BONUS-Essay zu EIN QUANTUM BOND 2: James Bond 007 - Der Hauch des Todes (TEIL 3[von 3])

 

KOSKOV

Sie hat sehr viele Talente.

 

(aus: Der Hauch des Todes; „Georgi Koskov“ Jeroen Krabbé zu Bond über „Kara Milovy“ Maryam d’Abo; im Original: „She has so many talents!“)

 

 

Nothing gets between me and my AK!“ (Originalfassung des „Chicks Who Love Guns“-Zitats aus Jackie Brown) – Das Haupt-Bond-Girl in Der Hauch des Todes (das Neben-Bond-Girl „Linda“, verkörpert von Kell Tyler aka Belle Avery, hat ja nur einen kurzen -dafür aber umso gelungeneren- Auftritt in der Vortitel-Sequenz), die von Maryam d’Abo gespielte tschechoslowakische Cellistin und ursprüngliche Koskov-Freundin „Kara Milovy“, wird in der Regel eher als „schwaches Bond-Girl“ betrachtet.

Das Spektrum von Bond’s The Living Daylights-love interest“ schwankt zwischen Naivität und plötzlichen Anfällen unerhörten Muts – Zweiteres natürlich speziell in den Afghanistan-Szenen, in denen Milovy sich an der Seite von „Mujahedin-Führer Kamran Shah“ Art Malik (weiteres Filmographie-Highlight des „Pakistani born actor“: James Cameron’s 94er-Action-Komödie True Lies – Wahre Lügen mit Arnold Schwarzenegger) zu einer regelrechten „Heldin mit AK-47 & mit unerhörten Fahrkünsten“ verwandelt.

Maryam d’Abo, im Übrigen eine Britin mit georgisch-niederländischen Wurzeln, war für die Bond-Macher keine Unbekannte mehr, da sie 1984 bereits an „auditions“ für die Rolle der KGB-Agentin „Pola Ivanova“ aus Im Angesicht des Todes (dort dann letztendlich von Fiona Fullerton verkörpert) teilgenommen hatte und später sogar als Pierce Brosnan-Partnerin bei diversen Probeaufnahmen fungierte.

Zu einem echten Dialog-Highlight, wenngleich auch, angesichts der darin abgebildeten -und ja ganz und gar nicht untypischen- „Bond-Girl-Naivität“, mit einem leicht „unfreiwillig komischen“ Touch, geriet die folgende kurze Unterhaltung zwischen „007“ Timothy Dalton und „Kara Milovy“ Maryam d’Abo, die stattfindet, nachdem Bond sämtliche Gefängniswärter in dem Militärgefängnis in Afghanistan außer Gefecht gesetzt hat:

 

KARA MILOVY

Du warst fantastisch! Wir sind frei!

(You were fantastic! We’re free!)

 

 

JAMES BOND

Kara, wir sind auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt mitten in Afghanistan. […]

(Kara, we’re in a Russian air base in the middle of Afghanistan.)

 

 

KARA MILOVY

Das Wichtigste ist, wir sind zusammen.

(At least we’re together.)

 

(aus: Der Hauch des Todes)

 

  

Maryam d’Abo ereilte in den „Post-Bond-Jahren“ dann ein wenig das Schicksal vieler „Bond-Girls“, denn der wirkliche Durchbruch in der Film-Branche blieb aus und d’Abo spielte in der Folge in zahlreichen nur wenig bekannten Film- und Fernsehproduktionen mit. 2003 jedoch veröffentlichte sie, gemeinsam mit John Cork, das erfolgreiche Buch „Bond Girls are Forever: The Women of James Bond“.

 

 

 

 

 

KOSKOV

Aber bei uns zuhause heißt es: „Pflicht kennt kein Erbarmen“.

 

 

JAMES BOND

Ja, ja. Und bei uns zuhause heißt es: „Sie können mich mal“.

  

(aus: Der Hauch des Todes; „Georgi Koskov“ Jeroen Krabbé zu „James Bond“ Timothy Dalton während des Fluges von Tanga nach Afghanistan; in der Originalfassung sagt Krabbé „But we have an old saying: Duty has no sweethearts“ und Dalton antwortet mit „We have an old saying too, Georgi: And you’re full of it“)

 

 

 

BRAD WHITAKER

Der Krieg war schon immer die Hauptbeschäftigung des Mannes.

