals im Bild sein würde, steigern - Timothy Dalton wird dann erst als Dritter und Letzter dem Publikum präsentiert] sind auf Gibraltar Teil einer Übung, die den Zweck hat, ein neues britisches Überwachungssystem auf seine „Überwindbarkeit“ hin zu prüfen – zu diesem Zweck springen die drei Agenten zunächst mit Fallschirmen aus einem Flugzeug ab [Anmerkung: Der James Bond-„parachute jump“-Veteran B.J. Worth war auch bei Der Hauch des Todes wieder für die „Fallschirm-Szenen“ hauptverantwortlich – obwohl das Terrain und der Wind am „Rock of Gibraltar“, der als Location diente, nicht ideal waren, wurden die entsprechenden „parachute“-Sequenzen mit „007“, „002“ & „004“ an nur einem Tag gedreht].

Kurz nach der Landung werden 002 und 004 von einem unbekannten Killer getötet – dieser hinterlässt vor Ort auf einem Zettel den Hinweis „Smiert Spionam“ [Anmerkung: „SMIERT SPIONAM“ heißt, wie James Bond im Film später ausführt, soviel wie „Tod den Spionen“; die fiktionale sowjetische „counterintelligence agencySMERSH kommt, als Bond-Gegenspieler, sowohl in Fleming’s Erstling „Casino Royale“ als auch in anderen frühen „James Bond novels“ vor und wurde später, ab „Thunderball“, sozusagen durch Blofeld’s global operierende Verbrecher-Organisation „SPECTRE“ ersetzt; „SMERSH“ setzt sich aus den russischen Wörtern „SMERt SHpionam“ zusammen, was eben „Death to Spies“ bedeutet – SMERSH kann aber alternativ auch als Akronym für „Spetsialnye MEtody Razoblacheniya SHpionov“ verstanden werden, was „Special Methods of Spy Detection“ gleichkommt; „SMERSH“ war tatsächlich aber auch ein -realer- militärischer Nachrichtendienst der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg und diente der Spionageabwehr – der Film spielt mit dem Gedanken, dass Stalin’s gefürchtete „Spionageabwehr-Agentur“ zurück ist]. Nachdem Bond den Killer [gespielt von Carl Rigg – der namenlos bleibende Killer wird im Abspann nur als „Imposter“/“Betrüger“ bezeichnet] auf dem Militärgelände ausgemacht hat, nimmt er die Verfolgung auf, indem er auf den Land Rover springt, mit dem dieser flüchten will. Nach einem längeren Kampf durchbricht der Land Rover schließlich eine Mauer und stürzt somit in den Abgrund – der Killer stirbt beim Aufprall, Bond jedoch ist es zuvor gelungen, mit der Hilfe seines Fallschirms noch rechtzeitig aus dem Fahrzeug zu kommen. 007 landet mit seinem beschädigten Fallschirm letztendlich auf der Yacht der gelangweilten Linda [„Linda“ Belle Avery, die im Abspann unter ihrem „Alternativ-Namen“ Kell Tyler angeführt ist, zuvor zu ihrer Freundin „Margot“ am anderen Ende der Telefonleitung: „It’s all so boring here, Margo[!]. There’s nothing but playboys and tennis pros. If only I could find a real man“].

Die Haupthandlung: James Bond hat den Auftrag erhalten, den KGB-Überläufer General Georgi Koskov aus Bratislava raus und in den Westen zu bringen [Anmerkung: Nicht nur die späteren „offiziellen“ Wien-Szenen des Films wurden in „Vienna, Austria“ gedreht, sondern auch die „Czech“-scenes von Der Hauch des Todes]. Als Koskov während einer Pause aus einer Konzerthalle flüchtet, entdeckt 007 eine vermeintliche KGB-Scharfschützin in dem Konzertgebäude – es handelt sich, wie der Agent merkt, um die Cellistin des Orchesters. Die diesbezügliche (Tötungs-)Order missachtend [Worte von „Saunders“, gespielt von Thomas Wheatley, dem „Head of Section V, Vienna“, der Bond begleitet: „Schießen Sie, Bond! Schießen Sie!“], schießt Bond, der sich mittlerweile in einem gegenüberliegenden Gebäude befindet und der die Musikerin nicht als „Profikillerin“ klassifiziert, der Cellistin nur die Schusswaffe [eine Winchester Model 70] aus der Hand. Danach schafft er Koskov mithilfe der „Trans Siberian Pipeline“ über die Grenze nach Österreich, von wo aus der Überläufer dann nach Großbritannien gebracht wird.

