ALFRED HITCHCOCK-"BONUS TRACK 2": "REBECCA" (TEILE 1.5.1 - 1.6.2)

 

In der Folge, also: nach einem Zeitsprung, kommt es im Arbeitszimmer von Frank Crawley im Schloss zu einer Unterhaltung zwischen der „zweiten Mrs. de Winter“ und dem Verwalter. Zunächst erinnert sie ihn daran, dass er sie „in die Wirtschaft“ einführen wollte. Nachdem er ihr mitgeteilt hat, dass de Winter, angesichts der Vermählung und des bevorstehenden „Empfangs/Balls“, momentan „die Spendierhosen“ anhat und dem Personal „einen extra Wochenlohn“ zukommen lassen will, bietet sich die „2nd“ an, ihm beim Briefe-Frankieren zu helfen [Anmerkung: Zu den interessanteren Filmen mit dem „Frank Crawley“-Darsteller Reginald Denny, einem Briten, der damals sozusagen zur „britischen Kolonie in Hollywood“ gehörte, zählt sicherlich der „exzentrische“ Batman-Film Batman hält die Welt in Atem (1966; Regie: Leslie H. Martinson), der ein „Kinoableger“ der Kult-TV-Serie mit Adam West & Burt Ward war; in dem Werk tummeln sich neben „Batman und Robin“ West und Ward in zentralen Rollen u. a. auch Cesar Romero als „Joker“, Burgess Meredith als „Pinguin“ sowie meine „Lieblings-Catwoman“ Lee Meriwether].

Allerdings erzählt ihm „die junge Frau“ zunächst von ihrem durch „Jasper“ bedingten Trip hinunter zum Bootshaus und von dem „creepy old man“, der da aufgetaucht sei [FRANK CRAWLEY: „Das war wohl der verrückte Ben. […]“]. Crawley bezeichnet den „verrückten Ben“, der manchmal auf dem Gut beschäftigt wird, dann als „harmlos“.

Die „2nd“ bringt anschließend ihre Verwunderung über den „furchtbar schmutzigen und verwahrlosten Zustand“ der Hütte zum Ausdruck, wobei Crawley sich auf die Frage hin, warum das so sei, „ratlos“ gibt [FRANK CRAWLEY: „Ich weiß nicht. Ich hab‘ Maxim nie gefragt. Er hat wohl seine Gründe dafür“].

Nachdem auch noch klargestellt ist, dass die Hütte und die Sachen darin tatsächlich „Rebecca“ gehört haben und dass dort bei der Hütte im Sommer „das Boot“ geankert hat, stellt sich des Weiteren heraus, dass dies eben auch jenes Boot gewesen ist, mit dem „die erste Mrs. de Winter“ gekentert ist.

Rebecca hat sich nie vor etwas gefürchtet“ [FRANK CRAWLEY] – die „2nd“ bekommt von dem Verwalter dann noch „die Furchtlosigkeit“ der ehemaligen Hausherrin von Manderley „unter die Nase gerieben“, als sie fragt, ob „allein zu segeln nicht etwas `dangerous` gewesen sei“.

„Subsequently“ habe man, so Crawley, „Rebecca’s Leiche“ zwei Monate später 40 Kilometer von Manderley entfernt in Edgcumbe gefunden [FRANK CRAWLEY: „Maxim musste sie identifizieren. War furchtbar für ihn“ / ZWEITE MRS. DE WINTER – empathisch: „Ja, furchtbar“].

Nach der Geschichte mit der „Wasserleiche“ entschuldigt sich „die junge Frau“ bei dem Verwalter für ihre „Neugierde“, allerdings, so die „2nd“, habe sie eben unter den ständigen Vergleichen mit „Rebecca“ zu leiden sowie unter den „Blicken“ des Personals und von „Maxim’s Verwandtschaft“.

Crawley versucht ihr die diesbezügliche Unsicherheit zu nehmen [FRANK CRAWLEY: „Ich bin so froh, dass er Sie gefunden hat. Sie sind die Frau, die Maxim braucht. […]“] und meint sogar, dass es „erfrischend“ wäre, einer Person zu begegnen, die „das vornehme Getue“ nicht mitmache. Als die „2nd“ sich auch noch als „Aschenbrödel ohne Eleganz“ bezeichnet, attestiert ihr Crawley Eigenschaften wie „Anmut“ und „Bescheidenheit“. Außerdem stellt er klar, dass… „Oh my memory (oh, my memory) serves me far too well“ [Copyright: George Michael] …sich niemand ernsthaft nach der Vergangenheit zurücksehne [Nachsatz von FRANK CRAWLEY: „Maxim am allerwenigsten“].

„Just one more question“. „Die junge Frau“ will dann noch „etwas sehr Wichtiges“, „something very important“, wissen, nämlich, was für ein Mensch diese „Rebecca de Winter“ gewesen ist [ZWEITE MRS. DE WINTER: „Was für ein Mensch war Rebecca eigentlich?“].

Oh Mr. Crowley, did you talk to the dead?“ [Copyright: Ozzy Osbourne] …„Mr. Crawley“ hält kurz inne…und wirkt, als wäre er „noch im Nachhinein von Rebecca de Winter’s Schönheit“ geblendet [FRANK CRAWLEY: „Sie warunbeschreiblich schön. Die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe“].

„Eines Abends“. Die zweite Mrs. de Winter trägt ein nagelneues Kleid, das sie in der Modezeitschrift „Beauty – The Magazine for Smart Woman“ gefunden hat und das laut dem Magazin ideal für einen „Gala Evening“ sein soll. Sie will es „Maxim“ präsentieren, der gerade dabei ist, „films of the honeymoon“ in einen Projektor zu tun [MAXIM DE WINTER – auf den Projektor blickend und nicht auf die „2nd“: „[…] Du, die Filme von unserer Hochzeitsreise sind endlich gekommen. Können wir sie vor dem Essen noch ansehen?“; // Anmerkung: Exkurs: „`Great Actors`, die auch `Directors` waren, in fast vergessenen Filmen“: „HENRY LLOYD MOON JACK NICHOLSON: „Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich immer so still?“ / „JULIA TATE MARY STEENBURGEN: „Wenn ich etwas zu sagen habe, dann wirst du es schon hören“ / HENRY LLOYD MOON: „Ok, Miss, soweit es mich betrifft, kann ich hier natürlich sofort aussteigen. Andererseits, n‘ guter Ehemann ist schwer zu finden“ / JULIA TATE: „Du warst nicht schwer zu finden. Soweit ich mich erinnere, hast du vor der ganzen Stadt mit `nem Strick um den Hals gestanden“ / HENRY LLOYD MOON: „Ja. Sieht so aus, als haben Sie was in Ihrem Köpfchen. Is‘ gut, wenn Frauen was in ihrem Kopf haben“ / JULIA TATE: „Nicht für alle, Moon. Nicht für alle“ (aus: Der Galgenstrick; Dialog auf einer Kutsche zwischen den „Frischvermählten“ Jack Nicholson & Mary Steenburgen, wobei Steenburgen die Kutsche fährt) – damals war es ein wirkliches „mystery to Nicholson-watchers“, warum der Schauspieler 1978 ausgerechnet die Westernkomödie „Goin‘ South“ (OT) als Regisseur und Hauptdarsteller drehen wollte, aber einige „Nicholson-Beobachter“ waren der Meinung, dass dies eben nur mit dem „unbedingten Bedürfnis“ des „actor[s]“ zusammenhängen konnte, nach dem erfolglosen Independent-Werk Drive, He Said (1971; mit Karen Black & Bruce Dern), Nicholson’s Regiedebüt, einen weiteren Film zu inszenieren; Der Galgenstrick wurde, und das merkt man dem Werk zuweilen an, „not build on much of a story“ und Nicholson war eben derjenige, der für „success“ oder „failure“ allein verantwortlich war; der Schauspieler hätte nach seinem Oscar-Erfolg mit Einer flog über das Kuckucksnest „auf Nummer sicher gehen“ können und eine „hochbezahlte Rolle“ in einem, wenn es so etwas wirklich gibt, „vorprogrammierten Hit“ oder dergleichen annehmen können, aber Nicholson entschied sich eben für diese etwas schräg daherkommende Westernkomödie, die für ihn letztendlich zu einem „minor desaster“ wurde und eine 12 Jahre und bis zur Chinatown-Fortsetzung The Two Jakes (OT; 1990) andauernde „Absenz `from filmdirecting`“ nach sich zog – „If it doesn’t work, it is doubtful wheter I will be able to direct another film. One unsuccessful film is OK, but two and you’re in trouble“ (Nicholson im Vorfeld über „Goin‘ South“); „Jack“ spielt in Der Galgenstrick den Dieb „Henry Moon“, der dem besagten „Galgenstrick“ tatsächlich in letzter Sekunde entrinnt, weil ihm ein altes Gesetz zur Hilfe kommt, das besagt, dass ein „condemned man“, ein zum Tode Verurteilter, durch „eine Frau mit Besitz, die ihn zum Ehemann nimmt“ gerettet werden kann; nachdem eine „old woman“ namens „Florence“ sich für „Moon“ interessiert hat (FLORENCE: „Halt! Ich werd` ihn nehmen!“ / „SHERIFF ANDREW KYLE RICHARD BRADFORD: „Florence, also, meinst du nicht, dass du, na ja, dass du ein wenig zu reif bist, um eine solche Verantwortung auf dich zu nehmen?“), aber noch am Hinrichtungsort plötzlich tot umgefallen ist, nimmt ihn eine andere „single woman“ „as a husband“, nämlich „Julia Tate“ (Steenburgen: „Dann nehm ich ihn!“), der es vor allem darum geht, mit „Moon’s“ Hilfe in der ihr vererbten Mine Gold zu finden, um nach Philadelphia ziehen zu können (Nicholson: „Das ist `ne Goldmine? In Texas?“ / Steenburgen: „Es wird eine werden“ / Nicholson: „Sieht aus, als hätt` `ne Bande Mäuse dran rumgeknabbert“); wenig überraschend kommen sich die beiden, der „ungepflegte“ Vieh-Dieb und die „altjüngferlich wirkende“ junge Frau, beim „Gold-Graben“ zunehmend näher (Nicholson zu Steenburgen vor ihrer „Gold-Mine“, nachdem sie ihm vorgeworfen hat, dass er nicht verstehen könne, worum es ihr, auch wenn es scheinbar „aussichtslos“ wirkt, bei der Goldsuche gehe: „Weißt du, ich versteh` `ne Menge von Träumen, aber auch was davon, meine Füße auf die Erde zu stellen. Ich wollt` mal mit der Younger-Bande reiten, weißt du das? Und die wollten mich nicht. Sie haben gemeint, ich hätte nicht das Zeug für n` Younger. War bitter für mich, als ich’s gehört hab`. Aber was soll’s, ich hab’s geschluckt“); nach einigen „Ehekrisen“ und „Fluchtversuchen“ von „Henry“ (Nicholson, wieder zuhause bei Steenburgen, nachdem ihn zwei Deputys „auf der Flucht“ eingefangen haben: „Du hast mich vermisst, hab` ich recht?“ / Steenburgen: „Da irrst du dich. […] Was glaubst du, warum ich dich zurückhaben wollte? Damit du in der Mine arbeitest“ / Nicholson: „Ach, Quatsch, du hast den alten Moon einfach vermisst. Klar, ich hab` meine Fehler, das gebe ich zu, aber der Geier weiß, ich hab` auch meine Vorteile“) findet das eigentümliche Paar dann tatsächlich Gold, und da gehen die Probleme erst so richtig los, da auch „Henry’s“ ehemalige Bande, die „Moon-Bande“, auftaucht und „Mr. Moon & Mrs. Tate-Moon“ den neu gewonnenen Reichtum nur allzu gerne wegnehmen würde…; „Eins ist jedenfalls sicher, `ne langweilige Ehe haben wir nie gehabt, was?“ (Nicholson zu Steenburgen) – ein echter Glücksfall in Der Galgenstrick, der mich ab und an, was die „leise Komik“ anbelangt, die nicht durch „offensichtliche Gags“ entsteht, an Duell am Missouri erinnert, ist die Besetzung von Mary Steenburgen (Jahrgang 1953), für welche die Rolle der „JULIA TATE“ die allererste Kinorolle war; die unerfahrene Steenburgen erhielt den Part jener Frau, in die sich „HENRY LLOYD MOON“ gleichsam „unerschrocken verliebt“, nachdem Jane Fonda dem „actor / director“ Nicholson bezüglich „Goin‘ South“ einen Korb gegeben hatte, und Steenburgen (bekannt unter anderem aus Zurück in die Zukunft III, in dem sie an der Seite ihres Galgenstrick-Co-Stars Christopher Lloyd zu sehen war, der hier einen der Deputys gibt) hat sich wie folgt über die Arbeit mit Nicholson geäußert: „He told me the art of acting on film down there[on location in the central Mexican town of Durango]. He told me to eliminate the obvious and keep it simple and natural. He directs by asking helpful questions and suggesting another way of approaching a particular scene“; Danny De Vito, drei Jahre zuvor Nicholson’s Co-Star in Einer flog über das Kuckucksnest und im Galgenstrick ein „Moon-Banden-Mitglied“, bezeichnete Nicholson’s Regie-Stil gar als „Less direction is better“-Style; allerdings war Nicholson am Ende der ermüdenden „Goin‘ South“-Dreharbeiten der Meinung „I will never direct myself again“ und auch angesichts der wenig wohlwollenden Kritiken muss er dann wohl „irgendwie froh gewesen sein“, dass er sich nach dem Galgenstrick für Shining (1980) in die Hände von Regie-Genie Stanley Kubrick begeben hat, der dieser „loose direction“, die sich der Regisseur Nicholson in seinem Western von 78 da „als Schauspieler selbst zukommen hat lassen“, wahrlich ein Ende bereitet hat; erwähnenswert im „Goin‘ South“-Zusammenhang ist sicherlich noch, dass darin der früh verstorbene John Belushi (1949 – 1982), von dessen „One-Flew-Over-the-Cuckoo’s-Nest“-Parodien in der Comedy-Show Saturday Night Live Nicholson angetan war, ebenfalls einen seiner ersten Kinoauftritte hatte und dass Veronica Cartwright, die 1963 die kleine „Cathy Brenner“ in Hitchcock’s Horror-Thriller Die Vögel verkörperte, als „Moon-Banden“ Mitglied „Hermine“ zu sehen ist – „Mit der Frau hast du wirklich n` Vogel abgeschossen, was?“ (Cartwright zu Nicholson angesichts dessen „Ehe“ mit Mary Steenburgen)].

