Ausschnitt aus "NO PULP IN THE FICTION" (Buch; 2020): SCHLUSSKAPITEL: "KILL BILL - Volume 2" (Teil 1.2) [EXPLICIT CONTENT]

 

A small camper trailer sits all by its lonesome in the middle of a barren[unfruchtbar] Texas wasteland[Einöde]“ [QT-Skript; Beschreibung des „Umfelds“, in dem „Budd’s Wohnwagen“ steht].

Die beiden Brüder, Bill & Budd, unterhalten sich [Erläuterungen zu „Budd“ im Skript: „[…] Bill’s Brother, BUDD. Not the Slick Willie Budd with the black suit and the silver-tipped black cowboy boots we saw earlier at the wedding chapel massacre. No, the Budd we see now is the Budd who climbed into a bottle five years ago, got himself comfortable, and decided to live there“; „Slick Willie“: im Sinne von „smooth guy“; „climb inside a bottle“: im Sinne von „Alkoholiker-Level-drinking“] gerade über die Tatsache, dass die „Braut“ in Japan offenbar mit der gesamten Leibgarde von O-Ren aufgeräumt hat [BUDD: „Willst du mir erzählen, sie hat 88 Bodyguards niedergemetzelt, bevor O-Ren dran war?“ / BILL: „Nein, das waren nicht wirklich 88. Die nennen sich bloß die `Crazy 88´. […] Sie starben alle durch ein Hanzo-Schwert“]. 

Die Erwähnung des Hanzo-Schwerts belebt die „zähe“ Konversation der beiden „entfremdeten Brüder“ [„estranged brothers“; QT-Skript] und Budd drückt sein Erstaunen über den Umstand aus, dass Hanzo offenbar seinen „Blut-Schwur“ gebrochen hat, nie wieder ein Schwert zu schmieden [BUDD – laut Skript: „She got her a Hattori Hanzo sword? […] He made her one? Didn’t he swear a blood oath never to make another sword?“; Nachsatz von BUDD zum Thema „Hanzo“, mit Seitenhieb auf seinen Bruder: „Aber vielleicht provozierst du das auch bei anderen Menschen“/Skript-Version: „Or is it just you tend to bring that out in people?“], wobei er seinem Bruder Bill dann mitteilt, dass er sein eigenes Hanzo-Schwert längst versetzt hat [BILL – dem dieser „disrespect“ sichtlich schmerzt: „Du hast dein Hanzo-Schwert versetzt? […] Es war unbezahlbar“ / BUDD: „Na ja, in El Paso nicht. In El Paso haben die mir dafür 250$ gegeben. Ich bin Rausschmeißer in `ner Tittenbar, Bill“]. 

Bill kommt zurück zum eigentlichen Anlass seines Besuchs und meint, dass Budd seinen Groll gegen ihn überwinden muss und sich vor der „Bride“ in Acht nehmen [BILL – laut Skript: „[…] you need to get over being mad at me, and start becoming afraid […]. Because she is coming, and she’s coming to kill you“]. Budd lehnt allerdings die angebotene „assistance“ [BILL – Originalfassung] ab und will sich seiner „Schuld“ stellen [BUDD: „Ich stelle mich meiner Schuld und ich werde mich da nicht irgendwie rausmogeln“].

Anschließend sagt Budd einen der zentralen Sätze von Kill Bill – Volume 2, der schon am Ende von „Volume 1“ einmal „eingespielt“ wurde: „That woman deserves her revenge. And we deserve to die. But then again, so does she“ [Anm.: In Teil 1 bekam man allerdings nur den Abschnitt „Diese Frau verdient ihre Rache und wir verdienen den Tod“ zu hören und nicht die „Ergänzung“: „Aber andererseits, sie genauso“].

Beginn von Kapitel sechs – „The lonely grave of Paula Schultz“ [„Das einsame Grab von Paula Schultz“; Anmerkung: Der Titel wird im Allgemeinen als „QT-Hommage“ an die skurrile und heutzutage fast vergessene US-Komödie „The Wicked Dreams of Paula Schultz“ von George Marshall aus 1968 betrachtet, in der Elke Sommer eine DDR-Athletin namens „Paula Schultz“ spielt, die sich mit der Hilfe eines Stabhochsprung-Stabs über die Berliner Mauer in den Westen absetzt; in „QT-Hardcore-Fan-Kreisen“ kursiert auch das „Gerücht“, dass es sich bei „Paula Schultz“ sozusagen um die Ehefrau des von Christoph Waltz gespielten „Dr. King Schultz“ aus Django Unchained handelt].

Budd parkt mit seinem Pickup-Truck vor seinem Arbeitsplatz, dem „My-oh-My-Club“ [Erläuterungen dazu im Skript: „The My-oh-my Club, is the sleazy[verkommen] titty bar that Budd works at. His job is tossin out the riff-raff[Mob, Penner] that’s worse than him, out on their ear – minus a few of the teeth they had when they came in“].

In der -fast leeren- Bar [„No strippin goin on yet, just a few BARFLIES drinkin“; barfly: Säufer, „Kneipenhocker“; QT-Skript] wird er von dem Barkeeper [Sid Haig, der den Richter in Jackie Brown gespielt hat, in einer Gastrolle!] darauf hingewiesen, dass er schon wieder zu spät zur Arbeit kommt.

