ALFRED HITCHCOCK-"BONUS TRACK 3": "IMMER ÄRGER MIT HARRY / THE TROUBLE WITH HARRY" (TEILE 1.4.4 - 1.7.1)

 

Nach einem Zeitsprung ist das Grab wieder freigeschaufelt und der Captain, der reinblickt, merkt an, dass er „von hier aus nichts erkennen könne“, was ihn in der Folge zu dem Plan führt, in das Loch zu steigen [CAPTAIN WILES: „Ich geh mal lieber auf Tauchstation und seh…“].

„Let me do the honors“ – Marlowe möchte ihm aber die Anstrengung abnehmen, legt sich auf den Boden und stellt fest, dass… „Shot down in a blaze of glory“ [Copyright: Jon Bon Jovi] …es sich bei „Harry’s“ Verletzung um gar keine „bullet wound“ handelt [SAM MARLOWE: „Das ist überhaupt keine Schusswunde. […] Sowas bezeichnet man wohl als einen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand“].

„The Artist“ ist sich nun sicher, dass er und Wiles in einen „Mordfall“ verwickelt sind… „I think, Captain Wiles, we’ve been tangled up in a murder“.

Das wirft bei Wiles ein paar Fragen auf [CAPTAIN WILES: „Mord? Wenn es Mord ist, wer ist es?“], aber von der „Captain-Theorie“, dass… „I’ve been locked inside your heart-shaped box […]“ [Copyright: Nirvana] …Jennifer Rogers etwas mit der Sache zu tun haben könnte [CAPTAIN WILES: „Abgesehen von Jennifer Rogers, wem war er sonst noch im Weg?“], will „Sam“ nicht unbedingt etwas hören und bezeichnet Wiles „Verdächtigung“ als „lächerlich“. Schließlich, so Marlowe, habe der Captain davon gesprochen, dass „Jennifer“ „überrascht“ bei dem Anblick der Leiche gewesen sei, was den Captain wiederum dazu animiert, „Sam“ an die Milchflasche zu erinnern, die dank Mrs. Rogers auf „Harry’s“ Kopf gelandet ist.

One more man gone / One more man gone / One more man is gone“ [Copyright: Nick Cave and the Bad Seeds] …im Zusammenhang mit der „bottle of milk“ fällt dem „pensionierten Seemann“ dann ein „Vorfall aus seinem Berufsleben“ ein, bei dem eine „brick wall“ eine Rolle gespielt hat [CAPTAIN WILES: „Vor Madagaskar hatten wir einen Matrosen an Bord, der mit dem Schädel an eine Backsteinmauer gelaufen ist. Nach zwei Tagen war er tot“], wobei sich Marlowe daraufhin ernsthaft fragt, „seit wann es auf Schiffen Backsteinmauern“ gibt.

Nachdem Wiles eingestehen muss, dass sie sich das seinerzeit „on the ship“ „ebenfalls gefragt hätten“ und somit leise „doubts“ an der damaligen „Untersuchung des Vorfalls“ anmeldet, meint „Sam“, dass es doch im Grunde „egal“ sei, wer’s gewesen ist, und es besser wäre, „Harry“ in der „sanften Waldluft“ ruhen zu lassen. Außerdem betont er nochmals, dass er… „Couldn’t have been Jennifer. No“ …Mrs. Roger für „unschuldig“ halte.

Dann wirft Marlowe die Frage in den Raum, was denn sei, wenn Wiles‘ „Miss Gravely“ die Täterin gewesen wäre.

Der Captain lacht laut auf und bringt zum Ausdruck, dass „Künstler keine Ahnung von feinen Damen“ hätten [CAPTAIN WILES: „Miss Gravely ist eine echte Lady […]“] und „Ivy’s“ „What seems to be the trouble, Captain?“ mit Sicherheit keine belanglose Floskel gewesen sei, sondern ernst gemeint.

Marlowe hält fest… „But those were all just guesses / Wouldn’t help you if they could“ [Copyright: Nirvana / Meat Puppets] …dass Theorien, wer „Harry“ ermordet haben könnte, im Grunde niemandem etwas bringen, und er bittet „Albert“ darum, ihm dabei zu helfen, ihn wieder einzugraben [SAM MARLOWE: „Sehen wir zu, dass wir ihn loswerden“].