Dann…blickt de Winter von seinem Film-Projektor hoch und sieht seine neu eingekleidete „2nd“ [Kommentar von MAXIM DE WINTER: „Mein Gott, was hast du denn vor?“ / Antwort der ZWEITEN MRS. DE WINTER: „Ich fand das Kleid so nett und hab es in London bestellt. Hoffentlich gefällt’s dir…“; // Anmerkung: François Truffaut hat gegenüber Alfred Hitchcock einmal gemeint, dass Joan Fontaine, die durchaus zu den „ganz wichtigen Hitchcock-Schauspielerinnen“ gezählt werden kann, „eine physische Zerbrechlichkeit“ besaß, die eine Ingrid Bergman oder eine Grace Kelly nicht besaßen; Hitchcock hat Truffaut diesbezüglich zugestimmt und dem Franzosen auch den „Casting-Prozess“ für die Rolle der „Zweiten Mrs. de Winter“ erläutert, den Rebecca-Produzent David O. Selznick anscheinend ähnlich anlegen wollte, wie bei der weiblichen Hauptrolle von Vom Winde verweht, die ja, wie bereits erwähnt, die spätere Ehefrau von Laurence Olivier, Vivien Leigh, ergattert hatte: „Als wir `Rebecca` vorbereiteten, hat Selznick darauf bestanden, dass wir von vielen Frauen Probeaufnahmen machten, bekannten und unbekannten, um den Star des Films zu finden. Ich glaube, er machte das, weil er den Reklamefeldzug wiederholen wollte, der der Wahl der Scarlett O’Hara vorausgegangen war. So hat er alle großen Stars von Hollywood dazu gebracht, Probeaufnahmen für `Rebecca` zu machen. Mir war das peinlich, alle diese Frauen einer Prüfung zu unterziehen, obwohl ich vorher wusste, dass sie für die Rolle nicht infrage kamen. Gleich bei den ersten Aufnahmen mit Joan Fontaine wusste ich, dass sie der Figur am nächsten kam. Anfangs fand ich, dass sie sich ihrer spezifischen schauspielerischen Fähigkeiten wenig bewusst war, aber ich sah, dass sie das Talent zu einem kontrollierten Spiel besaß und hielt sie für fähig, die Rolle auf eine stille, scheue Weise zu verkörpern. Zu Beginn übertrieb sie die Furchtsamkeit ein wenig, aber ich spürte, dass sich das geben würde, und so kam es auch“ (HITCHCOCK zu TRUFFAUT)].

„Maxim“ meint daraufhin, dass es ihm schon gefalle, aber dass das Kleid nicht zu ihr passe [ZWEITE MRS. DE WINTER: „Sollte eine Überraschung sein“]. Nachdem ihm auch noch… „What about your hairstyle?“ …eine kleine Veränderung ihrer Frisur aufgefallen ist, betont er, dass sie „sweet“ und „bezaubernd“ aussehe und „sich anscheinend langsam mache“.

Daraufhin will „Maxim“ unbedingt „die Honeymoon-Filme ansehen“ und er startet den Projektor. Zu sehen sind, unter anderem, „Honeymoon-Scenes“ „ganz in der Nähe von Venedig“ mit der „2nd“ als „Hauptdarstellerin“ sowie Aufnahmen eines lachenden „Maxim“ mit einem Feldstecher [zugehöriger Dialog: ZWEITE MRS. DE WINTER: „Ah, da bist du!“ / MAXIM DE WINTER: „Na, schrecklich seh` ich aus“ / ZWEITE MRS. DE WINTER: „Na, das find ich gar nicht“ / MAXIM DE WINTER: „Ah, ich find mich furchtbar“].

Plötzlich kommt es zu einer Art „Filmriss“, der „Honeymoon-Movie“ wird unterbrochen und de Winter meint, er hätte den Film wohl wieder mal „falsch eingelegt“. Als er diese Tatsache mit seiner Ehefrau bespricht, taucht „Frith, der Butler“ auf und schaut „schicksalsschwanger“ drein. Frith teilt de Winter mit, dass es einen Streit gegeben hätte, und zwar zwischen „Robert“ und „Mrs. Danvers“, da diese ihn beschuldigt habe, eine wertvolle Porzellan-Statue gestohlen zu haben. Der besagte „Robert“ weise diesen Mrs-Danvers-Verdacht aber entschieden zurück. Die wahre „Täterin“, die „2nd“, erinnert sich, als de Winter & Frith sich über die Angelegenheit unterhalten, sichtlich an den Vorfall mit der Statue im „Morgenzimmer“, sagt aber vorerst nichts.

„What figure?“ – de Winter, der „wenig getroffen“ von dem Verlust wirkt, erfährt schließlich, dass der „chinesische Amor“ verschwunden sei [MAXIM DE WINTER: „Eine von unseren Kostbarkeiten. Sagen Sie Mrs. Danvers, sie soll der Sache nachgehen. Aber Robert war’s sicher nicht“].

Bald darauf gesteht die „junge Frau“, dass sie die Figur unabsichtlich zerstört habe. De Winter, für den der zu Bruch gegangene „chinesische Amor“ tatsächlich „kein großes Ding“ zu sein scheint, will von seiner „2nd“ dann, dass sie den Vorfall Mrs. Danvers mitteilt [MAXIM DE WINTER: „Du musst es Mrs. Danvers gleich sagen“]. Die „junge Frau“ scheint, angesichts dieser Vorstellung, verängstigt zu sein und möchte, dass „Maxim“ es „der Danvers“ mitteilt, aber de Winter hat diesbezüglich keinerlei „understanding“ für ihre offensichtliche „fear of Mrs. Danvers“ [MAXIM DE WINTER: „Du benimmst dich wie ein kleines Kind! Soll sie vielleicht glauben, dass du vor ihr davonläufst?“].