In einer MI6-Besprechung in „Blayden Castle“ [in der Originalfassung: „Blayden safe house“ genannt – als Location für die Blayden-Szenen diente Stonor House, eine Stadt in South Oxfordshire] behauptet Koskov, dass das alte „Smiert Spionam“-Programm von dem neuen KGB-Chef General Leonid Pushkin wiederbelebt wurde. Wenig später wird Koskov aber von dem Auftragskiller Necros auf spektakuläre Weise aus „Blayden Castle“ entführt [Anmerkung: In den Blayden-safe house-Szenen kommt es zu einem Wiedersehen mit dem „talking parrot“ „Max“ aus In tödlicher Mission von 1981 – der Papagei, ein sogenannter „Macaw“, wurde, auf Wunsch von Regisseur John Glen, bei dem Kampf zwischen „Necros“ Andreas Wisniewski und einem MI6-Mitarbeiter in der Küche des „Safe House“ platziert] und, wie der MI6 annimmt, zurück nach Moskau gebracht.

Bond erhält schließlich den Auftrag, in die marokkanische Hafenstadt Tanga zu reisen, um dort den KGB-Chef Leonid Pushkin zu töten – dies soll das Exekutieren weiterer Agenten durch „Smiert Spionam“ und somit einen drohenden zusätzlichen Konflikt zwischen dem Westen und der Sowjetunion verhindern. 007 kehrt aber zunächst nach Bratislava zurück, um jene Cellistin, ihr Name: Kara Milovy, aufzuspüren, die in keinerlei MI6-Datenbanken als „KGB-Auftragskillerin“ verzeichnet ist. Es stellt sich heraus, dass Koskov’s Überlauf nur inszeniert war und Milovy lediglich Koskov’s Freundin ist. Bond überzeugt Milovy davon, dass er ein Freund von „Georgi“ ist und dass sie ihn mit nach Wien begleiten soll, wo er Koskov angeblich treffen will. Verfolgt vom KGB, holen Bond und Milovy, auf deren hartnäckigen Wunsch hin [Milovy: „Ich muss mein Cello holen!“], noch das Cello aus dem Konservatorium [Anmerkung: Das Stradivari-Cello trägt den Namen „The Lady Rose“], bevor 007 im Rahmen einer Autoverfolgungsjagd eine ganze Reihe von Gadgets seines Aston Martin [Modell: Aston Martin V8 Vantage] aufbieten muss, um den tschechoslowakischen Polizeikräften zu entkommen [Anmerkung: Der fulminante The Living Daylights-„car chase“ wurde in Österreich, in der Gegend von Weissensee, Kärnten, gedreht]. Schließlich rutschen der Agent und seine Begleiterin, nachdem 007 den Aston Martin mittels Selbstzerstörungsknopf in die Luft gejagt hat, auf dem Schnee mit der Hilfe des Cellokastens über die österreichische Grenze [James Bond dabei in Richtung der Grenzbeamten: „Wir haben nichts zu verzollen!“]. Währenddessen trifft sich Pushkin in Tanga mit dem US-Waffendealer Brad Whitaker, um diesem mitzuteilen, dass der KGB einen Waffendeal storniert, den noch Koskov mit Whitaker eingefädelt hat.