Die beiden schnappen sich ihre Schaufeln „and start to burry him again“ [Anmerkung: Exkurs: „Ein Film, der Hitchcock sicherlich gefallen hat bzw. hätte“: „CAPTAIN BAKER“ NORMAN FELL (zu Steve McQueen): „Wo ist Ross?“ / „CAPTAIN SAM BENNET SIMON OAKLAND: „Sagen Sie’s, ich verlang es!“ / „LIEUTENANT FRANK BULLITT STEVE McQUEEN: „Er ist tot“ / CAP. SAM BENNET: „Tot?“ / LT. FRANK BULLITT: „Er ist gestern Nacht gestorben“ / CAP. SAM BENNET: „Nach dem Abtransport?“ / LT. FRANK BULLITT: „Vorher. Ich hab‘ ihn unter falschem Namen rausgebracht“ / CAP. BAKER: „Sie sind wohl nicht ganz bei Trost, einfach einen toten Mann aus dem Krankenhaus rauszuschmuggeln! Und jetzt wurden zwei Männer umgebracht, die vielleicht gar nichts damit zu tun hatten“ / LT. FRANK BULLITT: „Der Mann, hinter dem ich her war, hat Ross getötet. […] Er hat versucht, mich mit `ner Flinte umzulegen, mit `ner Winchester“ (aus: Bullitt; Gespräch im Büro von „Cap. Bennet“, in Rahmen dessen sich „Lt. Bullitt“ Steve McQueen für das „Rausschmuggeln“ der Leiche eines Kronzeugen aus einem Krankenhaus sowie für die „Autoverfolgungsjagd durch San Francisco“, bei der zwei Verfolger ums Leben gekommen sind, rechtfertigen muss) – es gibt wohl wenige Filme, die so dermaßen „filmisch“ sind wie Peter Yates‘ Meisterwerk Bullitt aus dem Jahr 1968, und auch Hitchcock hat oder hätte seine Freude mit dem Film gehabt, denn dieser lässt wahrlich „die Bilder sprechen“, hat wenig Dialog, geredet wird nur das Allernötigste, und insofern ist dieser großartige Thriller/Polizeifilm eine Art „Stummfilm im Hitchcock’schen Sinne“; McQueen, der „King of Cool“ und einer meiner Lieblings-Movie-Stars innerhalb der Filmgeschichte, „schweigt sich darin durch die Gegend“, bewegt sich mit seinem „federnden/schwingenden“ „Trademark“-Gang über die „asphaltierten Oberflächen“ der Stadt San Francisco, die vielleicht nur noch in „Hitch’s“ Vertigo – Aus dem Reich der Toten so schön eingefangen ist wie hier, und fährt vor allem ganz viel Auto, sodass man sein Gesicht ständig in irgendeinem Rückspiegel sieht, wobei bekanntlich die epische Autoverfolgungsjagd, bei der der passionierte „driver / racer“ McQueen selbst hinterm Steuer gesessen hat, zu einer der besten & legendärsten der Filmgeschichte gehört („Natürlich ist unser großes Problem bei einer so gefährlichen Verfolgung auf den Straßen, dass sich nichts ablöst, wie etwa Räder, Achsen, Stoßdämpfer. Denn die Dinge, die wir mit Autos auf den Straßen machten, werden wohl sehr lange nicht mehr gemacht werden. Wir hatten Bill Hickman, der wahrscheinlich der beste Stuntfahrer der Welt ist, und ich bin wohl der schlechteste“ – Steve McQueen über die Entstehung der „car chase“-Szene); zur Story: Lt. Frank Bullitt von der Mordkommission San Francisco wird von dem „karrieregeilen“ Staatsanwalt mit „Polit- und sonstigen Ambitionen“ Walter Chalmers (Robert Vaughn, der schon McQueen’s Co-Star in Die glorreichen Sieben war) dazu auserkoren, für „40 Hrs.“ den Kronzeugen Johnny Ross (Pat Renella) zu beschützen, der vor einem Untersuchungsausschuss des Senats aussagen soll, um das sogenannte „Syndikat“ (im Original: „The Organisation“) in Chicago, das er um 2 Millionen Dollar erleichtert hat, zu zerschlagen; Ross wird aber im Hotel Daniels, wo er untergebracht wurde, von zwei Killern aufgesucht, angeschossen und schwer verletzt, wobei auch ein junger Polizist eine schwere Schussverletzung am Bein abbekommt; Bullitt, der zum Tatzeitpunkt bereits zu Hause im Bett war, eilt ins Krankenhaus, in dem Ross dann von einem der Killer endgültig ermordet wird; um die Mörder zu fassen, lässt Bullitt die Leiche heimlich rausschaffen, was mit dem Wissen eines jungen Arztes namens Dr. Willard geschieht (Dialog zwischen Steve McQueen & George Stanford Brown im Krankenhaus: McQueen: „Doktor, ich brauche Ihre Hilfe“ / George Stanford Brown: „Wozu?“ / McQueen: „Ich möchte, dass das unter uns bleibt. Wenn Chalmers erfährt, dass Ross tot ist, schließt er wahrscheinlich den Fall ab, und ich will die Burschen schnappen“ / George Stanford Brown: „Ich verstehe“ / McQueen: „Aber riskieren Sie nicht Kopf und Kragen?“ / George Stanford Brown: „Ja, schon gut. Sein Krankenbericht könnte ja verschwunden sein“ / McQueen: „Sie haben ihn abgelegt, aber er ist weg. Ich übernehme die Verantwortung“ / George Stanford Brown: „Ist gut“); Chalmers glaubt zunächst, bevor er die Wahrheit und vom Tod Ross‘ erfährt, dass Bullitt sich Ross „geschnappt“ hat, um seine eigene Karriere zu fördern, und verlangt „die Herausgabe“ des Zeugen; nachdem die zwei Killer bei dem „car chase“ mit Bullitt umgekommen sind, finden Bullitt und sein Partner Sergeant Delgetti (Don Gordon) heraus, dass der erschossene Johnny Ross ein „falscher Johnny Ross“ (gespielt von Felice Orlandi) war und in Wahrheit Albert Renick geheißen hat (McQueen zu Robert Vaughn: „Sie haben uns den falschen Mann bewachen lassen, Mr. Chalmers“); der richtige Johnny Ross, der außerdem Renick’s Ehefrau Dorothy in einem kleinen Hotel in San Mateo umgebracht hat, will sich mit einer Passagiermaschine nach Rom absetzen; auf dem Flughafen kommt es bei Dunkelheit dann zum Showdown zwischen Bullitt und dem echten Johnny Ross…; neben Robert Vaughn, der den als „rücksichtlosen Karrieristen“ gezeigten „Chalmers“ perfekt spielt (Dialog zwischen Vaughn & McQueen am Flughafen, direkt vor dem Showdown: Vaughn: „Das Syndikat, ein paar Morde, das könnte für uns beide von Nutzen sein“ / McQueen: „Hören Sie, Chalmers, damit das endlich klar ist, ich kann Sie nicht ausstehen“ / Vaughn: „Oh, kommen Sie, seien Sie bloß nicht so naiv, Lieutenant, wir beide wissen doch, wie man Karriere macht. Integrität ist etwas, was man der Öffentlichkeit verkauft“ / McQueen: „Sie könne verkaufen, was Sie wollen, aber nicht hier und nicht heute“ / Vaughn: „Frank, wir müssen alle Kompromisse machen“ / McQueen: „Bullshit“), glänzt auch Jacqueline Bisset als „Bullitt’s“ „girlfriend“ „Cathy“, die Architektin ist; Bisset wurde für die Rolle ausgewählt, weil sie sozusagen eine gewisse „Aufrichtigkeit“ ausstrahlt („Wir wählten Jaqueline Bisset für den Film aus, weil ich dachte, dass sie sehr aufrichtig wirkt. Wenn man ein Mädchen als Gegenpol zu Steve McQueen sucht, muss man sehr vorsichtig sein, denn er sieht nicht wie ein Mann aus, der ein Mädchen haben würde, das irgendwie das Gefühl von Unehrlichkeit vermittelt“ – Peter Yates), und die Dialoge zwischen McQueen und ihr zählen, in einem Film, der insgesamt eben über wenige Dialoge verfügt, zu den „Gesprächshöhepunkten“ von Bullitt (Gespräch zwischen Bisset & McQueen, nachdem McQueen eine Art „Sonntagsauflug“ mit ihr gemacht hat, bei dem er die Leiche der Ehefrau von „Albert Renick“ im „Thunderbolt Hotel“ in San Mateo entdeckt hat: Bisset: „Ich dachte, ich kenne dich. Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Gibt es noch irgendetwas, was dich berührt, was dir wirklich nahe geht? Oder bist du bereits so abgebrüht, dass dich nichts mehr erschüttert? Du lebst in einem Sumpf, Frank. Tag für Tag“ / McQueen: „Das ist nun mal so, wir können nicht davor weglaufen“ / Bisset: „[…] Für dich ist die Gewalt ein Teil deines Lebens. Gewalt, Verbrechen und Tod. Wie kannst du ein Teil davon sein, wenn dein Gefühl sich mehr und mehr abstumpft? Deine Welt ist so weit entfernt von der, die ich kenne. Was haben wir für eine Zukunft?“ / McQueen: „Unsere Zukunft beginnt“); nun, Authentizität war vor allem auch dem Schauspieler McQueen das Wichtigste bei Bullitt, und so wurden sämtliche Szenen „on Location“ gedreht, in einem echten Krankenhaus, in einer echten Leichenhalle, mit echten Ärzten & Krankenschwestern, was dem Werk selbstredend einen hohen Grad an Realismus verpasst hat, und so eine „realistische, seriöse“ Autoverfolgungsjagd wie in Bullitt gibt es erst wieder zu Beginn von George Miller’s erstem Mad-Max-Film von 1979, als Mel Gibson & Co da durch die Gegend „brettern“; der Regisseur von Bullitt hat mal über McQueen Folgendes gemeint: „Steve verkörpert die Charaktere auf so intensive Weise, dass die Darstellung der Gefühle original ist. Er arbeitet wie verrückt daran, einen Weg zu finden, der richtig für ihn ist, an den er glauben kann“ (Copyright: Peter Yates); und ja, Remakes von „Steve-McQueen-Filmen“ zu machen ist in der Tat problematisch, denn wenn Alec Baldwin zu Kim Basinger in Roger Donaldson‘s 94er-Remake von Sam Peckinpah’s 70s-Klassiker Getaway so etwas sagt wie beispielsweise „Wie geht’s dir, Baby?“, dann ist das wahrlich nicht dasselbe, als wenn das McQueen zu Ali MacGraw sagt; genauso wenig wäre das bei einem Bullitt-Remake der Fall, wenn ein neuer „Frank Bullitt“ einer neuen „Cathy“, die ihm zuvor ihre „What will happen to us in time?“-Frage gestellt hat, die Antwort „Time starts now“ gibt].

„Change of Location“. Etwas Zeit ist vergangen und der Captain und Miss Gravely legen mit einem kleinen Ruderboot an einem Steg an, der sich in der Nähe von Wiles’s Haus befindet. Als sie in das Haus eingetreten sind, begrüßt der Captain seine Begleiterin „on Board“ [CAPTAIN WILES: „Willkommen an Bord, Miss Gravely, willkommen an Bord. Hier hat ein alter Seebär seinen letzten Ankerplatz gefunden. […]“].

Als „Albert“ sieht, dass er da noch „Men’s Underwear“ auf einer Wäscheleine hat hängen lassen, nimmt er diese eilig ab, wobei die Gravely dabei offensichtlich kurz mit „cinema inside her mind“, mit „Kopfkino“, zu kämpfen hat.

Schließlich… „Come sail your ships around me / And burn your bridges down“ [Copyright: Nick Cave and the Bad Seeds] …spricht der Captain davon, dass es doch „merkwürdig“ sei, dass sie so schnell „friends“ geworden wären [CAPTAIN WILES: „Ich wusste ja, dass Sie in Wirklichkeit nicht so spröde und unnahbar sind. […]“].

