„`Brandy` wachte in Rick’s Haus über die wunderschöne Italienerin und sehnte Cliff’s und Rick’s Rückkehr herbei, während die Jetlag-geplagte Francesca schlief“ [NARRATOR] – am Abend des 8. August, der dann „die heißeste Nacht des Jahres“ mit sich brachte, feiern, während Roman Polanski in England weilt, um seinen nächsten Film vorzubereiten, Jay Sebring, Sharon Tate sowie TATE’s nunmehrige Besucher & Gäste Abigail Folger & Wojciech Frykowski in dem mexikanischen Restaurant „El Coyote“ am Beverly Boulevard, wobei, so wie der Erzähler einem mitteilt, sich dabei alle außer Sharon amüsieren, die den ganzen Abend über von einer „leichten Schwangerschafts-bedingten Melancholie“ [im Original: „a touch of pregnancy-induced melancholy“] heimgesucht wird.
RICK & CLIFF hingegen, die eben von Cliff’s Hund „BRANDY“ in Rick’s Villa bereits vermisst werden, haben einen anderen „Mexikaner“ für ihren „gemeinsamen Absturz“ ausgewählt, nämlich das „Casa Vega“-Restaurant am Ventura Boulevard, von dem aus sie aber nicht mehr in der Lage sind selbstständig, soll heißen: im Cadillac, zurückzukehren [NARRATOR: „Im Casa Vega hatten Rick und Cliff so viel gebechert, dass sie den Cadillac stehen ließen und ein Taxi nahmen“].
Gegen 22 Uhr kehrt dann die Gruppe um TATE zurück zum Cielo Drive, wo FOLGER & FRYKOWSKI sich noch einen Joint genehmigen, während SEBRING & TATE, die in eine Art Umstandskleidung geschlüpft ist, sich in der Polanski-Villa die Platte „Twelve Thirty (Young Girls Are Coming to the Canyon)“ von der Band „The Mamas & the Papas“ auf den Plattenteller legen [Anmerkung: Der Song aus 1967 wirkt, was den Titel betrifft, einerseits als Träger einer „dunklen Vorahnung“, lief jedoch, andererseits, damals, als man die Leichen von Tate & ihren Freunden nach dem Massaker am Cielo Drive gefunden hat, anscheinend tatsächlich immer noch in den Räumlichkeiten der Villa].
Um 23:46 kehren schließlich DALTON & BOOTH mit dem Taxi zurück [NARRATOR: „`Brandy` war glücklich, sie wiederzusehen“] und gegen Mitternacht mixt sich RICK noch ein paar „Frozen Margaritas“. Booth hingegen entdeckt die seinerzeit von ihm in Dalton’s Zigaretten-Kiste zurückgelassene LSD-Zigarette [CLIFF BOOTH, sich dabei auch an den Zigarettenkauf bei einem Hippie-Girl am Straßenrand erinnernd: „Dich kenn ich doch. Hippie-Mädchen, 50 Cent. Die Nacht der Nächte. Warum nicht?“] und zündet sie sich an, bevor er dann mit „Brandy“ spazieren geht, wobei CLIFF & „BRANDY“ bei ihrem Spaziergang einem Auto begegnen, das langsam jene Straße entlangfährt, die auch zu den Anwesen von Dalton & Tate führt.
Als er den Autolärm bemerkt, blickt Rick durchs Fenster und ärgert sich über die Tatsache, dass da so eine „Scheiß-Karre“ [Copyright: RICK DALTON] um Mitternacht über seine „Privatstraße“ fährt [RICK DALTON – im Original, aus dem Fenster blickend: „Bunch of goddamn fucking hippies. What the fuck?“].
„Jetzt wendet dieses mechanische Arschloch und verpisst euch von meiner beschissenen Straße! […] Hey, Dennis Hopper, jetzt schaff diese Dreckskarre hier weg! Was glotzt du denn so, du kleine, rothaarige Piss-Nelke!?“ [RICK DALTON – zu TEX & KATIE, als er sie dann vor seinem Haus „zur Rede“ stellt; Anm.: „KATIE“ war der „nickname“ von Patricia Krenwinkel und diese wird von Madisen Beaty gespielt, die Krenwinkel bereits in der von mir sehr geschätzten TV-Serie Aquarius (2015-2016) dargestellt hat, in der es ein von „Akte X / The X-Files“-Legende David Duchovny verkörperter LAPD-Detective namens „Sam Hodiak“ mit Charles Manson (wahrlich „creepy“ gespielt von Gethin Anthony) & der „Family“ zu tun bekommt].