 

(aus: Der Hauch des Todes; „Whitaker“ Joe Don Baker zu „Pushkin“ John Rhys-Davies – im Rahmen eines Treffens der beiden auf dem Whitaker-Anwesen in Tanga; im Original: „War has always been man’s main occupation.“)

 

 

Nachdem der Niederländer Jeroen Krabbé in den 70ern, wie sein berühmter Kollege Rutger Hauer, zur Stammbesetzung der Filme von Paul Verhoeven gehört hatte (Krabbé war zum Beispiel 1977 in Verhoeven’s epischem Weltkrieg II-Drama Der Soldat von Oranien zugegen), folgte er in den 80ern, wie eben auch Hauer und Verhoeven, dem Ruf nach Hollywood und war dort dann in Filmen wie der berühmten Whoopie Goldberg-Komödie Jumpin‘ Jack Flash (1986; Regie: Penny Marshall), dem etwas formelhaften Richard Gere & Kim Basinger-Actionvehikel Gnadenlos (1986; No Mercy; Regie: Richard Pearce) oder der gelungenen Marvel Comic-Verfilmung The Punisher (1989; Regie: Mark Goldblatt) mit Dolph Lundgren zu sehen, die die etwas populärere Punisher-Version aus dem Jahr 2004 (Regie: Jonathan Hensleigh) mit Thomas Jane und John Travolta im Grunde um Längen schlägt.

Die größte internationale Aufmerksamkeit erhielt Krabbé in den 80ern aber natürlich als „sociopathic Soviet General“ „Georgi Koskov“, der, neben dem „American black market arms dealer“ Brad Whitaker, zu den beiden Haupt-Bösewichten in Der Hauch des Todes zählt.

„Koskov“, der vermeintliche „KGB-Überläufer“, der aber gewissermaßen nur „in business for himself“ ist und den Kalten Krieg zwischen der Sowjetunion und dem Westen für Waffen- und Drogen-Geschäfte nutzt, zählt jetzt vielleicht offiziell nicht zu den denkwürdigsten „main antagonists“ der Bond-Serie, aber „Koskov“ bleibt einem, aufgrund von Krabbé’s unzweifelhaftem Charisma, aber dennoch dauerhafter in Erinnerung als etwa ein „Aris Kristatos“ (gespielt von Julian Glover) aus In tödlicher Mission (1981; For Your Eyes Only; Regie: John Glen) oder ein „Kamal Khan“ (gespielt von Louis Jourdan) aus Octopussy (1983; Regie: John Glen).

Eine weitere bedeutende Bösewicht-Rolle spielte Jeroen Krabbé dann schließlich 1993, wo er in dem Welterfolg Auf der Flucht (The Fugitive; Regie: Andrew Davis) „Dr. Charles Nichols“, „the evil mastermind“ hinter der Verschwörung gegen „Dr. Kimble“ Harrison Ford, mimte.

Der Texaner Joe Don Baker hat bekanntlich eine Art Sonderstellung, eine „special position“, in der James Bond-Serie, denn Baker ist in Der Hauch des Todes als Bösewicht zu sehen und in GoldenEye sowie in Der Morgen stirbt nie (1997; Tomorrow Never Dies; Regie: Roger Spottiswoode) dann als „CIA-sidekick“ von „007“ Pierce Brosnan namens „Jack Wade“ (Anmerkung: Vergleichbar mit Baker ist, betrachtet man die männlichen Darsteller in der Bond-Serie, nur Charles Gray, der 1967 in Man lebt nur zweimal den 007-Verbündeten „Dikko Henderson“ und 1971 dann den Oberbösewicht „Blofeld“ in Diamantenfieber spielte). 

Im Grunde legt Baker die Rolle des größenwahnsinnigen Schwarzmarkt-Waffenhändlers und Militärfanatikers „Brad Whitaker“ (General Pushkin zu Whitaker bei einem Treffen in Whitaker’s Haus: „Sie sind aus West Point rausgeflogen, wegen Betrugs“) gleich „nervig“ an wie später die Jack Wade-Rolle. Aber dennoch ist Whitaker‘s „Kriegs-Faszination“ und dessen Liebe zur „military history“ recht originell in den 87er-Bond-Film eingebaut, allein schon wegen der „Ruhmeshalle“ mit „great military commanders“, die Whitaker auf seinem Anwesen in Tanga hat und in der sich lebensgroße Figuren von, zum Beispiel, Napoleon, Attila dem Hunnenkönig oder Dschingis Khan befinden.