„Ivy“ jedoch scheint ein schlechtes Gewissen zu haben und will ihn über den wahren Grund aufklären, warum sie ihn „heute Nachmittag“ zu „coffee and blueberry muffins“ eingeladen hat. In diesem Zusammenhang spricht sie auch von einem… „If you live through this with me / I swear that I would die for you“ [Copyright: Hole] …„Geständnis“, aber der Captain meint, dass „confessions“ nicht nötig seien, denn sie wäre bei der Situation mit der Leiche „mehr als diskret“ gewesen, sodass er im Grunde nur seinen Hut vor ihr ziehen könne. Aber Miss Gravely stellt klar, dass diese Einladung aus… [CAPTAIN WILES: „Sympathie...“] …„Dankbarkeit“ geschehen sei [IVY GRAVELY: „Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie meine Leiche unter die Erde gebracht haben“].

Your body? – der Captain ist natürlich überrascht über diese „Neuigkeit“, aber die Gravely wird daraufhin „konkreter“ [IVY GRAVELY: „Sie denken, Sie haben den Mann umgebracht. Dabei hab‘ ich ihm aus lauter Verzweiflung meinen Wanderschuh an den Kopf geworfen... und... […] ihm einen Schlag mit meinem Spazierstock versetzt“].

Auf die Frage hin, warum sie das getan habe, spricht „Ivy“ von „Belästigung“, denn „Harry“ sei aus dem Gebüsch gestürzt und hätte ihr „mit einem wilden Ausdruck in seinen Augen“ erklärt, dass sie beide… „Married / Buried / Yeah, yeah, yeah, yeah“ [Copyright: Nirvana] …„verheiratet“ wären, was völlig absurd gewesen sei, denn sie habe den Mann noch nie im Leben gesehen [Nachsatz von IVY GRAVELY: „Und wenn ich ihn gesehen hätte, hätte ich ihn nicht geheiratet“].

Wiles spricht von einer möglichen „Verwechslung“, aber die „old maid“ setzt ihren „Gravely-Report“ fort und spricht davon, dass er sie „mit eindeutiger Absicht ins Gebüsch gezogen habe“… „No, he very definitely pulled me into the bushes“.

Dann, so „Ivy“, hätte er sie mit gewissen Ausdrücken „beleidigt“ und „horrible, masculine sounds“ von sich gegeben, aber im Rahmen des „Fights“ hätte sie dann halt ihren Spazierstock sowie den Wanderschuh gegen ihn eingesetzt.

You killed him“ [CAPTAIN WILES – im Original] – der Captain „fasst zusammen“ und Miss Gravely betont, dass sie sich ihrer „ungeheuren Kräfte“ gar nicht bewusst gewesen sei, angesichts ihres „state of annoyance“ [Anmerkung: „To fight a Monster“: „ANDREA ANDERS MAUD ADAMS: „Ich hasse Scaramanga. Er ist ein Ungeheuer“ / „JAMES BOND 007 ROGER MOORE: „Dann verlassen Sie ihn“ / ANDREA ANDERS: „Einem Scaramanga entkommt man nicht. Er würde mich überall wiederfinden“ / JAMES BOND 007: „Sie brauchen einen guten Anwalt“ / ANDREA ANDERS: „Ich brauche 007! Was glauben Sie, wer die Kugel mit Ihrer Nummer drauf damals nach London geschickt hat? Das war ich. Und es war gar nicht leicht, seine Fingerabdrücke auf den Zettel zu bekommen“ / JAMES BOND 007: „Sie müssen mir verzeihen, wenn ich da nicht ganz mitkomme“ / ANDREA ANDERS: „Töten Sie ihn! Sie sind der einzige Mann auf der Welt, der das fertigbringt. […] Ich will Scaramanga’s Tod. Mir ist kein Preis zu hoch, ich bezahle ihn. Sie können auch mich haben, wenn Sie wollen. Es wäre nicht einmal ein Opfer. […] Ich habe davon geträumt, dass du mich befreist“ / JAMES BOND 007: „Ich habe geträumt von einem Solex Agitator. Schon mal davon gehört?“ / ANDREA ANDERS: „Vielleicht kannst du den auch haben“ (aus: Der Mann mit dem goldenen Colt; Unterhaltung zwischen „James Bond“ Roger Moore & der „kept woman“ eines „berühmten `killer-for-hire`“ Maud Adams in Bond’s Hotelzimmer in Bangkok) – gut, viele Bond-Fans mögen „The Man with the Golden Gun“ (OT; 1974; Regie: Guy Hamilton), Roger Moore’s zweiten Auftritt als britischer Agent „007“, überhaupt nicht, und der Film verfügt sicherlich über viel „infantilen Humor“, aber dennoch hat das Werk, wie im Grunde ja jeder einzelne Film aus der Bond-Reihe, gewisse Qualitäten, auch wenn diese, wie ich in „Ein Quantum Bond 2“ ausgeführt habe, „unter einem ganzen Haufen an `Fragwürdigkeiten`“ begraben sind, und zu diesen „Qualitäten“ zählen nicht nur die „great locations“ wie Macau, Hongkong, Phuket, sondern dazu zählen auch die „participation“ von Christopher Lee, der einen „strong main-villain“ abgibt, sowie jene von Maud Adams, deren „tragic death“, sie sitzt letztendlich mit einer Scaramanga-Kugel im Herzen tot neben Bond bei einem gut besuchten Kickbox-Event, dem „Spektakel“ für ein paar Momente fast „Tiefe“ verleiht; Roger Moore selbst strahlt darin, im Gegensatz zu späteren Bond-Movies mit ihm, wo das „Augenzwinkernde“ vorherrscht, immerhin eine „kühle Grausamkeit“ aus, die der 007-Rolle wohl mehr als „angemessen“ erscheint; „Ja, ich kenne das Thema. Kohle- und Öl-Vorräte sind bereits verbraucht, Uran wäre zu gefährlich, geothermische und Gezeiten-Kraftwerke sind zu kostspielig. Das weiß ich doch längst alles!“ („M“ Bernard Lee) – zur Story: die Welt wird von einer Energiekrise heimgesucht; James Bond’s Mission, den „Energie-Experten“ Gibson, den Erfinder des sogenannten „Solex Agitator“ (ein hochwirksamer Solargenerator, mit dem man eben Sonnenstrahlen in elektrische Energie umwandeln kann), aufzuspüren, wird dadurch unterbrochen, dass der MI6 eine Nachricht samt einer goldenen Patrone, in die „007“ eingraviert ist (Moore zu Bernard Lee: „Charmanter Scherzartikel. Da steht sogar meine Nummer drauf“), erhalten hat; diese „golden bullet“ ist das Markenzeichen von Francisco Scaramanga (Christopher Lee), dem „Man with the Golden Gun“, der bereits Bond’s Kollegen „002“ Bill Fairbanks auf dem Gewissen hat (Ausschnitt aus einem der besten James-Bond- & Miss-Moneypenny-Dialoge der Ära Moore, der dann zu einer Bond-Reise nach Beirut führt: Moore: „Fairbanks?“ / Lois Maxwell: „Alaska?“ / Moore: „Nein, Bill Fairbanks, 002“ / Lois Maxwell: „Ach, der arme Bill. Er war der beste Mann, den ich je getroffen habe“ / Moore: „`Der Mann mit dem goldenen Colt` sagt das auch“ / Lois Maxwell: „Offiziell wurde nie bestätigt, dass er es war“ / Moore: „Wo war 002, als es passierte?“ / Lois Maxwell: „Beirut `69, bei einer Tänzerin namens Saida“); natürlich stellt sich aber in diesem Zusammenhang die Frage nach dem Auftraggeber, da Scaramanga die stolze Summe von einer Million Dollar pro „murder for hire“ erhält (Originaldialog: Moore: „Who would pay a million dollars to have me killed?“ / Bernard Lee: „Jealous husbands, outraged chefs, humiliated tailors. The list is endless“); Bond konzentriert seine Anstrengungen dann darauf, Scaramanga zu finden, und als dieser in Hongkong Gibson ermordet, in einer Situation, in der er problemlos auch Bond hätte töten können (Bernard Lee zu Roger Moore: „Ich wünschte fast, Scaramanga’s Auftrag hätte Ihnen gegolten“), und den Solex stiehlt, verbinden sich die beiden Bond’schen Missionen („finding“ Gibson & Scaramanga) zu einer einzigen; als Auftraggeber Scaramangas für den Mord an dem „Energie-Experten“ stellt sich schließlich der Bangkoker Geschäftsmann & Multimillionär Hai Fat (Richard Loo) heraus (Richard Loo zu Christopher Lee, der „Hai Fat’s“ Leben dann ein paar Szenen später höchstpersönlich „verkürzt“: „Wenn die Zeit reif ist, wird man mich hier in meinem Mausoleum zur Ruhe betten. Nach einem erfüllten, glücklichen, langen Leben. Und ich denke nicht daran, mir mein Leben von einem Mr. Bond verkürzen zu lassen“); 007 macht aber noch eine andere Bekanntschaft, nämlich jene von Andrea Anders (Moore zu Maud Adams: „Haben Sie immer eine Waffe dabei, wenn Sie duschen?“), die die Geliebte von Scaramanga ist, sich aber außerdem als die Person erweist, die die „goldene Patrone“ zum MI6 geschickt hat, damit Bond Scaramanga tötet und sie sozusagen „aus dessen Fängen befreit“; Anderson wird aber, da sie für Bond den Solex stehlen soll, von Scaramanga ermordet und dieser kidnappt zusammen mit seinem kleinwüchsigen Diener „Nick Nack“ (in einer Art „Cato-Inspektor Clouseau-Beziehung“ zu Christopher Lee: Hervé Villechaize) die stets „clumsy“ agierende Agentin Mary Goodnight (Britt Ekland), Bond’s Assistentin; auf der Privatinsel von Scaramanga im chinesischen Meer, wo der „Contract Killer“ auch eine riesige Solaranlage mit „Waffenpotenzial“ betreibt, die er an den Höchstbieter verkaufen will, und wo auch Mary Goodnight hin verschleppt wurde, kommt es schließlich zum Showdown zwischen 007 und Scaramanga (Christopher Lee: „Sehen Sie, Mr. Bond, wie jeder große Künstler will ich ein unübertreffliches Meisterwerk schaffen, wenigstens einmal im Leben. Der Tod von 007. Mann gegen Mann, Auge um Auge. […] Ein Kampf zwischen Titanen. Mein goldener Colt gegen Ihre Walther PPK. Chance 50:50 für jeden“ / Moore: „Sechs Patronen gegen Ihre eine“ / Christopher Lee: „Eine genügt mir“)…; im Konnex mit der Figur der „Mary Goodnight“ wird zumeist lediglich deren „Tollpatschigkeit“ betont, aber es gibt durchaus, neben dem populären „I was trained to expect the unexpected, but they never prepared me for anything like you in a nightie!“-Sager von Roger Moore in Richtung Britt Ekland, „zitierwürdige Dialoge“ zwischen den beiden, so zum Beispiel bei einem gemeinsamen Dinner von „007“ & „Mary Goodnight“, das vor der „nightie-scene“ im Hotelzimmer stattfindet (Moore: „In unserem Beruf darf man nicht auf zukünftige Augenblicke zählen. Wer weiß, wo du und ich nächstes Jahr um diese Zeit sein werden“ / Ekland: „Höchstwahrscheinlich an entgegengesetzten Enden dieser Welt“ / Moore: „Das ist zu weit auseinander“); auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: der „lovely“ John-Barry-Score, den Barry angeblich selbst aber nicht mochte, zählt auch hier, bei Der Mann mit dem goldenen Colt, zu den „besten Dingen“, wobei ich persönlich außerdem den meist „schwer kritisierten“ und ebenfalls von Barry mitkomponierten Titelsong von Lulu nie als „so unglaublich schlecht“ empfunden habe, wie das manchmal dargestellt wird – „One golden shot means another poor victim / Has come to a glittering end / If you want to get rid of someone / The man with the golden gun“ (Copyright: Lulu)].