Wenige Augenblicke später steht… „Am I beast or / Am I human / Am I just like you“ [Copyright: Danzig] …Mrs. Danvers im Raum [Anmerkung: „BRUNO ANTHONY ROBERT WALKER: „Zwei Männer wie wir treffen sich ganz zufällig. Es gibt keine Verbindung zwischen ihnen. Beide möchten jemanden loswerden. Deshalb tauschen sie die Morde. […] Jeder begeht den Mord des anderen an einem Fremden. Ich begehe Ihren Mord, Sie meinen“ / „GUY HAINES FARLEY GRANGER: „Ich muss hier aussteigen“ / BRUNO ANTHONY: „Ihre Frau für meinen Vater“ (aus: Der Fremde im Zug; Robert Walker macht Farley Granger in einem Zug das Angebot, „murder-criss-cross“ zu spielen) – „Isn‘t it a fascinating design?“ hat Alfred Hitchcock des Öfteren mal in Interviews sein Gegenüber gefragt, und im Zusammenhang mit der „I’ll kill yours, you kill mine“-Struktur von „Strangers on a Train“ (OT) ist diese Frage mehr als berechtigt; muss man Hitchcock’s US-Debüt Rebecca, wie bereits erwähnt, einen äußerst „milden“ Suspense-Faktor attestieren, so bietet der „Master of Suspense“ in seiner Patricia-Highsmith-Verfilmung von 1951 (Drehbuch: Raymond Chandler & Czenzi Ormonde) „suspense as only Hitchcock can deliver“; was die reine „Form“ betrifft, leider nicht das Schauspiel, nähert sich der Film der Perfektion; Symmetrien, besser gesagt: visuelle Symmetrien, durchziehen Hitchcock’s Werk, man denke da nur an Im Schatten des Zweifels (1943) und an die beiden jeweils an unterschiedlichen Orten im Bett liegenden „Charlies“ oder dergleichen, und die „auffälligste visuelle Symmetrie“ in dem Thriller von 51 ist sicherlich jene der „sich treffenden Schuhe“; so zeigen die ersten Filmbilder zunächst ein paar reichlich „exaltierte“ weiße Schuhe (die Robert Walker gehören), die sich von links durchs Bild bewegen, und dann ein paar schwarze Schuhe (die Farley Granger gehören), die sich von rechts durchs Bild bewegen; man befindet sich auf einem Bahnhof und die Kamera bewegt sich eilig über einen Schienenstrang, bestehend aus zwei parallelen Schienen, die sich jedoch baldig kreuzen; im Zug nähern sich die beiden „pairs of shoes“, die weißen Schuhe jetzt von rechts, die schwarzen von links; unter einem Tisch im Restaurantwagen des „train[s]“ „treffen“ sich schließlich die Schuhspitzen, berühren sich – „Verzeihung, sind Sie nicht Guy Haines?“, fragt Robert Walker Farley Granger; exakt diese Szene wird, was das Treffen der Schuhspitzen unter einem Tisch anbelangt, am Ende des Films wiederholt, ebenfalls in einem Zug, aber nun zwischen zwei anderen Männern, zwischen zwei anderen „strangers on a train“; zur Story: der Tennis-Star Guy Haines trifft in einem Zug auf den merkwürdigen „reichen Erben“ Bruno Anthony (Walker: „Es muss aufregend sein, so wichtig zu sein“ / Granger: „Das sind Tennisspieler nicht“ / Walker: „Siegertypen schon. Mir geling nie etwas. Fahren Sie nach Southampton zum Doppel?“ / Granger: „Ein echter Tennisfan!“); „rich“ wird Anthony allerdings erst sein, wenn sein aus seiner Sicht tyrannischer Vater tot ist; im Zugabteil macht Anthony dem „tennis star“ dann einen wahrlich teuflischen Vorschlag: Haines soll seinen Vater beseitigen und im Gegenzug will „Bruno“ Guy’s Ehefrau Miriam (Laura Elliott) aus dem Weg räumen, die praktisch, da sie sich plötzlich der Scheidung widersetzt (Elliott: „Hätte ich gewusst, wohin das blöde Tennis führt, wär ich noch bei dir“ / Granger: „Was willst du damit sagen?“ / Elliott: „Ich lasse mich nicht scheiden“), seiner neuen Beziehung mit Ann Morton (Ruth Roman), der Tochter eines Senators (gespielt von Hitchcock-Veteran Leo G. Carroll), im Wege steht; Anthony hält diesen Plan für „perfekt“, denn keiner der beiden hätte ein Motiv für den jeweiligen „murder“; Haines lehnt diesen „Mord überkreuz“, so wie Anthony ihn nennt, ab; „You’re a maniac!“ (Granger zu Walker im Original) – im weiteren Verlauf der Handlung entpuppt sich Anthony aber als wahrer Psychopath, als „true psycho“, und er beginnt den Plan, ohne Zustimmung von Haines, quasi zu realisieren; Anthony erwürgt auf einem Kirmesplatz Guy’s „wife“ Miriam und sieht „seine Hälfte des Vertrags“ erfüllt; da er weiß, dass die Polizei klarerweise zunächst Haines verdächtigen wird, will er ihn „zur Erfüllung der anderen Vertragshälfte“ erpressen; einen wichtigen Part bei der Erpressung spielt ein Feuerzeug mit der Gravur „A to G“[Ann to Guy], ein Geschenk der Senatorentochter, das Haines zufällig zu Beginn im Zugabteil von Anthony vergessen hat und das dieser nun droht, als „Beweis gegen ihn“ auf dem Kirmes, also: am Tatort, zu platzieren, sollte er nicht bereit sein, auch seinen Vater zu töten; Guy’s „new girlfriend“ und deren Schwester Barbara (gespielt von Hitchcock’s Tochter Patricia!) ahnen jedoch bald, was gespielt wird, und helfen Guy dabei, nach einem Tennismatch in Forest Hills (Schiedsrichter: „Game, Set and Match, Mr. Haines!“) seine „Schatten“, nämlich die Polizei, loszuwerden; schließlich kommt es zu einem Showdown zwischen Haines und Anthony auf dem besagten Kirmes, wobei nur einer von ihnen diesen „Showdown auf dem Karussell“ überleben wird; Der Fremde im Zug bietet sicherlich „great set pieces“ wie das wahrlich mitreißend inszenierte „head-turning tennis match“ in Forest Hills, das Granger „unbedingt in drei Sätzen gewinnen muss“, damit er rechtzeitig auf dem Kirmes bei Robert Walker ist, um diesen am Platzieren des Feuerzeugs zu hindern, sowie das „superschnelle“ „disintegrating carousel“, das am Ende eben „in verschiedene Teile zerlegt wird“; eine Schwäche von „Strangers…“, der sich letztendlich auch Hitchcock bewusst war, sind aber die schauspielerischen Leistungen von Granger, Walker und wohl auch Ruth Roman, denn Granger bleibt „noch blasser“ als in Hitchcock’s Cocktail für eine Leiche (1948), Walker ist viel „plakativer“ als z. B. „Onkel Charlie“ Joseph Cotten in Im Schatten des Zweifels oder gar als „Norman Bates“ Anthony Perkins in Psycho (1960) und Ruth Roman hat letztendlich wenig von „great Hitchcock-woman“ wie Joan Fontaine, Ingrid Bergman oder Grace Kelly („Ich glaube, die Schwächen von `Strangers on a Train` liegen darin, dass die beiden Hauptdarsteller nicht stark genug waren und das Drehbuch nicht ganz perfekt war. Wäre der Dialog besser gewesen, hätte man eine stärkere Profilierung der Personen erreicht. Sehen Sie, das große Problem bei Filmen dieser Art ist, dass aus den Hauptpersonen zu leicht bloße Figuren werden“ – HITCHOCK zu TRUFFAUT); fast schon die „beste“ oder zumindest „lebendigste“ Figur ist die von „Hitch’s Tochter“ Pat gespielte „Barbara Morton“, welche zunächst „ungehemmt“ über die „aufregenden Möglichkeiten“ „plappert“, die dieser Kriminalfall mit sich bringen könnte (Pat Hitchcock zu Farley Granger & Ruth Roman: „Ich fände es wunderbar, wenn ein Mann aus Liebe zu mir töten würde“), dann aber, als sie tatsächlich mit dem Psychopathen „Bruno“ konfrontiert wird, entsetzt über die Abgründe ist, die sich da auftun; ein Highlight von Der Fremde im Zug ist und bleibt, und das habe ich bereits in meinem Buch „Six Movies To Be Murdered By – Das Kino des Alfred Hitchcock“ einmal erwähnt, jene Szene, in der Farley Granger, als er im Haus von Anthony auftaucht, um „Bruno’s“ Vater vor dem Mordplan seines Sohnes zu warnen, auf einer Treppe einem riesigen „Wachhund“ begegnet, der ihm aber im Endeffekt nur das Handgelenk ableckt („[…] In der Szene, die Sie erwähnen, haben wir zunächst einen kleinen Suspense-Effekt durch den drohenden Hund, und dann haben wir einen Überraschungseffekt, wenn im Zimmer nicht Brunos Vater ist, sondern Bruno selbst. Ich erinnere mich übrigens, dass wir Schwierigkeiten mit diesem Hund hatten, als er Farley Granger die Hand lecken sollte“ – HITCHCOCK zu TRUFFAUT)].

De Winter setzt Mrs. Danvers darüber ins Bild, dass „Mrs. de Winter“ die Figur zerbrochen habe und vergessen habe, es zu sagen [ZWEITE MRS. DE WINTER: „Es tut mir schrecklich leid. Ich dachte nicht, dass man Robert verdächtigen würde“].

„Die Danvers“ möchte daraufhin von der „Madame“ wissen, ob man die Statue wieder „reparieren“ könne [MRS. DANVERS: „Kann man die Figur wieder kleben, Madame?“].

„No, I’m afraid not“ – nachdem klar ist, dass das unmöglich ist und „bloß noch Scherben übrig sind“, erfährt Mrs. Danvers noch, dass sich diese „broken pieces“ im „Morgenzimmer“ in der Lade beim Briefpapier befinden [Kommentar von MAXIM DE WINTER: „Wahrscheinlich hat Mrs. de Winter befürchtet, Sie würden sie zur Strafe ins Gefängnis stecken, Mrs. Danvers“; // Anmerkung: Truffaut hat Rebecca als „Geschichte eines Mädchens, dem ein Patzer nach dem anderen unterläuft“ bezeichnet und Hitchcock gleichsam in diesem Zusammenhang einen gewissen „Modus Operandi“ bei der Drehbucharbeit mit seinen Autoren Robert E. Sherwood & Joan Harrison „unterstellt“: TRUFFAUT: „Als ich den Film neulich wiedersah, stellte ich Sie mir vor mit Ihrem Drehbuchautor: `Das ist also die Essensszene. Was macht sie jetzt? Lässt sie die Gabel fallen? Wirft sie ein Glas um? Oder zerbricht sie einen Teller?` So sind Sie doch sicher vorgegangen?“ / HITCHCOCK: „Das stimmt, genauso ging es. Wir haben viel Spaß dabei gehabt“; abgesehen von dem Vergnügen, welches Hitchcock offenbar bei der Drehbuch-Erstellung hatte, empfand er das Endprodukt, den fertigen Film, als ein Werk, dem es an Humor fehlte].

Der Hausherr will daraufhin, dass die „Haushälterin“ die Scherben mit „Porzellankitt“ zusammenklebt und „entsorgt“ [Nachsatz von MAXIM DE WINTER: „Und dem armen Robert sagen Sie, er soll sich wieder beruhigen“].

Mrs. Danvers verspricht, sich bei dem besagten „Robert“ zu entschuldigen, bleibt aber in der Folge, was de Winter‘s „2nd“ betrifft, „hartnäckig“ und bittet diese darum, „ihr so etwas das nächste Mal persönlich mitzuteilen“.

„Maxim“ reicht es dann langsam mit „der Danvers“ und er schickt sie… „Jaja, schon gut, danke, Mrs. Danvers“ [MAXIM DE WINTER] …aus dem Zimmer.

After the thrill is gone, oh“ [Copyright: Eagles] – nachdem Mrs. Danvers verschwunden ist, startet de Winter wieder den Projektor mit den „Honeymoon-Films“, doch die „zweite Mrs. de Winter“ scheint besorgt zu sein wegen der Haushälterin [ZWEITE MRS. DE WINTER: „Mrs. Danvers wird jetzt noch wütender auf mich sein“].

„To hell with Mrs. Danvers!“… „Maxim“ meint, dass ihr „die Danvers“ doch völlig egal sein könne, da schließlich sie „die Herrin von Manderley“ sei, sich aber benehme, als sei sie irgendeine „upstairs maid“, irgendein Zimmermädchen.

Die „2nd“ erinnert ihn daran, dass sie mit dem Gefühl leben muss, ständig von allen Leuten rundherum „abgeschätzt“ zu werden – „What can you do when your dreams come true / And it’s not quite like you planned (oh)“ [Copyright: Eagles].