Der heute 84-jährige Joe Don Baker (Jahrgang 1936) wurde übrigens für die Whitaker-Rolle engagiert, weil er den Bond-Machern 1985 in einer Regie-Arbeit des späteren GoldenEye & Casino Royale-Regisseurs Martin Campbell aufgefallen war, nämlich in der seinerzeit sehr erfolgreichen 6-teiligen BBC-Serie Am Rande der Finsternis (Edge of Darkness), eine Art „Öko-Polit-Thriller“, den Campbell 2010 dann mit Mel Gibson (deutscher Verleihtitel: Auftrag Rache) noch einmal, das allerdings dann relativ erfolglos, fürs Kino verfilmt hat.

Mit Abstand der beste Bösewicht in Der Hauch des Todes ist aber zweifellos der „secondary antagonist“ „Necros“ (griechisch für „Tod“), eine „ruthless killing machine“, gespielt von dem aus Deutschland stammenden, zunächst aber überwiegend in den USA tätig gewesenen, Schauspieler Andreas Wisniewski.

Der 1,93 Meter große Wisnewski, der eine ähnlich gelagerte Rolle ein Jahr später, 1988, auch in dem Action-Klassiker Stirb langsam (Die Hard; Regie: John McTiernan) hatte (Wisniewski verkörpert darin einen der Handlanger von Bösewicht „Hans Gruber“ Alan Rickman), verleiht dem Koskov & Whitaker-„henchman“ „Necros“ eine eindrucksvolle Körperlichkeit, die den Chamäleon-artigen Auftragskiller zu einer Art „unheimlichen Naturgewalt“ in Der Hauch des Todes machen. Dementsprechend zählt auch die „Necros attacks the MI6-safe house“-Szene, in der er Koskov aus „Blayden Castle“ befreit, zu den absoluten Highlights des Films. 

Der blonde „mercenary-for hire“ „Necros“ mag dann auch, neben „Hans“ Ronald Rich aus Man lebt nur zweimal (1967; You Only Live Twice; Regie: Lewis Gilbert), das Vorbild für die ein Jahrzehnt später von Götz Otto gespielte Figur des „Richard Stamper“ in Der Morgen stirbt nie gewesen sein.

 

 

 

 

Q

Ihre Liquidationsmethode: Explosive Teddybären.

 

(aus: Der Hauch des Todes; „Q“ Desmond Llewelyn zu „007“ Timothy Dalton, als diese in der „Q-Abteilung“ eine gemeinsame Recherche bezüglich „KGB female assassins“ durchführen, bei der sie aber keinerlei Material zu „the girl with the cello“ Kara Milovy finden; die Aussage, im Original: „Assassination method: Explosive teddy bears“, bezieht sich auf die auf einem Foto gerade sichtbare KGB-Killerin „Natasha Zarki“)

 

 

Die Nachfolge einer wahren James Bond-Legende, einer Ikone, musste in Der Hauch des Todes die damals erst 25-jährige Caroline Bliss antreten, nachdem die „Langzeit-Miss Moneypenny“ Lois Maxwell gemeinsam mit Moore die Film-Serie nach Im Angesicht des Todes verlassen hatte.

Bliss, die ihr Film-Debüt 1982 in dem -aus heutiger Sicht natürlich völlig absurden- britischen TV-Film Charles & Diana: A Royal Love Story (Regie: James Goldstone) hatte (Bliss war darin sogar als „Princess Diana“ persönlich zu sehen!), ist bis zum heutigen Tag „the youngest actress to have played the role of Miss Moneypenny“, da sowohl Maxwell als auch die Bliss-Nachfolgerinnen Samantha Bond und Naomie Harris bereits in ihren Dreißigern waren, als sie die Rolle der Sekretärin von Geheimdienstchef (beziehungsweise Geheimdienstchefin) „M“ (in Der Hauch des Todes im Übrigen zum dritten Mal von Robert Brown verkörpert) zu spielen begannen.