Der Captain stellt, nach Miss Gravely’s mörderischer „Wander-Geschichte“, gegenüber „Ivy“ die „These“ auf, dass Mrs. Rogers, was „Harry“ angelangt, mit ihrer Milchflasche gleichsam die „Vorarbeit“ geleistet habe und sie ihm im Waldgebiet dann lediglich „den Rest verpasst habe“.

Auf die Frage hin, was Mrs. Rogers eigentlich mit „Harry“ zu tun habe, weiht sie der Captain über den einstigen „Beziehungsstatus“ der beiden ein [CAPTAIN WILES: „Sie war wirklich mal seine Frau“], was bei Miss Gravely… „Poor Woman“ …„Mitleidsbekundungen“ auslöst [IVY GRAVELY: „Bedauernswerte Person. Ich hatte ihr eigentlich mehr Geschmack zugetraut“].

Weiters „gesteht“ Miss Gravely Captain Wiles, dass ihr der Umstand, dass er sich für den „Harry-Mörder“ hielt, wie gerufen gekommen sei, was Wiles aber nicht empört, sondern als „nur menschlich“ bezeichnet.

Als sie dann darüber spricht, dass sie sich in der Folge ihm gegenüber „verpflichtet“ gefühlt habe, meint der Captain, dass sie das Ganze einfach vergessen solle… „Let’s forget it“.

Gravely sieht das anders und will nicht, dass er quasi „ihr Verbrechen auf seinem Gewissen trage“ [IVY GRAVELY: „[…] Sie sollten nicht von nun an mit dem Gedanken durchs Leben gehen, dass Sie einen Mann getötet und beerdigt haben. […]“].

Nachdem ihr der Captain mitgeteilt hat, dass ihm… „It’s a pleasure“ …die Sache, angesichts ihrer Beteiligung, so oder so ein Vergnügen sei, meint Miss Gravely, dass „Harry“ eben definitiv „nicht ganz richtig im Kopf gewesen sei“ und es ihr gutes Recht gewesen wäre, sich zu verteidigen… „Ain’t it fun when you know that you gonna die young“ [Copyright: Guns N’Roses / Dead Boys].

Aus diesem Grund, so „Ivy“, wolle sie jetzt zur Polizei gehen, wobei sie glaube, dass auch Deputy Sheriff Wiggs „kein großes Aufheben um die ganze Sache“ machen werde [IVY GRAVELY: „Vielleicht kommt es nicht mal in die Zeitung“].

„The old Captain“ widerspricht ihr, was die Zeitung anbelangt, und betont, dass „murder and passion“ genau jene Dinge wären, nach denen die „newspapers“ verrückt seien. Schließlich empfiehlt ihr Wiles, es ihm sowie „Jennifer & Sam“ nachzutun und den „dead man“ in Frieden ruhen zu lassen.