Im Rahmen des kurzen Wien-Aufenthalts [Anmerkung: Bei den Wien-Szenen von Der Hauch des Todes triumphiert leider die „Tourismus-Werbung“ über die Atmosphäre – lediglich die Szenen rund um die Ermordung von Saunders in der Nähe des Riesenrads sind -atmosphärisch- äußerst gelungen inszeniert, nicht zuletzt deshalb, weil John Glen hier eine Der dritte Mann-Hommage abliefern wollte; gedankt wird in den „end credits“ des Films auch dem damaligen „Mayor of Vienna“, nämlich Bürgermeister Helmut Zilk, der sich als äußert kooperativ und „Bond-freundlich“ erwiesen hatte – als Locations für die diversen Außen- & Innenaufnahmen fungierten zum Beispiel die Volksoper, die Sofiensäle und das Schlosstheater Schönbrunn, wo auch die Abschlussszene des Films gedreht wurde; in einer der Riesenrad-Sequenzen hat auch der österreichische Schauspieler Hanno Pöschl einen kurzen Auftritt als „Ferris Wheel Operator“] erfährt Bond von dem hiesigen MI6-Sektionsleiter Saunders im Wiener Prater, dass es geschäftliche Verbindungen zwischen Koskov und Whitaker gibt – so hat Whitaker bei einer Auktion in New York die „Lady Rose“, das Stradivari-Cello, erworben, das Koskov in der Folge an seine Freundin Milovy weitergegeben hat. Als Saunders dann das Meeting mit 007 und somit das Prater-Kaffeehaus verlässt, wird er von Koskov’s Handlanger Necros ermordet. Necros hinterlässt wiederum einen Zettel, auf dem „Smiert Spionam“ steht.

Der Agent und Milovy reisen nach Tanga, wo Bond General Pushkin in einem Hotelzimmer aufsucht und ihn bei vorgehaltener Waffe [die klassische Walther PPK, jedoch mit „sound suppressor“ - Schalldämpfer] mit dem Vorwurf konfrontiert, das alte „Smiert Spionam“-Programm offenbar wieder reaktiviert zu haben. Pushkin leugnet aber jegliche Kenntnis davon und erzählt 007 auch, dass der KGB Koskov eigentlich wegen der Unterschlagung von Regierungsgeldern sucht. Bond und Pushkin entschließen sich zusammenzuarbeiten – bei einer Veranstaltung in Tanga, bei der Pushkin auftritt, spielen Bond und Pushkin „Attentäter“ und „Opfer“ und täuschen somit den Tod des KGB-Chefs vor, damit Whitaker und Koskov, der sich ebenfalls bei dem Waffenhändler in Tanga befindet, ihre wie auch immer gearteten Pläne beginnen in die Tat umzusetzen. Koskov kontaktiert jedoch Milovy und überzeugt sie davon, dass Bond ein KGB-Agent ist – daraufhin mischt sie ihm ein Betäubungsmittel in einen Wodka-Martini, das Bond ausknockt. Koskov, sein Handlanger Necros und Milovy verlassen Tanga in der Folge mit einem Flugzeug in Richtung Afghanistan, an Bord befindet sich auch der gefangengenommene 007, den man unter falschem Namen [gelungener Gag: auf einem gefälschten Ausweis, den Koskov & Co am Flughafen in Tanga vorzeigen, wird Bond als „JERZY BONDOV“ bezeichnet] als „Kandidaten für eine Herztransplantation“ mitgenommen hat.

Nach der Landung auf einem afghanischen Militärstützpunkt lässt Koskov die Maske auch gegenüber Milovy fallen und lässt sie zusammen mit Bond einsperren. Das Paar kann aber flüchten und befreit bei seiner Flucht aus dem Militärgefängnis auch den Häftling Kamran Shah, der, wie sich herausstellt, ein lokaler Mujahedin-Führer ist [Anmerkung: „Mujahedin“: Bezeichnung, die in den 80ern mit jenen „guerilla-type militant groups“ in Verbindung gebracht wurde, die in Afghanistan gegen die russischen Besatzer kämpften].