Nachdem Dalton wieder zurück im Haus ist, fangen die insgesamt vier Manson-Jünger*innen („TEX“, „KATIE“, „SADIE“ & „FLOWERCHILD“) sich im Auto über ihre „Mission“ zu unterhalten an [SADIE: „Was hat Charlie gesagt?“ / TEX: „Er hat gesagt: `Geht in Terry’s altes Haus und bringt jeden um, der darin ist“; Anmerkungen: „SADIE“ war Susan Atkins‘ Spitzname in der Manson-Kommune, sie wird hier von Mikey Madison gespielt; Atkins (1948-2009; verstorben in der „Central California Women’s Facility“, einem staatlichen Gefängnis) hat es überdies sogar irgendwie geschafft, Teil eines der bedeutendsten & besten Musik-Alben aller Zeiten zu werden, denn: man nimmt an, dass der Lennon/McCartney-written-Song „Sexy Sadie“ auf dem „White Album“ der Beatles, also auf jenem, auf dem sich auch „Helter Skelter“ befindet, von Susan Atkins handelt – „Sexy Sadie what have you done / You made a fool of everyone / […] / Sexy Sadie ooh what have you done / Sexy Sadie you broke the rules“ (Auszug aus den Lyrics / Quelle: CD „The BEATLES and ESHER DEMOS“ aus 2018)].
Dann wirft „KATIE“ plötzlich ein, dass der Typ, der sich gerade über sie alle beschwert hat, offenbar Rick Dalton alias „Jake Cahill“ aus „Bounty Law“ war, was wiederum „TEX“ für einen Moment in „Kindheitserinnerungen“ schwelgen lässt [TEX: „Ich schnall ab. Das Arschloch auf der Straße war `Jake Cahill`? Als ich klein war, hatt ich `ne `Bounty Law`-Brotbüchse. Das war meine Lieblingsbrotbüchse“], bevor „SADIE“ eine „Idee im Zusammenhang mit Prominenten“ zum Besten gibt, die sie, wie sie betont, bei einer der „LSD-Sessions“ der Manson-Family „geboren“ hat [SADIE: „Meine Idee ist, wir töten die Leute, die uns das Töten[im TV & im Kino] beigebracht haben. Ich mein, wo zum Teufel sind wir, Mann? Wir sind in scheiß Hollywood!“].
„TEX“ ist sofort überzeugt und fragt in die Runde, ob „die Mission, auf die sie Manson geschickt hat“ ausgeführt werden soll [TEX: „Schlachten wir ein paar `Piggies`?“], aber als sich dann alle vier auf den Weg zum „Haus von Terry Melcher“ machen, kriegt „FLOWERCHILD“ sozusagen „kalte Füße“ und behauptet plötzlich, sie habe ihr Messer im Auto vergessen. Schließlich geht sie zu diesem zurück und fährt dann mit dem Vehikel davon.
„Okay, pig killers, let’s kill some `piggies`“ [TEX – im Original] – „Sadie“, „Tex“ & „Katie“ lassen sich aber nicht abbringen und marschieren weiter in der Villen-Gegend herum [Anmerkung: Zum Begriff „Piggies“ – Susan Atkins schrieb mit dem Blut von Sharon Tate das Wort „PIG“ / „SCHWEIN“ an die Haustür, während bei den Morden an Leno & Rosemary LaBianca mit dem Blut der Opfer Dinge wie „Death to pigs“ und „Helter Skelter“ an die Wand bzw. auf die Kühlschranktür geschmiert wurden].
Währenddessen sind CLIFF BOOTH & „BRANDY“ ins Dalton-Haus zurückgekehrt, wobei Cliff langsam die Auswirkungen der LSD-Zigarette zu spüren bekommt [CLIFF BOOTH – offenbar unter ein paar Halluzinationen leidend: „Jetzt kommt der Zug ins Rollen...Oh...ganz blöde Idee“]. Booth will dann seine Hündin füttern, der „Frozen Margaritas“-trinkende RICK DALTON hingegen sitzt auf einer Luftmatratze in seinem Swimming-Pool, trägt einen Kopfhörer und singt einen Song mit.
„BRANDY“, die sich auf einem Sofa platziert hat, meldet schließlich, dass anscheinend irgendwas nicht stimmt und wenig später stehen die drei Manson-Anhänger*innen in Dalton’s Haus und vor CLIFF BOOTH, der, angesichts seines Zustands, zunächst nicht ganz von der „Echtheit“ der drei überzeugt ist [CLIFF BOOTH – „high“, leicht grinsend: „Kann ich euch helfen? […] Ihr seid aber schon echt, oder?“ / TEX: „Ich bin so echt wie n` scheiß Doughnut, du blöder Wichser!“].
Dann kann der Stuntman die drei „Besucher“ zuordnen [CLIFF BOOTH: „Ich kenn euch alle drei. Spahn-Ranch, […], genau“], wobei ihm der Name von „Tex“ auf der Zunge liegt [CLIFF BOOTH: „Du bist…“ / TEX: „Ich bin der Teufel und ich bin hier, um des Teufels Werk zu tun“; Anm.: Der Satz „I’m the devil and I’m here to do the devil’s business“ ist in gewisser Weise auch ein „historisch verbürgter“ Satz, den Charles „Tex“ Watson in jener Nacht in der Polanski/Tate-Villa gesagt haben soll; Watson (Jahrgang 1945) ist aufgrund der Umwandlung von „Todesstrafe“ zu „lebenslanger Freiheitsstrafe“, die, wie schon im Zusammenhang mit Manson selbst erwähnt, dem kalifornischen Rechtssystem geschuldet ist, immer noch im „Mule Creek State Prison“ in Kalifornien inhaftiert].