„Maxim“ meint daraufhin, „with a lack of empathy“, dass sie sich daran eben gewöhnen müsse [Anmerkung: „Modernere Romanzen“ Teil 6: „NICK MARSHALL MEL GIBSON: „Ich kann hören, was Frauen denken“ / „DR. PERKINS BETTE MIDLER: „Ja, wissen Sie, Mr. Marshall, diese Art von eingebildeten Wahnvorstellungen gehören nicht zu meinem Fach. Doch ich habe eine sehr gute Freundin in der Universitätspsychiatrie, die Spezialistin für das männliche Klimakterium und Testosteron-Mangel ist. […]“ (aus: Was Frauen wollen; Mel Gibson trifft auf eine ungläubige „Marriage and Family“-Beratungs-Spezialistin in der Gestalt von Bette Midler, die sich in Wahrheit zuvor, als er vor ihrer Tür aufgetaucht ist, gedacht hat: `Oh Gott, nicht der`; endgültig „überzeugt“ er sie von seinen „neu gewonnenen Fähigkeiten“, als er ihr wahres Alter „aus ihren Gedanken liest“, denn Midler behauptet ihm gegenüber, 47 zu sein, während sie in Wahrheit 51 ist) – als Kinobesucher habe ich mich ja ab und an wirklich in Filme „verirrt“, die man seinerzeit in die Kategorie „Frauenfilme“ oder „Was Frauen schauen“ „gesteckt“ hätte; so war ich in einer Vorstellung von Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (2001) mit Renée Zellweger einer von lediglich zwei Männern im Publikum oder in einer Vorstellung des exzellenten, aber wenig bekannten Liebe auf den zweiten Blick (2008) mit Emma Thompson & Dustin Hoffman gar der einzige Mann, was mir damals tatsächlich „ein paar neugierige oder erstaunte Blicke“ der „women“ eingebracht hat; bei Filmen von Nancy Meyers jedoch, wie eben Was das Herz begehrt mit Jack Nicholson & Diane Keaton oder dem „Mel Gibson in Pantyhose“-Film „What Women Want“ (OT) aus dem Jahr 2000, waren die Kinos gefüllt mit Frauen und auch zahlreichen Männern; „Ich versuche seit 20 Jahren herauszufinden, was eine spezielle Frau denn nun will, und sehr weit gekommen bin ich dabei noch nicht“, hat Mel Gibson seinerzeit im Zusammenhang mit der romantischen Komödie Was Frauen wollen gemeint, was, wie ich schwer annehme, wohl bezogen auf seine damalige Ehefrau Robyn war; richtige Komödien mit Gibson „in his prime“ sind ja Mangelware, aber die beiden „big comedies“ , die es gibt oder die mir da einfallen, nämlich die Westernkomödie Maverick (1994; Regie: Richard Donner) mit Jodie Foster, die ein alter „90s-Favorite“ von mir ist, und „What Women…“ mit Helen Hunt sind ziemlich vergnüglich; in Was Frauen wollen, der von Nancy Meyer’s Vorliebe für Spencer-Tracy- & Katherine-Hepburn-Movies durchdrungen scheint, zeigte Gibson, so wie „Jack“ in Was das Herz begehrt, wahrlich Selbstironie und nahm sein „Chauvinisten-“ & Macho-Image gewaltig aufs Korn, und statt Gibson dabei zuzusehen, wie er „superhuman things“ vollbringt, wie das eben in seinen Action-Filmen der Fall ist, sieht man ihn bei Nancy Meyers in einer eher „domestic situation“, auch wenn der Film natürlich einen Märchenaspekt hat, was aber nichts am „Wahrheitsgehalt“ des Werks ändert („Es muss viel Wahrheit in Komödien stecken. Man darf nicht nur albern sein, man muss an der Wahrheit dranbleiben“ – Mel Gibson); zur „basic story“: der Werbefachmann und deklarierte Macho Nick Marshall, der tatsächlich den Ruf hat, ein „chauvinistischer Mistkerl“ zu sein, und der „absolut nichts von Frauen weiß“, ist entsetzt, denn statt, wie von ihm erwartet, zum „Creative Director“ seines Werbeunternehmens befördert zu werden, erhält Darcy Maguire (Helen Hunt), die ihrerseits den Ruf hat, eine „männermordende Bestie“ zu sein, den Job, was sie gleichzeitig zu Marshall’s Vorgesetzter macht (Rechtfertigung vom obersten „Agenturchef“ Alan Alda: „Du weißt, ich liebe dich, Nick. Aber da draußen ist eine Frauen-Welt. Und in die Psyche der Frau einzudringen, ist nicht gerade deine Stärke“); als er für eine Kampagne von seiner neuen Chefin „zu allem Überfluss“ auch noch mit Nagellack und Strumpfhosen konfrontiert wird, wagt er aus Mangel an Ideen zuhause einen „Selbstversuch“ und lackiert sich die Nägel, enthaart sich die Beine und zieht sich eine Strumpfhose über; dabei kommt es aber zu einem Unfall mit einem Föhn & Badewasser und Marshall erleidet einen Stromschlag, der aber eine „merkwürdige Nebenwirkung“ nach sich zieht, denn er kann fortan tatsächlich hören, was Frauen denken („[…] [A]uf einmal kann er Gedanken lesen, aber nur die Gedanken von Frauen, was ihn regelrecht schockiert, denn er hört Dinge, die er niemals erwartet hätte. Anfangs findet er das ziemlich entsetzlich, doch mit der Zeit bekommt er die Sache in den Griff  [...]“ (Mel Gibson); dieses Wissen macht er sich schließlich, auch auf Anraten seiner Therapeutin hin, zunutze, allerdings „auf eine fiese Art“, denn er sabotiert fortan seine neue Chefin, deren Gedanken er schließlich lesen kann, um ihren Posten zu bekommen, doch das Problem ist auch, dass er sich in sie verliebt, und sie auch in ihn…; „Das Witzige an dem Film ist, dass sowohl Männer als auch Frauen keine Ahnung haben, was Frauen eigentlich wollen“, meinte Helen Hunt, und Marisa Tomei, die die Coffee-Shop-Angestellte „Lola“ spielt, deren Gedanken verraten, dass sie „Angst davor hat, noch einmal verletzt zu werden“, und die Gibson im Verlauf der Story dann datet, meinte im „What Women Want“-Zusammenhang: „What women want? I think that depends on any given moment“; nun, zu den witzigsten Aspekten des Films gehören in der Tat die „Gedanken von Frauen“, mit denen „Nick“ Mel Gibson konfrontiert wird, denn sie geben zunächst mal ein wenig schmeichelhaftes Bild wieder (Beispiele: Gedanken von Lisa Edelstein, die eine Kollegin von Gibson spielt, als sie am Arbeitsplatz an ihm vorbeigeht: `Sieh‘ ihn bloß nicht an. Sonst macht er wieder einen seiner unappetitlichen Witze. Der Kerl ist so schmierig` // Gedanken von Helen Hunt, als Gibson zu einer Sitzung zu spät kommt: `Er kommt als Letzter. Will nur zeigen, dass ich nicht sein Boss bin. OK, Sie sind der Star. Ich hab` verstanden` // Gedanken von Marisa Tomei, die zunächst von seiner „Performance im Bett“ enttäuscht ist: `Oh Gott, ich hoffe, er ist bei Licht besser` oder `Ist Britney Spears heute live auf MTV?`), bevor der Eindruck, aufgrund seiner scheinbar „empathischen Fähigkeiten“, besser wird (Gedanke von Helen Hunt in ihrem Büro bezüglich Gibson: `Hm, irgendwie hat er was`); Helen Hunt, die ihre Rolle hervorragend spielt, wurde in ihren beiden Großerfolgen Besser geht’s nicht & Was Frauen wollen am Ende anscheinend stets mit Männern konfrontiert, die „bei ihrem Haus auftauchen und ihr Liebesgeständnisse“ machen, denn nicht nur Nicholson tat dies in „As Good as It Gets“, sondern auch Gibson in „What Women Want“, wobei Hunt Gibson, der ihr auch mitteilt, dass sie ihren Job wieder hat, den er ihr aufgrund seiner „Gedankenleserei“ wieder abspenstig gemacht hat, da er ihr damit eben stets „einen Schritt voraus“ war, zunächst nach dem „Liebes- & Gedankenlese-Geständnis“ feuert, ihn dann jedoch im Treppenhaus, als er beim Gehen ist, letztendlich doch noch „stellt“ (Helen Hunt: „War’s das?“ / Mel Gibson*: „Ich will nicht, dass es vorbei ist. Ich will es wirklich nicht“ / Helen Hunt: „Und dann lässt du dich davon entmutigen, dass ich dich gefeuert habe?“; *„Nick Marshall“ ist an der Stelle des Films durch einen weiteren bizarren Unfall mit Strom bereits von der „Bürde“ geheilt, zu wissen, was Frauen denken); eine bemerkenswerte Szene in Was Frauen wollen ist auch jene, in der Mel Gibson, „for the first time on film“, tanzt und Pirouetten dreht, und das tut er in seinem luxuriösen Apartment zu einem Frank-Sinatra-Song und mit einem Hut sowie einem Hutständer – „Ich habe versucht, Gene Kelly und Fred Astaire in einer Person zu sein, auch wenn ich an die beiden nicht heranreichen werde. Aber ich hab’s probiert“ (Copyright: Mel Gibson)].

„The Next Day“ sieht sich die „zweite Mrs. de Winter“ mit einem Brief von „Maxim“ konfrontiert, aus dem sie erfährt, dass er „bis zum Abend“ geschäftlich in London sei [Auszug aus dem besagten Brief: „Have gone up to London on some business of the estate“], wobei er scherzhaft anfügt, dass dieser „brief holiday from him“ ihr doch „willkommen“ sein müsste.

Die „2nd“ ist aber „unhappy“ und sitzt „with tears in her eyes“ in ihrem Zimmer und erhält von einem Dienstmädchen ihr Frühstück. Sie blickt aus dem Fenster und hinüber zum „west wing“, wo Rebecca’s Zimmer war, und bemerkt dort…eine Gestalt beim großen „window“ von „Rebecca de Winter’s Room“.

Die junge Frau verlässt ihr Zimmer und hört plötzlich, dass Mrs. Danvers sich offenbar mit jemandem unterhält, mit einem Mann, der davon spricht, dass er „hier in Manderley mal fast wie zuhause war“. Der Mann erhält von Mrs. Danvers, die er offenbar bei ihrem Spitznamen „Danny“ anredet, dann eine Rüge bezüglich der Lautstärke [von Joan Fontaine im Gang mitgehörter Dialog: MRS. DANVERS: „Nicht so laut, Mr. Favell...“ / MR. FAVELL: „Ja, wir müssen leise sein, um das Aschenputtel nicht zu erschrecken, nicht wahr?“].

Danvers meint, er müsse durchs Gartentor gehen, damit „die neue Mrs. de Winter“ ihn nicht sehen könne. Die junge Frau versucht „Jasper“, der auch aufgetaucht ist und anscheinend „tendenziell“ bellen möchte, davon abzuhalten, einen Lärm zu machen, doch dann hört die „2nd“ eine Stimme hinter sich…und es ist die von „Mr. Favell“.

Der für „Mrs. de Winter“ Unbekannte, welcher in der Folge auch von „Jasper“ freudig begrüßt wird [Kommentar von MR. FAVELL in Richtung JASPER“: „[…] Wenigstens einer von der Familie, der mich auf Manderley willkommen heißt“], steht „outside the house“ vor einem wiederum wahrlich riesigen und geöffneten Fenster und erkundigt sich schließlich nach „Max“.

Doch dann taucht… „I lost my soul, deep inside / And it’s so black and cold, deep inside“ [Copyright: Danzig] …Mrs. Danvers im Raum auf. Die neue „Herrin von Manderley“ lädt den „Gast“ zum Tee ein, aber „Danny“, also: Mrs. Danvers, deutet neben der „2nd“ ein kurzes „No“ mit ihrem Kopf.