Nachdem sein Boss Larry [„Larry Gomez“ wird von Larry Bishop verkörpert; Bishop drehte 2008 als Regisseur, Autor & Hauptdarsteller den von Tarantino produzierten Action-Thriller Hell Ride, in dem sich auch David Carradine & Michael Madsen tummeln], der Besitzer des Clubs, nach ihm gerufen hat [LARRY - in Richtung Barkeeper: „Sag ihm, er soll seinen verdammten Arsch hierher bewegen!“], geht er in Larry’s Büro, wo sich gerade auch eine der Stripperinnen Koks durch die Nase zieht. Larry gibt sich verärgert über Budd’s Verhalten, da er angeblich schon wieder 20 Minuten zu spät gekommen ist [BUDD’s Rechtfertigung: „Ich bin Rausschmeißer und da draußen ist niemand rauszuschmeißen“].

Budd’s nonchalante Gleichgültigkeit gegenüber seiner „Autorität“ bringt Larry nun dazu, den Namen von Budd aus einem Kalender, der offenbar auch als „Dienstplan“ fungiert, zu streichen. Dann schickt Larry Bill’s Bruder, mit einem Hinweis, dass er seinen Cowboyhut nicht mag [LARRY: „Ich will, dass du diesen idiotischen Kuhdeckel zuhause lässt!“; im Original verwendet „Larry“ den Ausdruck „shit-kicker-hat“], zurück nach Hause, wo er sozusagen warten soll, bis er wieder „gebraucht“ wird und dementsprechend von ihm angerufen.

Als Budd auf dem Weg nach draußen ist, wird er noch von der Stripperin Rocket [gespielt von Laura Cayouette] angesprochen, die ein „Problem mit der Toilette“ meldet [ROCKET: „Ja, Budd, Süßer, die Toilette tut’s wieder nicht. Da läuft überall das Scheißwasser raus“ / BUDD: „Ich mach das sauber“; Skript-Fassung der ROCKET-Aussage: „There’s shitty water all over the floor].

Ortswechsel – Budd ist zu seinem „Trailer Home“ [Skript] zurückgekehrt. Nachdem er aus dem Pickup ausgestiegen ist, blickt er sich um und scheint, wie einst O-Ren im „Haus der blauen Blätter“, die Gegenwart seiner alten Mitstreiterin, der „BRIDE“, förmlich zu spüren. Budd verschwindet in den Wohnwagen, lässt dort den Song „A Satisfied Mind“ von Johnny Cash erklingen [Anmerkung: Den Song hat Cash exklusiv für den Kill Bill – Volume 2-Soundtrack aufgenommen – 2010 ist „A Satisfied Mind“ dann auch auf Cash’s erst posthum erschienenem Album „American VI: Ain’t No Grave“ zu hören], und setzt sich, wie man hören kann, in einen Schaukelstuhl.

Unter dem Wohnwagen hat sich, wie sich bald herausstellt, die „Braut“ versteckt – sie trägt eine „black stocking cap“ [Skript; also eine „schwarze Strumpfmütze“] über dem Gesicht [Anm.: Sehr amüsant an der Stelle ist, dass Uma Thurman aussieht wie so eine Art „blonder Ninja“, weil eben ihre blonden Haare vorne aus der Mütze herausragen] und sie hat ihr Hanzo-Schwert bei sich. „Die Braut“ platziert sich in der Folge vor dem Eingang zum Wohnwagen [Skript: „She slowly risesremoves her black stocking cap...blonde hair falls around her shoulderssword in right handleft hand grabs the front doorknob“] und will diesen „stürmen“. Doch Budd, der jetzt nicht mehr der „kleine Rausschmeißer“ ist, der sich von seinem Chef erniedrigen lassen muss, sondern wieder der einstige „warrior“ [Skript], erwartet die Angreiferin in seinem Schaukelstuhl mit einer „DOUBLE-BARREL SHOTGUN [QT-Skript] und: schießt [Skript-Passage mit Bezug auf die „Auswirkungen“ dieses Schusses: „The BRIDE standing in the doorway is HIT […] in the chest, and PROPPELED THROUGH the AIR BACKWARDS. Landing hard on her back in the dirt“].

Die „Bride“ ist außer Gefecht gesetzt, verletzt, und sie röchelt & stöhnt [„Bloody mess down her front -- Groan from her throat“; Skript]. Budd verlässt den Wohnwagen, kickt das Hanzo-Schwert, das neben der „Braut“ liegt, von dieser weg, beugt sich über sie und klärt sie dann quasi darüber auf, mit was er da eigentlich auf sie geschossen hat: „Niemand lässt mehr die Sau raus mit `ner doppelten Dosis Steinsalz […]“ [im Original: „Ain’t nobody a badass with a double dose of rock salt […]“].

The blood splattered Bride“ [QT-Skript], de facto bewegungsunfähig, spuckt daraufhin „a gob of bloody saliva“ [Skript; saliva: Speichel] in Budd’s Gesicht. Budd revanchiert sich bei der „Braut“, indem er „zurück-spuckt“. Anschließend dreht er die „Braut“ um, sodass sie auf dem Bauch liegt, und jagt ihr eine Betäubungsspritze in den Körper [Skript: „Almost mercifully, the man once known as `Sidewinder`, sticks a syringe in her […], dropping her unconscious“].

Budd ruft nun Elle Driver an, also jene „six-foot tall, long-haired blonde with the codename `California Mountain Snake´“ [Beschreibung von „Elle Driver“ an der Stelle im Skript], die zunächst glaubt, dass Bill am Telefon ist [ELLE: „Bill?“]. Bill’s Bruder meint daraufhin [Text gemäß QT-Skript]: „Wrong brother, you hateful bitch. […] I just caught me the cowgirl ain’t never been caught“.

 

 

 

(ENDE von TEIL 1.2 - Neu überarbeitete Fassung; Ur-Fassung: 07.07.2020)