Da Timothy Dalton einen ernsthaften, aber durchaus auch „sperrigen“, 007 spielt, kommt es in Der Hauch des Todes und Lizenz zum Töten (1989; Licence to Kill; Regie: John Glen), nimmt man die gelungene und weiter oben zitierte Bliss’sche „Barry Manilow-Aussage“ mal beiseite, nicht unbedingt zu „flirty text“-Highlights zwischen dem „new 007“ Dalton und der „new Moneypenny“ Bliss, die im Grunde zwei Schauspieler sind, zwischen denen keine auffällige „Chemistry“ auf der Leinwand existiert, wie das zuerst bei Maxwell und Connery, dann bei Maxwell und Moore und dazwischen sogar bei Maxwell und George Lazenby der Fall war.

Was die Gadget-Front betrifft, so kommt es in Der Hauch des Todes zunächst einmal zu einer längst überfälligen „Reunion with Aston Martin“, nachdem in der Roger Moore-Ära der Lotus Esprit die Aston Martin-Modelle von Connery und Lazenby abgelöst hatte. Bond’s Aston Martin V8 Vantage steckt voller spektakulärer Gadgets, darunter auch ein Laser, mit dessen Hilfe Bond im Rahmen des „car chase“ ein tschechoslowakisches Polizeiauto „absägt“ – der Laser ist eine Art Hommage an die „Reifenschlitzer-Vorrichtung“, über die Connery’s Aston Martin DB5 in Goldfinger (1964; Regie: Guy Hamilton) verfügte. Außerdem hat die „Q Branch“ den Wagen mit Raketen, mit Spikes im Reifen, einem Raketenantrieb, ausfahrbaren Kufen an den Seiten und schließlich mit einem Selbstzerstörungsknopf ausgestattet. 

Bei seinem Auftrag in Bratislava schießt 007 Kara Milovy ihre Winchester mit einem Scharfschützengewehr der Marke Walther WA 2000 aus den Händen, ein halbautomatisches Scharfschützengewehr, von dem angeblich nur 176 Exemplare produziert wurden.

Als zentrales Gadget fungiert auch der Schlüsselfinder („Key Ring Finder“), in dem sowohl ein „Gasauslöser“ als auch eine Bombe sowie ein Universalschlüssel, der, laut „Q“ Desmond Llewelyn, „90 Prozent aller Türen der Welt“ öffnet, enthalten sind. Wenn man einen Teil des patriotischen Songs „Rule, Britannia!“ (1740; Musik: Thomas Arne/Text: James Thomson & David Mallet) pfeift, dann versprüht der Anhänger ein Betäubungsgas, das jemanden für einige Momente außer Gefecht setzen kann. Wenn man jedoch einen „Playboy-Pfiff“ (im Original: „a wolf whistle“) verwendet, dann explodiert der Schlüsselfinder. Die Betäubungsgas-Funktion hilft Bond dabei, die Gefängniswärter auf der russischen Militärbasis in Afghanistan auszuschalten, und der „Playboy-Pfiff“ bringt den Schlüsselfinder zum Explodieren und somit auch den Waffenhändler Whitaker zur Strecke, als Bond sich am Ende mit Whitaker in dessen Haus, inmitten der „Ruhmeshalle großer Feldherren“, duelliert.

Bei der Observation von Pushkin in Tanga benutzt 007, in einem Fahrzeug sitzend, auch eine Brille mit integrierten Ferngläsern („Binocular Spectacles“).

Im Rahmen der „Leistungsschau der Q-Abteilung“ bekommt man auch einen sogenannten „Ghetto Blaster“ zu sehen, der ein als Radiorekorder getarnter Raketenwerfer ist, sowie auch eine drehbare Sitzbank („Revolving Couch“), die die Person, die sich draufsetzt, darin verschwinden lässt.

 

 

Die Premiere von Der Hauch des Todes fand am 29. Juni 1987 im „Odeon Leicester Square“ in London statt. Der Dalton-Einstand als „British spy 007“ spielte weltweit seinerzeit rund 191 Millionen US-Dollar ein, was bedeutete, dass Der Hauch des Todes (Produktionskosten: circa 40 Millionen US-Dollar) finanziell sogar noch besser abschnitt als die mittlerweile zu den absoluten Action-Klassikern zählenden Filme Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (1987; Lethal Weapon; Regie: Richard Donner; in den Hauptrollen: Mel Gibson & Danny Glover) und Stirb langsam (Bruce Willis bei seinem ersten Auftritt als „John McClane“).