Gemäß der „Mrs-Danvers-Vorgabe“ lehnt er den Tee ab und bittet „die zweite Mrs. de Winter“ darum, „Max“ nichts von seinem Besuch zu verraten [Nachsatz von MR. FAVELL: „[…] Er hat mich nicht gerade sehr ins Herz geschlossen“]. Am Ende, bevor „Jack Favell“ geht, stellt sich heraus, dass dieser offenbar „Rebecca’s Lieblingsvetter“ war [Anmerkung: Der „Mr. Favell“-Darsteller George Sanders hatte 1940 dann auch eine Rolle in Hitchcock’s Spionage-Thriller Der Auslandskorrespondent / OT: Foreign Correspondent, dem zweiten und für das Studio United Artists gedrehten US-Film des Briten, mit dem „Hitch“ endgültig im Hollywood-Apparat angekommen war; die Presse sprach seinerzeit davon, dass exakt „558 Fachleute“ der verschiedensten technischen Abteilungen bei dem Projekt beschäftigt waren, welches die gewaltige Summe von 1,5 Millionen Dollar (heutzutage ca. 32,9 Millionen USD) verschlang; letztendlich wurden etwa 73000 Meter Film belichtet, von denen 3300 Meter schließlich auf die Leinwand projiziert wurden; Hitchcock ließ im Studio Teile von London, Amsterdam, diverse Hotels sowie Windmühlen und sogar ein Verkehrsflugzeug nachbauen – einem Regisseur wie Michael Cimino (Die durch die Hölle gehen / Heaven’s Gate / Im Jahr des Drachen) hätte man in den ausgehenden 70ern und frühen 80ern angesichts derartiger Drehverhältnisse sicherlich wieder einmal „hemmungslosen Größenwahn“ attestiert; außerdem ließ Hitchcock, quasi als „frühe Vorübung“ für den viel später entstandenen Die Vögel, in einer Szene von „Foreign Correspondent“ gleich 300 lebendige Vögel zum Einsatz kommen; Der Auslandskorrespondent muss auch als „Propaganda-Film“ gelten, der mit einem Aufruf des von Joel McCrea gespielten Korrespondenten „Johnny Jones“ aus einem Rundfunkstudio inmitten des bombardierten London endet, dass sich die Amerikaner in Hinblick auf WKII nicht „neutral“ verhalten sollten und in den Krieg einsteigen; das Hitchcock-Werk ist aber sicherlich mehr als bloße, wenn man so will, „Hollywood-Kriegspropaganda“, aber: wenn es schon ein Film über einen „foreign correspondent“ sein muss, dann empfehle ich persönlich da eher Peter Weir’s Meisterwerk & „romantisches Melodram“ Ein Jahr in der Hölle / OT: The Year of Living Dangerously (1982), in dem sich Mel Gibson als Reporter von „TV Australia“, Sigourney Weaver als britische Botschaftsangestellte und Linda Hunt als „photographer“ im Jakarta der 60er-Jahre zusammenfinden, in welchem der indonesische Präsident Sukarno einen harten „antiwestlichen Kurs“ eingeschlagen hat].

Nachdem Jack Favell auf den Weg „back to whereever he came from“ ist, will sich die „2nd Mrs. de Winter“ Mrs. Danvers neben ihr zuwenden, aber diese ist…bereits „verschwunden“, nicht mehr im Raum.

Die junge Frau macht sich, mit dem Bild der „Gestalt“ im Hinterkopf, die sie da am Fenster von Rebecca’s Zimmer im West-Flügel gesehen hat, auf zum besagten „west wing“. Sie öffnet schließlich die Tür zum Zimmer der verstorbenen „1st“, öffnet dann die Vorhänge im Raum und lässt durch das Fenster „Luft rein“. 

„Suddenly“ wird „die zweite Mrs. de Winter“ dort im „Rebecca-Zimmer“ von… „I can make your puls pound in your veins / I can make your heart stop and start again / Because I’m evil / Love is gone“ [Copyright: Danzig] …Mrs. Danvers „gestellt“ [Anmerkung: Exkurs: „`Great Actors and Actresses` in Filmen, die zwischen Horror und passionierter Love-Story angesiedelt sind“: „WILL RANDALL JACK NICHOLSON: „Jetzt gehöre ich nicht nur zum Club der Männer mit dichtem Haar, sondern ich bin ihr Präsident“ (aus: Wolf – Das Tier im Manne; Jack Nicholson freut sich vor einem Spiegel über die Tatsache, dass sein Haupthaar, seitdem er sich regelmäßig in einen Werwolf verwandelt, plötzlich von sämtlichen kahlen Stellen befreit ist) – „Aber natürlich verwandeln sich nicht alle, die gebissen werden. Es muss was Wildes in einem wohnen, analog zu einem Wolf“, meint „Dr. Vijay Alezais“, gespielt von dem Inder Om Puri, zu „Will Randall“ Jack Nicholson, der bei ihm um Rat fragt, wie er mit seinem „Wolf-Problem“ umgehen soll; grundsätzlich ist leicht nachvollziehbar, warum die Story von Mike Nichols‘ „Wolf“ (OT) aus dem Jahr 1994 für Nicholson interessant war, denn der Film verfügt über „dark humour“ und „sharp dialogue“ (Nicholson zu James Spader, scherzhaft: „Du bist ein so begnadeter Arschkriecher, dass es mir den Atem verschlägt“ / Spader, das Scherzhafte aufgreifend: „Ja, ich krieche schon rein, wenn ich einen sehe“); die Geschichte beginnt damit, dass Will Randall, seines Zeichens „Publishing Editor“ eines großen New Yorker Verlagshauses, „in the dead of one snowy night“, als er von Manhattan nach Vermont fährt, mit seinem Wagen ein Tier anfährt; es ist außerdem Vollmond und das Tier entpuppt sich als Wolf, der Randall in die Hand beißt, als er das vermeintliche „dead animal“ von der Straße schaffen möchte; „Ein Wolf hat mich gebissen“ („Will Randall“ Jack Nicholson) – das ist sozusagen das „set-up“ des Ganzen, in der Folge muss der „`Publishing Editor` der alten Schule, der sich um seine Autorinnen & Autoren noch kümmert“ erfahren, dass der Besitzer des Verlags Raymond Alden (Christopher Plummer) ihn durch den „hinterhältig agierenden Yuppie“ Stewart Swinton (brillant gespielt von James Spader), welcher noch dazu vorgibt, Will’s Freund zu sein, ersetzen will; in der Nacht, als er im Rahmen eines Empfangs auf dem „Schloss-ähnlichen“ Landsitz von Raymond Alden eben von diesem persönlich von der Tatsache erfährt, dass er seinen Job bald los ist und mit einem anderen, sofern er das möchte, Job „in Osteuropa“ abgespeist werden soll, lernt Randall auch Alden’s attraktive Tochter Laura (Michelle Pfeiffer) kennen, die sofort „einen Draht“ zu ihm findet; kurz darauf beginnen einige „seltsame Entwicklungen“ bei Will: auf der Hand, in die ihn der Wolf gebissen hat, beginnen um die Wunde herum vermehrt Haare zu wachsen und seine Sinne sind plötzlich auffällig geschärft (er kann „conversations“ aus großer Entfernung hören oder riechen, dass ein Kollege schon am Morgen Tequila getrunken hat, oder auch ohne Lesebrille Manuskripte lesen); nachdem diese „strange things“ aufgetaucht sind, verwandelt er sich schließlich „regelmäßig“ in einen Werwolf, und man fühlt sich unweigerlich an Jeff Goldblum in einem echten Meisterwerk des „Verwandlungs-Horrors“ erinnert, nämlich in David Cronenberg’s Die Fliege aus dem Jahr 1986, nur, dass „Jack, der Wolf“ letztendlich mehr Humor bietet als „Jeff, die Fliege“; Will wird also von Tag zu Tag „jünger“, „stärker“ und, wenn man so will, „böser“, und bald schon riecht er auch „another man“ in der Kleidung seiner Ehefrau Charlotte (Kate Nelligan) und findet heraus, dass ihn diese bereits seit längerer Zeit ausgerechnet mit seinem Kollegen und „Nachfolger“ Swinton betrügt; quasi „renewed“ holt sich Randall, der in den Nächten seiner „werewolf activity“ nachgeht, unter anderem auch auf dem Grundstück der „Gothic mansion“ seines Bosses Alden, nicht nur seinen Job zurück, sondern gewinnt auch das Herz von Laura; doch dann wird plötzlich Will’s „unfaithful wife“ ermordet aufgefunden, und diese könnte gut und gerne Opfer eines „wolf on the prowl“ geworden sein; „I’ve waited a long time for a man who looks at me the way you do“, sagt „LAURA“ Michelle Pfeiffer zu „WILL“ Jack Nicholson im Original, und tatsächlich sind es die Szenen mit Michelle Pfeiffer, in denen man in Wolf – Das Tier im Manne gleichsam „flashes of Jack at his brilliant best“ erhält, aber auch Pfeiffer ist als „unglückliche und ihren Vater nicht sonderlich mögende Multimillionärstochter“, die Nicholson, nachdem sie von seinem „Problem“ erfahren hat, als Einzige zur Seite steht (Nicholson: „Warum willst du denn teilhaben an diesem Alptraum?“ / Pfeiffer: „Du meinst an Stelle der Freude und Wärme meines normalen Lebens? Keine Ahnung, weil ich dich mag. Weil du ein guter Mann bist und das ist sehr exotisch für mich. […]“), absolut überzeugend und bildet zusammen mit „Jack“ & Spader quasi ein schauspielerisch eindrucksvolles „wolf pack“ – „If you find somebody to love in this world / You better hang on tooth and nail / The wolf is always at the door“ (Copyright: der Song „New York Minute“ von Don Henley); nun, genauso wie im Film „Wolf“ hatte Nicholson in der Mitte der 90er-Jahre im Grunde das Problem, dass er in Hollywood langsam zu den „Senior Citizens“ gezählt wurde und „newer fellows“ wie etwa Tom Hanks am Zug waren, ein Eindruck, der für „Jack“ auch dadurch verstärkt wurde, dass ihm das American Film Institute 1994 einen „Lifetime Achievement Award“ „unterjubelte“, also etwas, was auch Leuten wie John Ford, Orson Welles, Bette Davis, Alfred Hitchcock, James Stewart oder Elizabeth Taylor quasi im „Twilight“ ihrer jeweiligen Karrieren „untergejubelt“ wurde, nur, dass Nicholson mit 56 „the youngest person ever to receive the award“ war, ein Umstand, der ihn dazu animierte, den Preis als „The Prime of Life Award“ zu bezeichnen].

Suchen Sie etwas, Madame?“ [MRS. DANVERS] – die „neue Mrs. de Winter“, die, „as always“, vom Auftritt „der Danvers“ leicht „paralysiert“ ist, versucht sich damit zu rechtfertigen, dass sie das Fenster „offen“ gesehen habe und es schließen wollte. Mrs. Danvers fragt die „2nd“ daraufhin, warum sie so etwas behaupte, und erzählt ihr, dass sie selbst es war, die dieses Fenster vorhin geschlossen habe. Außerdem meint Mrs. Danvers, dass sie ihr den Wunsch, „Rebecca’s Room“ zu sehen, ruhig hätte mitteilen können [Nachsatz von MRS. DANVERS: „Ich habe gewusst, dass Sie eines Tages kommen würden“].

Die „Haushälterin“ erzählt ihr in der Folge, dass „seit jener letzten Nacht“ im Zimmer nichts verändert worden sei. Dann zeigt Mrs. Danvers Mrs. de Winter Rebecca’s „Sammlung an schönen Kleidern“ und erwähnt, dass Mr. de Winter Rebecca förmlich mit Geschenken überhäuft habe.

„Have you come to raise the dead?“…Mrs. Danvers kommt langsam „ins Schwärmen“ und präsentiert der „2nd“ schließlich noch eine von ihr persönlich für Rebecca gestickte Tasche mit der Initiale „R“ darin, die angeblich stets auf dem Kopfkissen des Bettes liegen muss, sowie ein transparentes Chiffon-Nachthemd Rebeccas.