„After all, I killed him“ – Miss Gravley meint, dass sie bestimmen wolle, was jetzt geschehe, da „Harry“ eben ihr „body“ sei. Letztendlich verlassen dann eine entschlossene Miss Gravely und ein skeptischer Captain Wiles das „Haus am See“, um mit „einem Spaten“ „Harry“ wieder auszugraben, wobei dem Captain sogar eine „Belohnung“ dafür winkt [IVY GRAVELY: „[…] Wenn wir Harry ausgegraben haben, lad‘ ich Sie zu mir nach Hause ein und dann mache ich Ihnen eine schöne, heiße Schokolade“; // Anmerkung: Exkurs: „Truffaut-Filme Teil 5: `Don’t you know that you’re toxic?` - ein beinahe gelungener Truffaut-Film“: „MATHILDE BAUCHARD FANNY ARDANT: „Wir müssen uns aussprechen, Bernard. Es muss sein. Hör zu, ich verlange nicht von dir, Schuldgefühle mit dir rumzuschleppen, aber ich, ich darf dich daran erinnern, dass du mir ganz schön zugesetzt hast. Du bist gegangen, du kamst zurück, du konntest mich nicht mehr ertragen. 8 Tage später konntest du nicht mehr leben ohne mich. Und dann hab‘ ich die Kraft gefunden, dich zu verlassen, denn sonst wär‘ ich verrückt geworden. Da wir beide drüber hinweggekommen sind, könnten wir doch Freunde werden, glaubst du nicht?“ / „BERNARD COUDRAY GÉRARD DEPARDIEU: „Doch. Ja, du hast Recht. Du hast Recht. Im Grunde bin ich über das, was ich dir angetan habe, genauso böse, wie über das, was du mir angetan hast. Jedenfalls bin ich froh, ich bin froh, dass es dir gut geht“ (aus: Die Frau nebenan; Dialog zwischen dem ehemaligen Liebespaar „Mathilde & Bernard“ auf dem „Parking Lot“ eines Einkaufszentrums) – in Hitchcock’s Immer Ärger mit Harry steuert, trotz all dem „Trouble“, alles auf die Bildung zweier neuer Paare zu, „MISS GRAVELY & CAPTAIN WILES“ sowie „JENNIFER ROGERS & SAM MARLOWE“, „Time starts now“, wie Steve McQueen sagen würde; Hitchcock’s Interviewpartner François Truffaut jedoch hat 1981 in seinem ersten Film mit Fanny Ardant einen etwas anderen Ansatz zum Thema „Liebe“ gewählt und sein Film „La femme d’à côté“ (OT) geht heutzutage, wie übrigens auch ein Werk wie 9 ½ Wochen (1986; Regie: Adrian Lyne) mit Mickey Rourke & Kim Basinger, als waschechtes Porträt einer „toxic love affair“ durch, um einen „neumodischen“ und zuweilen etwas überstrapazierten Ausdruck zu benutzen; „Wenn man verliebt ist, steht die Welt still. 20 Jahre später lächelt man über das eigene heftige Empfinden“ (Copyright: F. Truffaut) – Truffaut wollte schon lange Zeit einen Film über ein „ehemaliges Liebespaar“ drehen, das sich Jahre später zufällig wieder begegnet und das sozusagen eine Leidenschaft neu erlebt; als eine Art Entwurf fertig war, fehlte dem Regisseur aber der „Auslöser“, den Film wirklich in Angriff zu nehmen; dann jedoch sah er die Schauspielerin Fanny Ardant in dem TV-Fünfteiler Die Damen von der Küste (1979) und bot ihr umgehend eine Rolle in einem seiner Filme an („Sie hat mich sofort an die Brontës erinnert. Diese Frau vereint alle drei Schwestern in sich“ – F. Truffaut über F. Ardant); vor Die Frau nebenan drehte Truffaut noch Die letzte Metro, einen seiner größten Erfolge, der ihm insgesamt 10 Césars einbrachte; bei der César-Verleihung stellte Truffaut dann Gérard Depardieu, damals bekanntlich noch so etwas wie ein „französisches Nationalmonument“ und nicht „russischer Staatsbürger“ oder im Fokus der „MeToo“-Bewegung, seine neue Freundin/Lebenspartnerin Fanny Ardant vor, und dieses Treffen wirkte als „kreativer Auslöser“ und er hatte sein Liebespaar für Die Frau nebenan gefunden; „allé vite“ – bei den Dreharbeiten, bei denen, trotz des ernsten Themas, absolute Harmonie herrschte, war aber Eile angesagt, denn Depardieu musste nach Mexiko, um dort unter der Regie von Francis Veber und gemeinsam mit Pierre Richard die Komödie Der Hornochse und sein Zugpferd (1981; aka Ein Tollpatsch kommt selten allein) zu drehen; „Du und ich. Das ist immer alles oder nichts“ (Depardieu zu Fanny Ardant) – zur Story von „La femme d’à côté“: Mathilde und Bernard, die sich 8 Jahre zuvor getrennt haben, werden durch Zufall Nachbarn in einem Dorf in der Nähe von Grenoble; in der Zwischenzeit haben sie ihr Leben neu geordnet und sind beide verheiratet, der Schiffsingenieur Bernard mit Arlette (Michèle Baumgartner) und Mathilde mit Philippe (Henri Garcin); weder Mathilde noch Bernard erzählen ihren Ehepartnern zunächst, dass sie sich von früher kennen, und schon bald wird klar, dass die Gefühle füreinander immer noch lebendig sind, was zu einer erneuten intensiven Liebesaffäre (inklusive geheimer Treffen in einem Hotel usw.) zwischen den beiden führt (weiterer Ausschnitt aus dem „Parkplatz-Dialog“ zwischen Ardant & Depardieu, nachdem die beiden die Absicht bekundet haben, von nun an „Freunde“ zu sein: „Mathilde“: „Ich wollte dich noch um etwas bitten. Sprich ab und zu mal meinen Namen aus. Früher konnte ich im Voraus sagen, wann du wieder feindselig wurdest, weil du, du konntest den ganzen Tag verbringen, ohne mich Mathilde zu nennen. Daran wirst du dich wohl kaum noch erinnern“ / „Bernard“: „…Mathilde“); da Mathilde und Bernard aber im Grunde einen „zerstörerischen Einfluss“ aufeinander haben, zeichnet sich sehr bald schon eine „catastrophe“ ab…; sowohl Depardieu als auch Ardant spielen die „Unruhe“ und „Eifersucht“, die sich angesichts der bald nicht mehr so geheimen Affäre entwickelt, einfach großartig, wobei auch die größtenteils von „bürgerlicher Vernunft“ und einer gewissen „Einsicht“ getragenen Reaktionen der beiden Ehepartner bemerkenswert dargestellt sind (z. B.: „Arlette“ zu „Bernard“, nachdem sie von der Affäre erfahren hat, in einer eher „analytischen“ als „emotionalen“ Art: „Ich bin eifersüchtig, ich kann nicht anders. Ich bin eifersüchtig auf sie, auf dich. Vor allem bin ich darauf eifersüchtig, dass du leidest“); ein Highlight ist auch jene Szene, in der „Mathilde“ & „Bernard“ versuchen, sich mit alten Wählscheibentelefonen anzurufen, aber nicht durchkommen, da sie eben beide gleichzeitig auf die Idee gekommen sind, das zu tun, und sich somit quasi gegenseitig „blockieren“; Fanny Ardant sagt einmal zu Depardieu in einer Szene, in der das „toxische Duo `Mathilde & Bernard`“ wieder einmal versucht, seine Beziehung auf einen „Freundschaftsstatus“ zu reduzieren, die Sätze „Weißt du, was du mal gesagt hast, vor acht Jahren? Oh Gott, war ich unglücklich, als du das gesagt hast. Die Liebesgeschichten müssen einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben“, aber genau dieses „Ende“ ist ein Problem bei Die Frau nebenan, denn Truffaut hat beim Thema „Liebe“ vielleicht stets die richtigen Worte in seinen Filmen gefunden, aber hier nicht das richtige Ende, das, durch den „plötzlichen Waffengebrauch“, völlig „unmotiviert“ und wie ein Fremdkörper, wie „ein eigener kleiner Krimi innerhalb des Films“, daherkommt; eine „keep them separated“-Botschaft wie am Ende von 9 ½ Wochen, wo die Basinger das Apartment von Mickey Rourke verlässt, um „nicht mehr zurückzukommen“, obwohl Rourke sich das dann wünscht, hätte da auch gereicht oder wäre dramaturgisch viel „glaubwürdiger“ gewesen].

Nach einem Zeitsprung ist bereits wieder ein Erdhaufen aufgeschüttet, denn Miss Gravely arbeitet sich im Wald „mit dem Spaten und mit Entschlossenheit“ zu „Harry“ vor, während der Captain das Graben längst „aufgegeben“ hat, sich „ausruht“ und seine Pfeife raucht.

One baby to another says `I‘m lucky to have met you` / I don’t care what you think unless it is about me“ [Copyright: Nirvana] …währenddessen ist Sam Marlowe bei Jennifer Rogers zu Gast und „Mrs. Rogers“ hat Kaffee gemacht und schenkt dem „artist“ eine Tasse ein. „Sam“ spricht in der Folge davon, dass ihm ihr Haus gefällt, welches, so wie sich herausstellt, von der „life insurance“ ihres „first husband“ Robert bezahlt worden ist.