Zusammen mit Kamran Shah wohnen Bond und Milovy schließlich in der Wüste [Anmerkung: Die „desert scenes“ wurden in der Provinz Ouarzazate im Süden von Marokko gedreht] einem Deal zwischen Koskov und den Mujahedin bei, bei dem Koskov offenbar, mit Hilfe der unterschlagenen russischen Regierungsgelder, riesige Mengen an Opium kauft - mit den Profiten aus dem Opium will Koskov weitere Waffendeals mit Whitaker finanzieren. Bond schmuggelt eine Bombe an Bord des Frachtflugzeugs, das mit dem Opium beladen wird, wird aber entdeckt und hat keine andere Wahl, als sich in dem Flugzeug zu verbarrikadieren. Die berittenen Mujahedin-Kämpfer um Kamran Shah allerdings eilen 007 zu Hilfe, greifen den Luftstützpunkt an und verwickeln die Russen in einen Kampf. Milovy, die die Mujahedin zuvor zu dem Eingreifen entscheidend animiert hat, folgt dem über die Landebahn rollenden Flugzeug, in dem sich immer noch Bond befindet, mit einem Jeep – sie schafft es schließlich, im letzten Moment, noch in das abhebende Flugzeug zu gelangen. An Board liefern sich 007 und der Koskov-Handlanger Necros einen Kampf im Laderaum, bei dem die beiden eine Zeit lang an einem Netz hängen, das, samt der sich darin befindenden Opium-Säcke, aufgrund der geöffneten Ladefläche aus dem Flugzeug hinaushängt [Anmerkung: „James Bond“ Timothy Dalton und „Necros“ Andreas Wisniewski wurden „in the scene where they are hanging on a bag in a plane’s open cargo door“ von B.J. Worth & Jake Lombard gedoubelt]. Necros stürzt schließlich während des Kampfes in die Tiefe, Bond gelangt wieder ins Flugzeug zurück und entschärft die Bombe. Als der Agent und Milovy sehen, dass Kamran Shah’s Truppen von Sowjets verfolgt werden, aktiviert 007 die Bombe wieder und wirft sie aus dem Flugzeug hinunter auf eine Brücke – die Explosion verhindert, dass die Sowjets den Männern um Shah weiter folgen können. Bond bringt anschließend das Flugzeug, das dann im Begriff ist abzustürzen, in Bodennähe und verlässt es, bevor es an einer Felswand zerschellt, zusammen mit Milovy – die beiden nutzen den auf einer kleinen Ladefläche unter einem Jeep angebrachten Fallschirm, um sich, samt Jeep, aus dem abtstürzenden Flugzeug hinausbefördern zu lassen [Anmerkung: Die „James Bond & Kara Milovy flüchten aus dem abstürzenden Flugzeug“-Szene wurde in der Mojave-Wüste in den USA gedreht; in Stirb an einem anderen Tag von 2002 existiert eine Hommage an die Szene aus dem 87er-Film, nur dass Pierce Brosnan & Halle Berry sich am Ende mithilfe eines Helikopters aus einem abstürzenden Flugzeug retten]. 

Bond kehrt nach Tanga zurück, um Whitaker zu töten. Mit der Hilfe seines Freundes, des CIA-Agenten Felix Leiter [gespielt von John Terry, der im selben Jahr, also 1987, auch als „Lieutenant Lockhart“ in Stanley Kubrick’s legendärem Vietnam-Kriegsfilm Full Metal Jacket zu sehen war; die Figur des „Felix Leiter“ hatte vor Der Hauch des Todes 1973 in Leben und sterben lassen ihren letzten Auftritt gehabt], dringt Bond in die Whitaker-Residenz ein und eliminiert den Waffenhändler nach einem Feuergefecht [Bond danach zu Pushkin über den "Militär-Fetischisten" Whitaker: „Er hat sein Waterloo gefunden“]. Auch General Pushkin taucht vor Ort auf und nimmt den sich ebenfalls wieder auf dem Whitaker-Grundstück befindlichen Koskov in Gewahrsam und ordnet dessen Exekution an [Pushkin: „Schickt ihn mit dem nächsten Flugzeug nach Moskau! Als Diplomatenasche“].

Die Schlussszene zeigt Kara Milovy als Cellistin bei einem Konzert in Wien [Anmerkung: Bond-Komponist John Barry ist hier kurz als Dirigent des Orchesters im Bild zu sehen!]. Nach dem Auftritt trifft Milovy bei einem Empfang auf „M“ sowie auf Pushkin’s Vorgänger General Gogol [Walter Gotell bei seinem sechsten und letzten Auftritt als „Anatol Gogol“], der jetzt im diplomatischen Dienst ist. Dann stürzen auch noch Kamran Shah und einige seiner Männer -in ihrem „Mujahedin Outfit“- verspätet bei der Tür herein, um Kara zu besuchen. Enttäuscht über die Tatsache, dass ausgerechnet Bond nicht aufgetaucht ist, zieht sich Milovy in ihre Garderobe zurück, in der aber 007 schon auf sie wartet. Die beiden umarmen sich und Kara sagt: „Oh, James“.

 

 

[ENDE von TEIL 1[von 3]; NEU ÜBERARBEITETE FASSUNG; Ur-Fassung: 21.01.2020]