Die zweite Mrs. de Winter möchte nach dieser „Mrs-Danvers-Prozession in `Rebecca’s Room`“ den Raum schleunigst verlassen, aber die „Haushälterin“ legt nach und intensiviert ihre „Gedenkfeier“ für die Verstorbene [MRS. DANVERS, während die „2nd“ mit dem Rücken an der Ausgangstür lehnt: „Man könnte fast glauben, dass sie zur Tür reinkommt, nicht wahr? […] Es kommt mir so vor, als ob sie hier im Zimmer wäre. Sie beobachtet uns. Nicht wahr, Sie glauben auch, dass sie wiederkommt?“ / ZWEITE MRS. DE WINTER – der Verzweiflung nahe, mit Tränen: „Nein, nein, sie kommt nicht wieder“].

Bevor die „2nd“ regelrecht aus dem Zimmer flüchtet, stellt ihr Mrs. Danvers noch die Frage, was denn sei, wenn Rebecca „nun doch zurückkomme nach Manderley“ und „ihren Platz besetzt finde“. Allein in „Rebecca’s Room“ bewegt sich die Danvers dann auf den riesigen transparenten Vorhang inmitten des Raumes zu und blickt durch diesen hindurch zu dem Fenster, durch welches man hinaus aufs Meer sehen kann.

Mrs. Danvers scheint völlig durchdrungen, regelrecht „obsessed“, von dem Wunsch zu sein, dass… „You gotta come back, come back, well, come back / Right back to me“ [Copyright: Misfits (Lead Vocals: Glenn Danzig)] …ihre frühere „Herrin“ „aus dem Reich der Toten“ zurückkehrt [MRS. DANVERS – im Grunde zu sich selbst: „Hören Sie, hören Sie, wie das Meer rauscht!?“; // Anmerkung: „DR. CONSTANCE PETERSEN INGRID BERGMAN: „[…] Was ist passiert?“ / „DR. MURCHISON LEO G. CARROLL: „Kein Grund zur Aufregung. Unser Dr. Edwardes ist offenbar geistesgestört. Wahrscheinlich hat er den richtigen Dr. Edwardes umgebracht. Er ist verschwunden“ (aus: Ich kämpfe um dich; Leo G. Carroll informiert Ingrid Bergman über etwas, was sie in Wahrheit als Erste rausgefunden hat, nämlich, dass „der neue Chef“ von „Green Manors“, eines Heims für „Geisteskranke“, offenbar selbst „mentally ill“ ist) – man hat im Zusammenhang mit Rebecca davon gesprochen, dass der Film etwas „Traumähnliches“ besitze, und in den Szenen mit der „obsessed Mrs. Danvers“ trifft diese Einschätzung wohl am meisten zu; nun, Träume gepaart mit der damit untrennbar verbundenen Freud’schen Psychoanalyse, das bildete den Hintergrund für Hitchcock’s Thriller „Spellbound“ (OT) aus dem Jahr 1945, der auf dem Roman „The House of Dr. Edwardes“ (1927) von Francis Beeding beruht; „The faultis not in our stars, but in ourselves“, also: „In uns selbstnicht in unseren Sternen liegt unsere Schuld“, ist das dem Film vorangestellte Shakespeare-Zitat und in der Tat setzt sich der Film vor allem mit „Schuld“ und „Schuldkomplexen“ auseinander; zur Story: die psychiatrische Klinik „Green Manors“ steht vor einem Chefwechsel, der langjährige Leiter Dr. Murchison wird durch Dr. Edwardes (Gregory Peck) ersetzt; die Psychiaterin Dr. Constance Petersen verliebt sich „spontaneously“ in den neuen Chef, doch dieser ist, wie sich schnell herausstellt, gar nicht der besagte Arzt sowie Autor des Buches „The Labyrinth of the Guilt Complex“ („Das Labyrinth des Schuldkomplexes“ – ein echter „Hitchcock-Titel“!), sondern „a man“, der offenbar unter einem „Schock-bedingten“ Gedächtnisverlust leidet, wobei die Farbe Weiß verbunden mit zwei Parallelen offenbar als „Trigger“ fungieren und den „falschen Dr. Edwards“ jedes Mal aus der Fassung bringen; er bildet sich ein, dass er den wahren Dr. Edwardes umgebracht hat, was Dr. Petersen lediglich für den Ausdruck eines „Schuldkomplexes“ hält, der auf ein „tiefsitzendes Erlebnis“ zurückzuführen ist (Peck: „[…] Amnesie. Ein Trick des Geistes, um gesund zu bleiben. Man vergisst etwas, was zu schrecklich wäre, um damit fertig zu werden. Man steht vor einer verschlossenen Tür“ / Bergman: „Wir müssen diese Tür öffnen“ / Peck: „Ich weiß, was dahinter ist. Mord!“); Petersen liefert ihn nicht der Polizei aus, sondern reist dem Flüchtigen hinterher und bringt ihn in der Folge zu ihrem alten Mentor Dr. Brulov (Michael Chekhov); gemeinsam analysieren die beiden „psychoanalysts“ dann „Dr. Edwardes‘ Dreams“; dabei kommt raus, dass John Ballantyne, so wie „der falsche Doktor“ wirklich heißt, in der Jugend im Rahmen eines Unfalls den Tod seines „younger brother“ verursacht hat; ein „similar accident“ des wahren Dr. Edwardes in einem Skigebiet hat bei Ballantyne, so jedenfalls tritt es in der Folge bei der „Psychotherapie auf Skiern vor Ort im Skigebiet“ zutage, dann den Schuldkomplex ausgelöst und den Gedächtnisverlust verursacht; das „Happy End“ wird aber dadurch verzögert, dass die Polizei im Rücken des verunglückten Dr. Edwardes eine Kugel findet; Ballantyne wird deshalb als Mörder verurteilt, aber Dr. Petersen gibt nicht auf und analysiert erneut Ballantyne‘s Träume…; zunächst einmal muss man im „Spellbound“-Zusammenhang sagen, dass das Werk nicht unbedingt zu den ganz großen Meisterwerken des „Master of Suspense“ gezählt werden kann, denn der Film wirkt äußerst „konstruiert“, beinahe ein wenig „mechanisch“, und Gregory Peck und Ingrid Bergman sind einfach kein gutes Leinwandpaar, vor allem auch, wenn man an jenen Film denkt, den Hitchcock mit der Bergman ein Jahr nach Ich kämpfe um dich gedreht hat, nämlich Berüchtigt, in welchem die „Swedish born actress“ dann bekanntlich an der Seite von Cary Grant zu sehen war; diese filmische Behandlung des Themas Psychoanalyse diente „Hitch“ vor allem dazu, zu zeigen, wie Schuldgefühle ein ganzes Leben beeinflussen können; aber natürlich spielt hier auch der alte „Hitchcock-Konflikt“ zwischen Realität und Illusion eine Rolle, und während eines gemeinsamen Spaziergangs meinen Gregory Peck & Ingrid Bergman sogar einmal, im Rahmen einer der besseren „conversations“ innerhalb des Films, dass gerade Dichter vom Range eines William Shakespeare praktisch „den größten Schaden in der Menschheit“ angerichtet hätten, denn diese Dichter seien „für die Illusionen der Menschen“ verantwortlich (Bergman: „Entscheidend ist, dass die Menschen die Liebe anders erleben, als sie drüber gelesen haben. Sie glauben, Küsse sind wie ein lyrisches Gedicht und Umarmungen so voller Leidenschaft wie Shakespeares‘ Dramen“ / Peck: „Und wenn sie merken, dass es nicht so ist, werden sie krank und müssen analysiert werden“ / Bergman: „Ja, sehr oft“); da die Symboldeutung der Psychoanalyse ihm das gleichsam „anbot“, lässt Hitchcock in Ich kämpfe um dich an wichtigen Stellen, so wie es der Regisseur in seinen Filmen ohnehin bevorzugte, „nur die Bilder sprechen“, und das gilt nicht nur für die von Salvador Dalí entworfene zentrale Traumsequenz, die übrigens nach den Dreharbeiten entscheidend „zusammengestutzt“ wurde, sondern auch für andere Szenen wie etwa die durchaus gelungene „Slow-Motion-Kuss-Szene“ zwischen Gregory Peck und Ingrid Bergman, die „begleitet“ (überblendet) wird von einem Bild, das einen Gang zeigt, in dem sich nacheinander während des Kusses vier Türen öffnen; definitiv ein Manko dieses Films, in dem, neben „Schuldgefühlen“ und dem „Konflikt zwischen Traum & Realität“, natürlich auch das Hitchcock-Motiv der „Vergangenheit, die einem aus dem Reich der Toten einholt“ eine Rolle spielt, ist der „süßlich dahindudelnde Hollywood-Score“ des Komponisten Miklós Rózsa, ein Umstand, der einem in Erinnerung ruft, welche brillanten und „angemessenen“ musikalischen Beiträge letztendlich „composer“ Bernard Herrmann zum Hitchcock-Universum beisteuerte; erwähnenswert ist vielleicht noch, dass „Hitch“ in „Spellbound“ bei Ingrid Bergman dieselbe „Sehbehelf-Problematik“ wie einst bei Rebecca-Star Joan Fontaine in Verdacht „visuell zur Sprache bringt“, denn in „Suspicion“, wie ich auch am Ende von „Hitchcock Vol. 2 – More Movies To Be Murdered By“ einmal erwähnt habe, stand die Brille bei Joan Fontaine für die „schlechte Sicht auf ihren `husband` Cary Grant, von dem sie annimmt, dass er sie ermorden will“, in „Spellbound“ steht die Brille von Ingrid Bergman ganz zu Beginn des Films, als Gregory Peck noch nicht „in der Anstalt eingetroffen“ ist, dafür, dass sie eine Patientin namens „Mary“ (gespielt von Rhonda Fleming), die offenbar „Nymphomanin“ ist, aufgrund ihrer eigenen „Sehschwäche“ nicht „adäquat“ behandeln kann, da sie, wie außerdem ein Kollege (gespielt von John Emery) ihr gegenüber anmerkt, selbst „Liebeserfahrung“ besitzen sollte, um anderen „Ratschläge in Liebes- und Beziehungsangelegenheiten“ zu erteilen].

Kurz nach der „sadistical“ „Every hell I know I’ll make you feel“-Episode mit der Danvers in „Rebecca’s old room“ sitzt die zweite Mrs. de Winter, immer noch „with tears in her eyes“, am Tisch des „Morgenzimmers“. Vor ihr liegt das Buch mit „Addresses“, jenes mit der Initiale „R“ drauf. Sie greift zum Hörer und ruft offenbar „Manderley-intern“ an und teilt „wem auch immer“ mit, dass sie Mrs. Danvers sprechen möchte.

Die „2nd“ wirft dann einen Blick auf eine alte „Einladung zum Kostümball“ durch „Mr. and Mrs. de Winter“, die an „Jack Favell“ adressiert war, und auf der Einladung steht etwas, was man als „Jack’s Antwort“ bezeichnen könnte [geschriebene Worte unten rechts auf der Einladung: „Rebecca – I’ll be there – and how! Jack“].

„Mrs. Danvers appears“. Die „zweite Mrs. de Winter“ nimmt allen Mut zusammen und „ordnet an“, dass die Danvers sämtliche Sachen auf dem Tisch, die mit der „old Mrs. de Winter“ zu tun haben, entfernen lassen soll [Reaktion von MRS. DANVERS: „Aber es sind doch Mrs. de Winter’s Sachen“].

De Winter’s „new wife“… „I’m Mrs. de Winter now!“ …ruft der „Haushälterin“ in Erinnerung, dass es eine neue „Mrs. de Winter“ gibt. Schließlich meint Mrs. Danvers, dass sie sofort „Anweisung“ geben werde, die Sachen zu entfernen.