„Jennifer“ setzt sich auf die Couch und… „It’s funny but I feel awful comfortable with you, Sam“ …betont, dass sie sich wohl bei ihm fühle, ein Kompliment, das Marlowe zurückgibt [SAM MARLOWE: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man sich bei einem wohlfühlt, der sich bei einem auch wohlfühlt“].

Allerdings… „There’s Trouble in Paradise“ …fällt „Mrs. Rogers“ „eine Sache“ ein, bei der sie sich nicht wohlfühlt, woraufhin Marlowe sie bittet, ihm diese mitzuteilen, damit „er sie aus der Welt schaffen könne“.

It’s Harry, what about Harry?“ [JENNIFER ROGERS; im Original] – bei dieser „einen Sache“ handelt es sich natürlich um „the body“, aber „Sam“ spricht davon, dass… „He’s with eternity, the ages“ … die Sache „erledigt“ und „Harry“ längst im Jenseits und „ancient history“ sei [SAM MARLOWE: „[…] Sie können sich auf mich verlassen. Harry gehört der Vergangenheit an“].

Dann klopft es an der Tür und…eine etwas erledigte Miss Gravely, die noch Spuren von Erde im Gesicht hat, sowie Captain Wiles treten ein.

„I killed Harry Worp with the leather heel of my hiking shoe“ – nachdem auch Rogers & Marlowe von „Ivy“ informiert worden sind, dass sie wohl „Harry“ auf dem Gewissen hat, meint sie auch noch, dass es nun besser sei, die Polizei zu informieren, ein Umstand, der vor allem beim „artist“ zu Widerspruch führt, der dann davon spricht, dass „Harry“ eben „dead and buried“ sei und nicht mehr „raufgeholt“ werden solle.

Als sie von dem „dead and buried body“ sprechen, geht auf einmal, wie von „Geisterhand“, eine Tür im Rogers-Haus auf, als würde dort… „I’m anemic royalty“ [Copyright: Nirvana] … „Harry“ hier noch „sein Unwesen treiben“.

Nachdem der kurze „Spuk“ vorbei ist, spielt Gravely den „murder“ an „Harry Worp“ wieder runter und meint, dass der ganze „A Lady and a Maniac“-Aspekt bei der Polizei und „in der öffentlichen Wahrnehmung“ für sie sprechen würde [IVY GRAVELY: „[…] Aber ich glaube kaum, dass man eine Dame und einen Triebtäter zusammenbringt“].

Marlowe sieht das „completely different“ und hat den Eindruck, dass sie sich des Umstandes, dass es hier um „Mord“ gehe, nicht ganz bewusst sei [SAM MARLOWE: „Na, Sie werden sich wundern. Sie sind sich wohl nicht im Klaren darüber, was Mord bedeutet, Miss Gravely? […]“; // Anmerkung: „The Trouble with Jo(?)“: „ANTOINE BRISEBARD LOUIS DE FUNÈS: „Aber, aber nicht doch! Wachen Sie auf! Monsieur Jo! He! He! He! Das kann nicht wahr sein! Oh, oh, das kann nicht wahr sein! Er ist hin!“ (aus: Hasch mich – ich bin der Mörder; der „Bühnenautor“ de Funès hat gerade, so glaubt er jedenfalls, mit der Leiche des Erpressers „Monsieur Jo“ zu kämpfen, der zuvor durch eine Kugel aus seiner Pistole umgekommen ist) – neben dem „genial witzigen“ „Restaurantkritiker-Epos“ Brust oder Keule (1976; Regie: Claude Zidi) oder dem „Gendarmen-Klamauk“ Der Gendarm von St. Tropez (1964; Regie: Jean Girault) zählt Hasch mich – ich bin der Mörder / OT: Jo aus dem Jahr 1971 (Regie: Jean Girault; aka Camouflage oder Louis mit dem Leichentick), der nach einem Bühnenstück („The Gazebo“) des Australiers Alec Coppel entstanden ist, zu meinen Lieblingsfilmen mit dem legendären französischen Komiker, „Hochgeschwindigkeits-Redner“ & „Star-Choleriker“ Louis de Funès (1914 – 1983), der es in dem Werk mit einer ähnlich „hartnäckigen Leiche“ zu tun bekommt, wie es jene von „Harry Worp“ bei Hitchcock ist; „Heute Abend, wenn ich nach Hause komme, hast du bestimmt deine erste Leiche fabriziert“ (Claude Gensac im Scherz zu dem „Schriftsteller“ de Funès) – zur Story: Antoine Brisebard ist Bühnenautor und seine Frau Sylvie (Gensac) Theaterschauspielerin (sein kritischer Anwalt „Adrien Colar“ Guy Tréjan zu de Funès: „[…] Du bist ein erfolgreicher Lustspielautor, verheiratet mit der erfolgreichen Heldin deiner erfolgreichen Komödien, aber auf dem Gebiet des Kriminalstücks…“); Antoine arbeitet gerade an einem neuen Stück, einem für ihn „untypischen“ Kriminalstück, und bei einer Probe des Stücks in seinem Haus und mit seinem Freund & Anwalt Colar kommt auch eine Schusswaffe mit Platzpatronen zum Einsatz, da das Stück eine Szene vorsieht, in der ein Mann niedergeschossen wird (Dialog zwischen de Funés und der Haushälterin „Mathilde“ Christiane Muller, nachdem diese geschockt „Zeugin“ der vermeintlich „bleihaltigen“ Probe geworden ist: „Mathilde“: „Warum haben Sie mir nicht vorher gesagt, dass alles nur Spaß ist?“ / „Antoine Brisebard“: „Wer spricht denn von Spaß? Ich hab‘ Ihnen doch gesagt, dass es sich um meine Arbeit handelt“ / „Mathilde“: „Ah, jedenfalls war es nicht wirklich wahr?“ / „Antoine Brisebard“: „Natürlich nicht“ / „Mathilde“: „Aber ich wäre fast vor Schreck gestorben. Das war wirklich wahr“ / „Antoine Brisebard“: „Für mich war das der beste Beweis, dass die Szene so realistisch, so lebensecht wirkt, wie ich es erhofft hatte. Ich bin sehr zufrieden, Mathilde“); was noch niemand weiß, ist, dass diese Probe Antoine in gewisser Weise als Vorbereitung zu einem echten Mord dient, denn der Autor wird von Jo, einem skrupellosen Gangster, erpresst; als der besagte Gangster eines Abends auftaucht (aus einem Dialog zwischen Claude Gensac & Louis de Funés, bevor „Antoine“ auf „Jo“ wartet: „Sylvie Brisebard“: „Kommst du noch mit ins Theater?“ / „Antoine Brisebard“: „Oh, heute geht’s beim besten Willen nicht. Bist du mir böse?“ / „Sylvie Brisebard“: „Nein, mein Schatz. Die Inspiration eines Schriftstellers soll man respektieren. Jetzt muss ich mich aber beeilen, sonst komm ich noch zu spät“), stirbt dieser durch eine Kugel aus Antoine‘s Waffe, was aber letztendlich mehr ein Unfall ist als Absicht, denn Antoine schafft es nicht, abzudrücken, und wirft die Waffe auf den Boden, wo sich ein tödlicher Schuss löst; das Problem ist nun, die Leiche zu verstecken, und da sowohl das Hausmädchen Mathilde, die von einem Kinobesuch zurück ist, als auch ein britisches Ehepaar, das das Haus der Brisebard‘s kaufen möchte, auftauchen, landet sie zunächst unter dem Sofa und bald darauf in einem Loch unter dem Fundament des Pavillons, den Antoine von seiner Frau zum Geburtstag geschenkt bekommen hat (Claude Gensac bei der Einweihung des Pavillons: „Auf das Fundament des Pavillons! Auf die Liebe, unser aller Fundament!“); bei der Einweihungsfeier taucht aber plötzlich die Kriminalpolizei auf und Inspektor Ducros (Bernard Blier), der einige Fragen an den Hausherren hat, da dessen Name sich auf einer Erpresserliste von Jo gefunden hat, wird ständig auch damit konfrontiert, dass Brisebard offenbar gerade ein neues Kriminalstück probt und „erst unlängst jemanden erschossen hat“ (Dialog Blier – Muller - de Funés: „Inspektor Ducros“: „Was finden Sie so komisch an der Polizei?“ / „Mathilde“: „Das ist jetzt genau so komisch wie neulich Abend“ / „Inspektor Ducros“: „Was war denn neulich Abend so komisch?“ / „Antoine Brisebard“: „Nichts war neulich Abend komisch. Das Mädchen war im Kino, und das ist alles“ / „Inspektor Ducros“: „Was haben Sie gesehen?“ / „Mathilde“: „James Bond. Aber bei dem hab‘ ich weniger Angst als bei Monsieur, wenn er jemand mit seinem Revolver umlegt“); vom Inspektor erfährt Antoine aber schließlich, dass Jo tot aufgefunden wurde, aber bei sich zuhause, was bedeutet, dass der Autor den Tod eines völlig Fremden verursacht hat…; Hasch mich – ich bin der Mörder, in dem sich auch Tanz-der-Vampire-Legende Ferdy Mayne als britischer Möchtegern-Haus-Käufer tummelt, ist wirklich aberwitzig und temporeich; ein besonderes Highlight ist jener Teil, gleich unmittelbar nach dem „Mord“, als sich plötzlich zahlreiche Leute im Haus einfinden, in dem de Funés die Leiche in der Eile unter einer Couch versteckt, wobei der Hut des Erschossenen, den er ebenfalls unter die Couch schiebt, stets durch eine „unruhige“ Hand oder einen „unruhigen“ Fuß der Leiche wieder „rausbefördert“ und sichtbar gemacht wird; aber auch die wirklich „hässliche Plastik“, die de Funés anfertigt (de Funés: „Das ist meine Großmutter. Meine Großmutter mütterlicherseits“) und in die er die Leiche „eingearbeitet“ hat, da der Pavillon sehr bald „Risse“ bekommen hat, ist „very funny“; irgendwie gelungen ist auch der sehr „farbenfrohe“ Vorspann, in dem der Originaltitel des Films, „Jo“, ständig vor wechselnden Hintergrundfarben durchs Bild „driftet“; „Warum bin gerade ich der einzige Mann auf der Welt, dessen Frau einen Pavillon kauft?“, fragt sich Louis de Funés einmal angesichts des exzentrischen Geburtstagsgeschenks von „Madame Brisebard“ etwas „verzweifelt“, aber dennoch harmonieren Claude Gensac & der Komiker in „Hasch mich…“ wie immer großartig miteinander, wobei der Film von `71 tatsächlich eben nur einer von zahlreichen gemeinsamen Filmauftritten des Duos ist, in denen die „damenhafte“ Gensac zumeist die Ehefrau der französischen Comedy- & Leinwand-Legende spielte und einen wunderbaren „Gegenpart“ zu dem „hektisch-cholerischen“ de Funés abgab].