Obwohl der 15. Bond-Film also durchaus als „Erfolg“ bezeichnet werden konnte, waren die Zuschauerzahlen, dem allgemeinen „James Bond-Trend“ der 80er-Jahre folgend, rückläufig. In den USA etwa wurden lediglich 14,2 Millionen Kinotickets gelöst - so wenige, wie seit Der Mann mit dem goldenen Colt (The Man with the Golden Gun; Regie: Guy Hamilton) von 1974 nicht mehr. Dementsprechend nimmt Der Hauch des Todes, mit einem inflationsbereinigten Einspielergebnis von über 381 Millionen US-Dollar, heutzutage auch nur mehr den bescheidenen 22. Platz im Bond-Film-internen Box Office-Ranking ein und liegt somit nur noch vor den beiden „kommerziellen Tiefpunkten“ Im Angesicht des Todes und Lizenz zum Töten.

Das Dalton-Debüt gilt jedoch als durchwegs „well received“: So lobten weite Teile der Kritik den neuen „Realismus“, der offenbar den Weg zurück in die Film-Serie gefunden hatte, sowie die Tatsache, dass man endlich wieder „James Bond’s dark side“ zu Gesicht bekäme. Die Washington Post sprach damals im Zusammenhang mit Dalton, dessen schauspielerische Leistung 1987 sogar von „Ur-Bond“ Sean Connery in einem Zeitungsinterview gelobt wurde, vom „best Bond ever“. Dem widersprach allerdings der Guardian, denn dieser meinte, sinngemäß wiedergegeben, dass Dalton weder die „natürliche Autorität“ eines Connery noch den „natürlichen Charme“ eines Roger Moore besäße. Zu den Dalton-Kritikern gesellte sich auch Roger Ebert in der Chicago Sun-Times, denn dieser beklagte den „lack of humour“, die offensichtliche „Humorlosigkeit“, des neuen 007.

Was die diversen Rankings betrifft, so zeigt sich ein eher widersprüchliches Bild, denn entweder wird Der Hauch des Todes fast ganz hinten angereiht oder dem Film wird durchaus ein Platz unter den „Greatest Hits“ der Serie zugestanden (Entertainment Weekly 2006: Platz 17 (von 21); MI6-HQ.com 2011/12: Platz 8 (von 22); 007-Magazine 2012: Platz 7 (von 24); Rolling Stone 2012: Platz 22 (von 24); „50 Jahre James Bond-Sonderheft des Stern 2012: 2 Sterne bei 5 möglichen Sternen - „schwach“).

 

 

Der Hauch des Todes, im Übrigen nach Sylvester Stallone’s Rambo III (1988; Regie: Peter MacDonald) gleich der zweite große Ein filmischer Superheld rockt Afghanistan-Film aus der zweiten Hälfte der 80er, hat, aufgrund der atmosphärischen Qualitäten, die Bond-Film Nummer 15 vor allem während des ersten Drittels entwickelt, durchaus einen Platz unter den „erweiterten Greatest Hits“ der Film-Serie verdient. Aber auch Timothy Dalton, der ganz sicher nicht der „best Bond ever“ ist, hebt sich mit seiner „erfrischenden Humorlosigkeit“ zumindest von dem intensiven „jocular approach“, dem „scherzhaften Ansatz“, ab, der die Roger Moore-Ära speziell am Ende ein wenig in die filmische Sackgasse geführt hatte.

Und außerdem: Jene simple, gleichzeitig aber irgendwie kunstvolle Großaufnahme (Kamera: Alec Mills), mit der Dalton, in der gelungenen Vortitel-Sequenz von Der Hauch des Todes, gleichsam in die Film-Serie eingeführt wird, ist, aus meiner Sicht, die „beste erste Aufnahme eines neuen James Bond 007“ aller Zeiten!

 

 

(ENDE von TEIL 3[von 3]; NEU ÜBERARBEITETE FASSUNG; Ur-Fassung: 27.01.2020)