Dann unterbricht ein Hup-Geräusch die Unterhaltung, welches wohl „Maxim’s“ Rückkehr aus London ankündigt. Bevor sie das „Morgenzimmer“ verlässt, teilt die „2nd“ Mrs. Danvers noch mit, dass sie über alles, was „heute“ vorgefallen sei, also sowohl über den Jack-Favell-Besuch als auch über die bizarre „memorial ceremony“ im alten Rebecca-Zimmer, Stillschweigen bewahren werde. Die im „Morgenzimmer“ schließlich zurückgelassene „Haushälterin“ blickt de Winter’s „Neuer“, etwas brüskiert, hinterher und scheint mit dem „neuen Selbstbewusstsein der 2nd“ keine Freude zu haben – „Attitude, you got some f***ing attitude / I can’t believe what you said to me / You got some attitude“ [Copyright: Misfits (Lead Vocals: Glenn Danzig)].

Die „junge Frau“ läuft „with a lot of enthusiasm“ auf „Maxim“ zu und umarmt ihn [MAXIM DE WINTER – scherzhaft: „Mein Gott, du bringst mich ja um“; // Anmerkung: Exkurs: „`Great Actors`, die den `Devil himself` spielten“: „SUKIE RIDGEMONT MICHELLE PFEIFFER: „Wer sind Sie wirklich?“ / „DARYL VAN HORNE JACK NICHOLSON: „Sag mir, wer ich sein soll, und ich werde es sein“ (aus: Die Hexen von Eastwick; Dialog zwischen dem „Teufel, der nach Eastwick gezogen ist“ Jack Nicholson und Michelle Pfeiffer im Swimmingpool der Luxusvilla des kunstsinnigen „devil in disguise“, von dem zunächst niemand weiß, „wer er eigentlich ist und woher er gekommen ist“) – man muss dem „great actor“ Jack Nicholson, neben zahlreichen anderen Dingen, wirklich zugutehalten, dass er sich in seinem Schauspielerleben ausschließlich dem Film gewidmet hat, soll heißen: er ist, glücklicherweise, nicht irgendwann aufgewacht und war plötzlich der Meinung, er müsse, wie das bei „Theatermännern“ wie Laurence Olivier natürlich der Fall war, den Hamlet auf irgendeiner Bühne spielen oder dergleichen; „well“, bevor Jack „the movie star“ Nicholson von dem Produzenten-Duo Jon Peters & Peter Guber das Angebot bekam, den „Joker“ in ihrem 89er-Batman-Film zu spielen, agierte er in der Peters-Guber-Produktion „The Witches of Eastwick“ (OT), einer, wenn man so will, „sex comedy“, die zumindest „loose“ auf der genialen „best-selling novel“ des großen John Updike basiert; Nicholson spielt darin also den Teufel, der sich „in the guise of“ „Daryl Van Horne“, welcher ausgezeichnet Violine spielen kann sowie äußerst geübt in der „Kunst der Verführung“ ist, in der Kleinstadt Eastwick in New England niederlässt, wo er nach und nach drei von der „local male population“ gelangweilte Außenseiterinnen verführt, nämlich die Bildhauerin „Alexandra Medford“ (Nicholson: „Ah, das ist mein Schlafzimmer“ / Cher: „Da wär ich nie drauf gekommen“ / Nicholson: „Das Bett hat mal den Borgias gehört. Für so etwas muss man natürlich ein Vermögen und mit seiner Seele bezahlen. […]“), die Musiklehrerin & Cellistin „Jane Spofford“ (Nicholson: „Ihre Bogenführung ist scheiße“ / Sarandon: „Meine Bogenführung? Warum?“ / Nicholson: „Ihr Spiccato klingt wie Marcato. Ihr Legato klingt wie Détaché. Sie töten die Leidenschaft. Lassen Sie sie fließen! Warum halten Sie sie immer zurück? Es sind nicht nur Noten, die Sie spielen. Es sind Worte. Menschliche Schreie“) und die „Vielfachmutter“ sowie „Teilzeit-Kolumnistin“ „Sukie Ridgemont“; „Aber vor allem erinnere ich mich an einen Mann, den wir Max nannten, den Vollstreckter. Um zu verstehen, was er uns bedeutet hat, müssen wir uns an eine Zeit erinnern, die vergangen ist“ (Voiceover des Erzählers aus „Mad Max 2: The Road Warrior“ [OT] von 1981 mit Mel Gibson) – als Fan der Mad-Max-Filme erschien Nicholson die Aussicht, mit dem Mad-Max-Regisseur George Miller zu arbeiten, durchaus erstrebenswert und er bereitete sich auf die für ihn im Grunde „nicht sonderlich schwierige Rolle“ vor, indem er Dante’s „Inferno“ sowie ein Haufen Material über das Mittelalter las, um möglichst glaubwürdig dem Publikum zu vermitteln, „that Jack Nicholson was the devil himself“, wobei Jack’s leidgeprüfte „longtime-girlfriend“ Angelica Houston damals zu Nicholson gemeint haben soll, dass den Teufel zu spielen für ihn ohnehin „not too difficult“ gewesen wäre und er dies auch ohne jegliche „Recherche“ geschafft hätte; nun, während im Updike-Buch „die drei Hexen“ im Vordergrund stehen, geriet der Film, wie Batman zwei Jahre später, im Grunde zur „Nicholson Show“, aber die Dreharbeiten zu Die Hexen von Eastwick waren problematisch; das lag vor allem daran, dass die Vorgaben des Produzentenduos, „was für eine Art von Film das werden sollte“, zumindest „missverständlich“ waren, und George Miller drehte, aus diesem Grund, Szenen oft auf acht oder neun verschiedene Weisen, ein Umstand, der auch die drei Schauspielerinnen „near to tears“ brachte, und mehr als einmal wollte das Trio Cher-Sarandon-Pfeiffer laut Eigenaussage auch „witchcraft“ gegen das Produzentenduo anwenden („We looked forward so much to working with Jack and then we were reduced to weeping because of the demands of these conflicting forces running the picture. I seriously considered walking off. I might well have done it if it hadn’t been for Jack“ – Michelle Pfeiffer / „I wanted to be in `Witches of Eastwick` because of Jack. He was like the jewel and we women were the setting“ – Cher); einen durchaus wichtigen Part in „Die Hexen…“ hat aber auch Veronica „Ich war mal als Kind in Hitchcock’s `Die Vögel` zu sehen“ Cartwright, denn diese spielt „Felicia Alden“, ein „angesehenes gottesfürchtiges Gemeindemitglied“, das zunächst als Einzige die „Bedrohung“ zu erkennen scheint, die von dem „mysteriösen Fremden“ „Daryl Van Horne“ ausgeht; in der Folge bricht sie sich aber, mit „teuflischem Zutun“, das Bein und laboriert fortan unter „Anfällen von Zorn & Obszönität“, worunter vor allem ihr Ehemann, der Chefredakteur des Lokalblattes (gespielt von Richard Jenkins), für das auch „Sukie Ridgemont“ schreibt, zu leiden hat (Cartwright: „Du hast überhaupt kein Rückgrat, Clyde. Nicht einen Funken Moral. Nicht mal gesunden Menschenverstand. Nuklearer Holocaust, Vergewaltigung, Mord, Apartheid. Du tust so, als gäbe es das alles nicht“ / Jenkins: „Wir sind doch nur ein Lokalblatt, Felicia“ / Cartwright: „Aber hier regiert jetzt das Böse. Du bist ein Versager, Clyde! Du solltest dich sofort aufhängen, zusammen mit diesem Penner, der die Villa gekauft hat!“); das Problem an Die Hexen von Eastwick, der trotz der „kreativen Differenzen“ zu einem großen Erfolg an den Kinokassen wurde, ist aber in der Tat die „Inkohärenz“ des Werks, denn die unnötige „Spezialeffekt-Orgie“ am Ende (eine Idee des Produzenten Guber), bei der Nicholson, aufgrund des Voodoo-Rituals der drei Hexen, dann wirklich zum „Teufel“, zu einem „überdimensionalen Monster“, wird, ist regelrecht „unappetitlich“ – „Fidel, wir fahren in die Stadt. Die Damen haben ein heftiges Verlangen nach Krapfen und Eiscreme“ (Nicholson zu seinem „Butler & Chauffeur“ Carel Struycken, bevor die „three witches“ ihr Ritual beginnen, das „Daryl `den Teufel` Van Horne“ auslöschen bzw. „aus ihrem Leben endlich verschwinden lassen“ soll)].

Bald darauf teilt die zweite Mrs. de Winter „Maxim“ ihren Wunsch mit, „ein Kostümfest zu veranstalten, wie früher“. De Winter wirft ein, dass sie dafür Hunderte von Menschen empfangen müsse, die „gesamte Grafschaft“ sowie „Bekannte aus London“ [Nachsatz von MAXIM DE WINTER: „[…] Die verwandeln unser Haus in n‘ Nachtclub“ / Reaktion der ZWEITEN MRS. DE WINTER: „[…] Es ist zwar mein erster Ball, aber ich muss es doch noch lernen“]. Nachdem sie ihm versprochen hat, ihn „ganz bestimmt nicht zu blamieren“, und er zugestimmt hat, dass sie Mrs. Danvers bei der Planung ignorieren kann, sagt de Winter endgültig „ja zum Kostümball“, auf dem er allerdings, da dies als Hausherr sein Privileg ist, als Einziger „undisguised“ erscheinen wird.

„In the following“ fertigt die zweite Mrs. de Winter diverse Skizzen an, die allesamt Entwürfe für ihr Ballkleid darstellen. Doch irgendwie scheint sie sich nicht so recht entscheiden zu können, und als sie „one day“ auf dem Bett in ihrem Zimmer liegt und einen weiteren Entwurf zeichnet, geht die Tür auf und… „When you look my way / See the emptiness in my eyes / And the evil thing / That I bring“ [Copyright: Danzig] …Mrs. Danvers „erscheint“.

Danvers bringt ihr Zeichnungen, die „Robert, der Butler“ in der Bibliothek gefunden hat, und fragt nach, ob sie diese noch brauche [Antwort der ZWEITEN MRS. DE WINTER: „Nein, Mrs. Danvers. Das sind nur ein paar unglückliche Entwürfe für mein Ballkostüm“]. Die „Haushälterin“ fragt schließlich nach, ob Mr. de Winter irgendeinen Wunsch bezüglich des Kleids geäußert habe, und die „2nd“ spricht davon, dass sie ihn „überraschen“ möchte. Mrs. Danvers schlägt daraufhin, scheinbar hilfsbereit, vor, dass sie sich doch „oben bei der Gemäldegalerie“ im oberen Korridor zu einem entsprechenden Ballkleid „inspirieren“ lassen solle.

Wenig später gehen die „2nd“ & „Mrs. Danvers“ den besagten Korridor entlang und betrachten wahrlich große Gemälde, bis „the helpful Mrs. Danvers“ bei einem bestimmten Bild, das eine Vorfahrin von „Maxim“ porträtiert, nämlich eine „Lady Caroline de Winter“, stehenbleibt und vorschlägt, sich das Kleid auf diesem Bild „nachmachen“ zu lassen [MRS. DANVERS: „Ich hörte Mr. de Winter erst kürzlich sagen, das Bild sei ihm das liebste von allen“].