Nachdem „Sam“ das „mangelnde Problembewusstsein“ von „Ivy“, was einen „Mord“ anbelangt, thematisiert hat, führt er ihr noch vor Augen, dass sie demnächst mit Sicherheit „Endlos-Verhöre“ durch „Detectives“ erwarten. Genauso sei aber auch „das Ende ihrer Privatsphäre“ angebrochen, und zwar durch „photographers and newspapermen“, die sich ihren „Ärger mit Harry“ sicherlich nicht entgehen lassen.

Miss Gravely betont, dass sie, trotz allem, fest entschlossen sei, die Sache durchzuziehen [Kommentar von CAPTAIN WILES: „Das kann man wohl sagen“], nur wäre sie eben gekommen, um Mrs. Rogers, die „most closely connected with the Harry-business“ sei, über ihre Pläne zu informieren.

„You’re free as a bird“ – „Jennifer“ meint, dass Miss Gravely tun solle, was sie für richtig halte, denn sie selbst habe zu dem Thema „Harry“ nichts mehr zu sagen, doch dann findet der „artist“ einen Einwand… „I think we’ve forgotten something“ …und sieht auch Mrs. Rogers Privatsphäre durch ein „Miss Gravely-Geständnis“ gefährdet [SAM MARLOWE zu JENNIFER ROGERS: „[…] Haben Sie schon mal dran gedacht, dass, wenn die Sache rauskommt, alle Einzelheiten Ihrer Ehe an die Öffentlichkeit gezerrt werden?“].

You know you’re right / You know you’re right / You know you’re right“ [Copyright: Nirvana] …sowohl „Jennifer“ als auch „Ivy“ müssen eingestehen, dass an Marlowe’s Einwand etwas dran ist. Daraufhin will Marlowe den nunmehrigen „aktuellen Liegeplatz“ von „Harry“ wissen, der, wie ihm der Captain mitteilt, immer noch „by the big oak tree“ sei [CAPTAIN WILES: „An seinem Stammplatz hinter der großen Eiche“].

Als Marlowe bekundet, seine Schaufel holen zu wollen, macht sich das Quartett wieder zum Aufbruch bereit [JENNIFER ROGERS: „Also, gehen wir alle zusammen. […]“], aber der Captain beklagt sich noch, bevor er und seine drei „accomplices“ das Rogers-House verlassen, über die „insgesamt dritte Beerdigung an einem einzigen Tag“.

Nachdem das Haus leer ist, geht abermals, „as if by a ghostly hand“, jene Tür auf, die sich schon zuvor einmal „wie von selbst geöffnet hat“.