Als Cliff „TEX“ mitteilt, dass das nicht stimmen kann, dass er „DEVIL“ heißt [CLIFF BOOTH: „Nein, das war was Blöderes, irgendwas wie...`Rex`“], platzt „SADIE“ der Kragen und sie will, dass „Tex“ CLIFF erschießt. Doch auf ein Zeichen von Booth hin, schlägt „BRANDY“ los und attackiert „Tex“, „entwaffnet“ ihn und verletzt ihn schwer, während CLIFF „Sadie“ einen Gegenstand ins Gesicht schleudert, sodass dieses allmählich mit mehr & mehr Blut überströmt wird, vor allem auch dann, als Booth’s Pitbull von „TEX“ ablassen darf und beginnt, sich um sie zu „kümmern“ [Anm.: Und „SADIE“ sieht am Ende dann nicht umsonst aus wie „DAISY DOMERGUE“ in THE HATEFUL EIGHT, die ja schließlich, wie im Hateful Eight-Kapitel ausgeführt, ein wenig nach dem Vorbild von Susan Atkins gestaltet war].
Die weiteren Abläufe: CLIFF rammt „TEX“, in WKII-Veteran-Manier, dessen eigenes Messer in den Oberschenkel und verpasst ihm anschließend ein paar tödliche Tritte. FRANCESCA, Dalton’s Neo-Ehefrau, die zuvor noch geschlafen hat und dann von „Katie“ aus dem Zimmer geholt wurde, schlägt „KATIE“ zu Boden…und flüchtet wieder zurück in ihr Zimmer, als „Katie“ sich mit ihrem Messer wieder „aufrichtet & erhebt“. CLIFF bekommt kurz darauf von „KATIE“ ein Messer in die Hüfte gerammt [Reaktion von CLIFF BOOTH, der durch das LSD offenbar keinen Schmerz spürt: „Wow, Mann“], was ihn dazu bringt, sie zu töten, indem er ihr Gesicht an diversen Einrichtungsgegenständen förmlich zerschmettert [Anm.: Die echte Patricia „Katie“ Krenwinkel (Jahrgang 1947) gilt heute als längst einsitzende Gefängnisinsassin der USA und ist in einer Frauenvollzugsanstalt inhaftiert, die sich in der kalifornischen Stadt Corona(!) im Riverside County befindet].
„SADIE“, von der „Brandy“ inzwischen abgelassen hat, schießt dann, mehr oder weniger „blind vom ganzen Blut“, auf CLIFF, der getroffen zu Boden fällt. Dann durchbricht die wüst zugerichtete „Sadie“ samt Schusswaffe in der Hand die Scheiben diverser Türen, die hinaus zum Pool-Bereich führen – was den Zeitpunkt darstellt, in dem nun auch der immer noch Musik-hörende RICK DALTON alles bemerkt [RICK DALTON: „Meine Fresse, was zum Teufel?!“].
„Sadie“ hüpft in den Pool und wütet & schreit dort mit der Schusswaffe in der Hand herum. DALTON holt daraufhin den Flammenwerfer aus seinem WKII-Film „Die 14 Fäuste des McCluskey“, den er noch immer besitzt, und „grillt“ damit den Eindringling im Pool – „Holy shit“ [RICK DALTON – im Original].
Nachdem die „Schlacht“ vorbei ist, werden RICK, CLIFF & FRANCESCA von der Polizei vor Ort befragt und der etwas schwerer verletzte Cliff, der diesbezüglich zu Dalton meint, dass „seine Zeit eben noch nicht gekommen ist“ und er wieder auf die Beine kommt, wird anschließend mit einem Rettungswagen abtransportiert [RICK DALTON – zu CLIFF, der auf einer Trage liegt, in das Rettungsauto blickend: „Du bist ein guter Freund, Cliff“ / CLIFF BOOTH: „Ich versuch‘s“].
Wenig später trifft Dalton Jay Sebring am Eingang zur Polanski/Tate-Villa und dieser stellt sich ihm als „[…] Freund der Polanskis“ [JAY SEBRING] vor und erkundigt sich nach dem, was vorgefallen ist [JAY SEBRING – nachdem er von DALTON erfahren hat, was passiert ist: „Da kriegt man’s ja mit der Angst zu tun“ / im Original: „Oh my God, that’s terrifying“ – den Satz sagt wenig später auch SHARON TATE, als sie von SEBRING via „intercom“ informiert wurde, dass „ein paar Hippies“ in die Villa von Dalton eingedrungen sind].
Am Ende, nachdem RICK & SHARON noch ihren [zu Beginn des Kapitels zitierten] „Dialog via Fernsprechanlage“ absolviert haben, betritt Dalton das Gelände der Villa und begegnet dort auch Abigail Folger & Wojciech Frykowski, bevor Sharon Tate ihn umarmt und alle ins Haus gehen.
(ENDE von TEIL 1.7; NEU ÜBERARBEITETE FASSUNG; Ur-Fassung vom 01.08.2021)