Die zweite Mrs. de Winter ist begeistert von diesem „Portrait of a Lady“ und möchte sich exakt so ein Kleid „machen lassen“. Als sie sich für den „Outfit-Tipp“ bei der Danvers bedanken will [ZWEITE MRS. DE WINTER: „[…] Ich bin Ihnen sehr dankbar, Mrs. Danvers. Vielen…“], „spaziert“ diese umgehend davon, ohne die Dankesworte richtig aufzunehmen – „Not of this world / And nothing bites like I do“ [Copyright: Danzig].

„The evening of the great fancy-dress ball“. Am Abend des Kostümballs ist Manderley vielleicht nicht in „The Mists of Avalon“ getaucht, aber dafür ist das Anwesen zumindest „nebelverhangen“ [Anmerkung: Truffaut hat gegenüber Alfred Hitchcock die Tatsache angesprochen, dass das Anwesen „Manderley“ in Rebecca stets „auf geheimnisvolle Weise“, „mit Nebel“ oder „mit einer suggestiven Musik“ präsentiert wird, und Hitchcock hat in diesem Kontext betont, dass das Gebäude, und dies ist ja beispielsweise auch in zahlreichen Horrorfilmen der Fall, man denke da nur an das Hotel in Kubrick’s Shining oder an die Waldhütte in Sam Raimi’s Tanz der Teufel (1981), sozusagen ebenfalls den Status eines „Character[s]“ besitzt und der Film auch „die Geschichte eines Hauses“ ist: „Man könnte auch sagen, das Haus ist eine der drei Hauptpersonen des Films“ (HITCHCOCK zu TRUFFAUT)].

Im „Schloss“ unterhält sich Frank Crawley, der verkleidet als „Oxford-Professor“ herumläuft, mit dem Butler Frith, während „Butler Robert“ gerade die Lacys, also: de Winter’s Schwester Beatrice und deren Mann, den Major, bei der Tür reinlässt.

Na, was seid ihr denn? Adam und Eva?“ [MAXIM DE WINTER] – der „unverkleidete“ de Winter empfängt seine Schwester und seinen Schwager, die beide umgehend klarstellen, in was für Kostüme sie geschlüpft sind [BEATRICE LACY: „Aber ich bin doch eine Walküre“ / MAJOR LACY: „Und ich bin ein Kraftmensch“].

Nachdem der Major von dem Butler noch seine zur Verkleidung gehörende „überdimensionale und in Wahrheit `superleichte` Hantel“ erhalten hat, meint de Winter’s Schwester, dass sie schon so „gespannt“ auf das Kostüm der „2nd“ sei, woraufhin „Maxim“ betont, dass sie „ein großes Geheimnis“ daraus mache [Anmerkung: „Hitchcock-Filme, die viel mehr Suspense als Rebecca enthalten“: „PATRICIA MARTIN PRISCILLA LANE: „Barry, bevor sie kommen. Unterbrich die Musikkappelle und sag allen, was hier vor sich geht!“ / „BARRY KANE ROBERT CUMMINGS: „Die Suttons kennt hier jeder Mensch und ich bin ein Unbekannter aus Kalifornien und werde von der Polizei gesucht. Ehe ich anfangen kann, führen sie mich ab“ / PATRICIA MARTIN: „Was sollen wir tun? Wir können nicht dauernd hier stehen“ / BARRY KANE: „Wir sind sicher, wenn wir tanzen“ (aus: Saboteure; Dialog zwischen Priscilla Lane und Robert Cummings auf einem „Wohltätigkeitsball“ in New York, auf dem es langsam eng für die beiden wird, da die wohlhabende Witwe „Mrs. Henrietta Sutton“, die den Ball veranstaltet, ebenfalls zu den „Saboteuren“ gehört und sich außerdem zahlreiche „saboteurs“ auf dem Ball befinden) – nach seinem zweiten Film mit Joan Fontaine, Verdacht, befand sich Hitchcock 1942 mit „Saboteur“ (OT) auf dem für ihn „vertrauten Gebiet“ seiner „Verfolgungs- und Agentenfilme“ Die 39 Stufen und Der unsichtbare Dritte wieder, wobei zweiterer Film fast als „Remake“ von Saboteure betrachtet werden kann (TRUFFAUT: „In gewisser Weise ist `North by Northwest` ein Remake von `Saboteur`, sechszehn Jahre später“ / HITCHCOCK: „Ja. In beiden Filmen geht es um eine Durchquerung Amerikas, so wie ich in `The Thirty-nine Steps` England und Schottland durchquert habe“); die Hauptfigur in Saboteure ist ein Flugzeugmechaniker namens „Barry Kane“, der von der Polizei der Sabotage, soll heißen: eines Anschlags, in einer Flugzeugfabrik verdächtig wird, und dieser Verdacht ist, wie könnte es anders sein, „wrong“, aber „Barry“ muss den wirklichen Saboteur, einen Mann namens „Frank Fry“ (Norman Lloyd), quasi quer durch die Vereinigten Staaten verfolgen, um seine Unschuld beweisen zu können; im Rahmen seines „Trips“ durch die „United States“ hebt „Barry Kane“ aber nicht nur „die Organisation der Saboteure“ aus, die von einem Mann namens „Charles Tobin“ (Otto Kruger), einem wohlhabenden Ranch-Besitzer, geleitet wird (Cummings zu zwei Polizisten im Beisein von Kruger auf der „Tobin-Ranch“: „Ich sag Ihnen, führen Sie den da ab. Nur, weil er `ne wunderbare Ranch hat und `nen Swimmingpool, deshalb ist er noch kein anständiger Kerl. Kümmern Sie sich lieber darum, was er auf dem Kerbholz hat“), sondern findet, wie dies ja auch in Die 39 Stufen durch Madeleine Carroll sowie in Der unsichtbare Dritte durch Eva Marie Saint verwirklicht ist, „seine Liebe“ in der Gestalt einer mutigen (Hitchcock-)Blondine, die eben hier „Patricia“ heißt und als Fotomodell arbeitet (Dialog während des Tanzens auf dem „Wohltätigkeitsball der Saboteure“: Lane: „Ach Barry, konnten wir uns nicht früher begegnen? 100 Jahre früher, irgendwo auf einem Strand...“ / Cummings: „Vor 100 Jahren waren die Badeanzüge komisch. Aber du wärst trotzdem schön gewesen“); gemeinsam gelingt es „Barry“ & „Patricia“ aka „Pat“, die im ersten Drittel des Films noch gewisse Zweifel bezüglich der Unschuld des „Verdächtigen“ hat (Lane zu Cummings, während sie gemeinsam in der Nacht in einer kalifornischen Wüstenlandschaft sitzen: „[…] Sie sehen aus wie ein Saboteur und Sie benehmen sich wie ein Saboteur“), den Anschlag auf ein US-Navy-Kriegsschiff im Hafen von New York zu verhindern, bevor es zu einem denkwürdigen Showdown zwischen „Kane“ und dem Saboteur „Frank Fry“ auf der Freiheitsstatue kommt, den Hitchcock dann 1959 in Der unsichtbare Dritte mit seinem Showdown bei den Präsidentenköpfen auf dem Mount Rushmore noch getoppt hat; // „MARIANNE GRAVES GOLDIE HAWN: „Wie heißen Sie?“ / „RICHARD `RICK` JARMIN MEL GIBSON: „Billy Ray. Benannt nach den beiden Schurken, von denen meine Mutter meinte, einer von ihnen wäre mein Daddy“ (aus: Ein Vogel auf dem Drahtseil; Tankstellen-Dialog zwischen der „New Yorker Anwältin“ Goldie Hawn und dem „Detroiter Tankwart & Mechaniker“ Mel Gibson, der sie an ihren früheren Lebenspartner „Rick“ erinnert) – die Hitchcock-Filme Die 39 Stufen, Saboteure & Der unsichtbare Dritte waren in gewisser Weise stilbildend für das Genre des „Verfolgungsthrillers mit komödiantischen Elementen“, in dem „car chases“, „helicopters“, „motorcycle rides through impossible narrow alleys“, „rooftop escapes“ oder „falsche Identitäten“ vorkommen, und ein durchaus amüsantes Beispiel „etwas neueren Datums“ aus diesem Genre ist sicherlich „Bird on a Wire“ (OT; 1990) von Saturday-Night-Fever-Regisseur John Badham mit Goldie Hawn und Mel Gibson in den Hauptrollen (zur Story: Rick Jarmin hat sich dank des FBI-Zeugenschutzprogramms und diverser neuer Identitäten erfolgreich 15 Jahre lang versteckt gehalten; als er allerdings von seiner alten Flamme Marianne Graves, die ihn für tot hält, an einer Tankstelle erkannt wird, weiß er, dass er „weiterziehen“ sollte; aber genau in dem Moment wird auch der Mann, den er einst ins Gefängnis gebracht hat [gespielt von David Carradine], freigelassen, und dieser stattet ihm, mithilfe von Verrätern beim FBI, die Jarmin’s „aktuellen Aufenthaltsort und Namen“ verraten, auch sofort „einen Besuch“ ab; Marianne, die „in seiner Abwesenheit“ geheiratet hat [Gibson: „Harper. Du weißt schon, Jeremy der Dritte. Dieser verblödete, reiche Spießer, den du geheiratet hast. Du kannst dich vielleicht noch erinnern“ / Hawn: „Du weißt von dieser Heirat?“ / Gibson: „Oh ja, nur Monate, nachdem ich verschwunden war. Also, das ist wirklich verdammt schnell für `ne trauernde Witwe, find ich“], und Rick begeben sich schließlich auf eine rasante Flucht „throughout the country“ und werden dabei sowohl von den Gangstern als auch von der Polizei sowie von einer von Rick’s Exfreundinnen, der Tierärztin Rachel [Joan Severance], verfolgt; ihre gemeinsame Reise endet schließlich inmitten eines riesigen Zoos…); „Like a bird on a wire / Like a drunk in a midnight choir / I have tried to be free“ (Copyright: Leonard Cohen) – das Werk, in dem der titelgebende Leonard-Cohen-Song in einer Version der Neville Brothers vorkommt, punktet vor allem durch die Tatsache, dass die „Leinwandchemie“ zwischen Mel Gibson und Goldie Hawn ganz ausgezeichnet ist, denn Hawn „harmoniert“ mit Gibson ähnlich gut wie Michelle Pfeiffer oder Sissy Spacek, mit der der Filmstar 1984 gemeinsam in dem „fast vergessenen“ Melodram Menschen am Fluss (Regie: Mark Rydell) zu sehen war, das ich mir erst vor Kurzem einmal zu Gemüte geführt habe; aber auch die genauso amüsante wie spektakuläre „`climactic confrontation` im Zoo“ mitten unter Piranhas, Alligatoren und diversen Großkatzen, für die man eigens einen „massive indoor zoo“ in den Bridge Studios in Vancouver errichtet hat, ist sehenswert und ein „Showdown, der wohl auch Alfred Hitchcock gefallen hätte“; zu den „überzeugenden Elementen“ in Ein Vogel auf dem Drahtseil muss darüber hinaus Kung-Fu-Legende David Carradine gezählt werden, der, für Kill-Bill-Fans ohnehin wenig überraschend, einen ansprechenden Bösewicht abgibt – „Das ist ja wirklich `ne starke Verkleidung, mein Kleiner. […] Du warst schon immer ein schlechter Schauspieler […]“ (Carradine zu dem „Tankwart“ Mel Gibson)].

 

 

 

 

(ENDE der TEILE 1.5.1 - 1.6.2; Fassungen vom 19.01.2024, 21.01.2024, 23.01.2024, 25.01.2024, 27.01.2024, 29.01.2024 & 01.02.2024)