Nach einem Zeitsprung bricht langsam… „With the lights out, it’s less dangerous“ [Copyright: Nirvana] …die Abenddämmerung herein und „Sam“, „Jennifer“, „Ivy“ und der „Captain“ stehen wieder vor dem „Grab bei der großen Eiche“, in das sie die Leiche von „Harry“ offenbar wieder befördert haben [Anmerkung: „Eine weitere berühmte Leiche innerhalb der Filmgeschichte“: „ANYA AMASOVA aka AGENTIN XXX BARBARA BACH (zeigt JAMES BOND 007 ein Foto): „Erkennst du ihn?“ / „JAMES BOND 007 ROGER MOORE: „Nein, wer ist das?“ / ANYA AMASOVA aka AGENTIN XXX: „Der Mann, den ich geliebt habe. Er war vor drei Wochen in Berngarten. Hast du ihn getötet?“ / JAMES BOND 007: „Wenn jemand in einem Wahnsinnstempo auf Skiern hinter einem her ist, um einem eine Kugel in den Rücken zu jagen, dann kann man sich wohl kaum das Gesicht merken. In unserem Geschäft werden Menschen getötet. Wir beide wissen das, und er auch. Es ging nur um eins, er oder ich. Die Antwort auf deine Frage lautet ja. Ich hab‘ ihn getötet“ / ANYA AMASOVA aka AGENTIN XXX: „Hör zu, wenn dieses Unternehmen beendet ist, werde ich dich töten“ (aus: Der Spion, der mich liebte; „Triple X“ Barbara Bach kündigt gegenüber „Double-O-Seven“ Roger Moore an, dass sie den Tod ihres Lovers, des KGB-Agenten „Sergei Barsov“ Michael Billington, rächen wird; die Szene, in der Bach dahinterkommt, dass Moore im Rahmen einer Verfolgungsjagd auf Skiern „[…] in der Nähe von Berngarten in den österreichischen Alpen […]“, so wie das im Film einmal KGB-Chef „General Gogol“ Walter Gotell zu Bach sagt, „Agent Barsov“ getötet hat, gehört zu den intensivsten und besten des gesamten Bond-Films, nicht zuletzt wegen der Tatsache, weil einem der Connery-Nachfolger Roger Moore darin tatsächlich einmal als „Schauspieler“ erscheint) – na ja, „Nobody does it better / Makes me feel sad for the rest“, ob das für Roger Moore als „James Bond“ zutrifft, muss jeder selbst entscheiden, aber „The Spy Who Loved Me“ (OT; Regie: Lewis Gilbert) aus dem Jahr 1977 wird von der überwiegenden Mehrheit der 007-Fans zumindest als „bester Bond-Film mit Roger Moore“ betrachtet, vor allem auch deshalb, weil er im Grunde über keine wirklichen „embarrassing moments“, über keinerlei wirkliche „peinliche Momente“, verfügt; „James, ich brauche dich“ / „England auch“ (Ski-Hütten-Dialog in Österreich zwischen dem „Log Cabin Girl“ Sue Vanner und Roger Moore in der Vortitel-Sequenz, die mit einem wirklich legendären „Ski-Sprung-Fallschirm-Stunt“ endet) – zum Plot: Ein britisches und ein sowjetisches U-Boot verschwinden, woraufhin der britische Geheimdienst sowie der KGB herausfinden, dass jemand ein U-Boot-Ortungssystem entwickelt hat; sowohl 007 als auch die KGB-Agentin XXX werden nach Kairo entsendet, wo die Pläne für das „submarine tracking system“, die sich auf einem Mikrofilm befinden, auf dem Schwarzmarkt an den Höchstbieter verkauft werden sollen; sowohl James Bond als auch Anya Amasova versuchen, den Mikrofilm in ihre Hände zu bekommen, aber der in Diensten des Wissenschaftlers und Schiffstycoons Karl Stromberg (Curd Jürgens) stehende riesenhafte Killer „Jaws“/„Beißer“ (wirklich furchterregend & absolut einzigartig: Richard Kiel) tötet jeden, der mit dem Mikrofilm in Berührung kommt (Jürgens zu Kiel: „Jede Person, die mit dem Mikrofilm auch nur entfernt in Berührung kommt, ist zu eliminieren“); auf Wunsch von „M“ und General Gogol wird aus 007 & Triple X in der Folge ein Team, das letztendlich auch gemeinsam gegen den größenwahnsinnigen Stromberg vorgeht, der den Plan hat, einen Dritten Weltkrieg zu entfachen, indem er aus zwei U-Booten Nuklearraketen auf New York und Moskau abfeuert; nachdem ein US-U-Boot, auf dem sich auch das Agenten-Duo befunden hat, von Stromberg’s Supertanker „Liparus“ „aus dem Meer gefischt“ wurde, entsteht ein Kampf zwischen Stromberg-Handlangern und „U-Boot-Leuten“ auf dem besagten Tanker, welcher dazu führt, dass der WWIII-auslösende Nuklearschlag verhindert wird; danach befreit Bond noch Anya Amasova aus Stromberg’s Hauptquartier, wo sie hin verschleppt wurde, bevor dieses von US-Militärs zerstört wird; nun, Der Spion, der mich liebte ist ein wirklich „exciting“, „thrilling“, „scary“ und nicht zuletzt „sexy“ Bond-Movie, aber glücklicherweise keine „Bond-Komödie“ wie schließlich Moonraker aus dem Jahr 1979; der Film besticht durch die wirklich prächtigen ägyptischen Locations (inklusive Pyramiden) sowie einer „great cast“, wobei Curd Jürgens, zweifellos ein großer Schauspieler, wenn man es genau nimmt, aber ein „villain“ ist, den man überhaupt nicht „im Kopf“ behält, wenn er nicht gerade „im Bild“ ist, soll heißen: in einer Szene vorkommt; der von ihm gespielte „main villain“ „Karl Stromberg“ fällt letztendlich vor allem dadurch auf, dass er gerne Leute umbringt, während sie sich auf seinem schwimmenden & „tauchfähigen“ „Kraken-artigen“ Hauptquartier „Atlantis“ befinden oder dieses gerade verlassen haben (Jürgens, nachdem er einen Helikopter, der zuvor mit zwei von ihm offenbar bestochenen Wissenschaftlern die „Atlantis“ verlassen hat, über dem Meer per Knopfdruck in die Luft gejagt hat: „Benachrichtigung der nächsten Angehörigen über das tragische Unglück und den Tod von Professor Markovitz und Dr. Beckmann. Die Beisetzung fand auf See statt“); eine tolle Szene ist auch jene in Kairo, in der Moore den kahlköpfigen Stromberg-Handlanger & Beißer-Sidekick „Sandor“ nach einem Kampf vom Dach befördert (Kommentar von Moore: „Ein hoffnungsloser Fall“), wobei eine Kugel aus „Sandor’s“ Pistole zuvor noch in einer Wohnung das „Kurzzeit-Bond-Girl“ „Felicca“ (Olga Bisera) tödlich getroffen hat, die in ein „Kissing“ mit 007 geraten ist (aus dem zugehörigen Dialog: Bisera: „Sie sind etwas misstrauisch, Mr. Bond“ / Moore: „Lieber etwas misstrauisch als etwas tot“); der „Kern“ des Films bildet aber sicherlich die „relationship“ zwischen Moore & Bach, zwischen den zwei Spionen „007“ & „XXX“, die von tatsächlicher „equality“ sowie auch von „Misstrauen“ & „passion“ getragen ist; „Then when this mission is over, I will kill you“ (Copyright: Barbara Bach) – den abschließenden Höhepunkt bildet hier natürlich jene Szene, die in einer schwimmenden Stromberg-Rettungskapsel spielt, nachdem die „Mission“ dann wirklich vorbei ist, und „Triple X“ ihr „Versprechen“ einlösen will, Bond wegen des Vorfalls in Österreich mit Sergei Barsov zu töten, aber Moore‘s „Überredungskünste“ sind „in the end“ stärker (Bach, die Moore’s Waffe auf ihn richtet: „Unsere Zusammenarbeit ist beendet, Commander“ / Moore: „In meinem Land pflegt man dem Verurteilten gewöhnlich einen letzten Wunsch zu gewähren“ / Bach: „Gewährt“ / Moore: „Lass uns die nassen Sachen ausziehen“); schade bei Der Spion, der mich liebte ist, dass „Moneypenny“ Lois Maxwell darin wirklich nur „barely seen“ ist (Dialog aus der Vortitel-Sequenz: „M“ Bernard Lee: „Moneypenny, wo ist 007?“ / Lois Maxwell: „Er hält unsere Stellung in Österreich, Sir“); ein echter musikalischer „Hammer“ hingegen ist der berühmte und „die zentrale Romanze thematisierende“ Titelsong „Nobody Does It Better“ von Carly Simon, der es sogar auf Platz 2 der US-Charts sowie auf Platz 7 der britischen Charts schaffte; wirklich „a real magnificent title song“, welcher auch eine der besten Titel-Sequenzen der Bond-Geschichte, die „tanzende Silhouetten“ & „007 himself“ aufbietet, untermalt – „I wasn’t lookin‘ / But somehow you found me / I tried to hide from your love light / But like heaven above me / The spy who loved me / Is keepin‘ all my secrets safe tonight“ (Copyright: Carly Simon)].

Während Ivy Gravely das Grab mit ein paar Blättern bedeckt, merkt der Captain an, dass es eigentlich am allerbesten wäre, „Harry“ in Zement „einzuarbeiten“, aber Gravely spricht davon, im nächsten Frühjahr ein paar „blueberry bushes“ auf dem Grab pflanzen zu wollen.

Wiles fragt die Gavely, warum sie denn nicht gleich „Vergissmeinnicht“ [im Original ist von „lilacs“ (Flieder) die Rede (Anm.)] pflanze, aber Marlowe beendet die „Grabpflanzen-Diskussion“, indem er meint, dass sich „die Natur schon darum kümmern werde“ [Anmerkung: Truffaut hat einmal in einem Gespräch mit Hitchcock über einen der frühen Filme des „Suspense-Meisters“ ganz allgemein festgehalten, dass nach Hollywood zugewanderte europäische Regisseure dem Hollywood-Kino etwas gegeben haben, was nicht von US-Regisseuren kommen hätte können, nämlich „einen kritischen Blick auf Amerika“, der die Arbeiten interessant mache (TRUFFAUT: „[…] Es sind Details, die man bei Howard Hawks oder Leo McCarey vergeblich suchen würde, die man aber häufig findet bei Lubitsch, Billy Wilder und Fritz Lang und auch in Ihren Filmen, kritische Anmerkungen zum amerikanischen Leben. Und dann bringen die Einwanderer natürlich ihre Folklore mit“); Hitchcock hat Truffaut zugestimmt und ihm ist in diesem Zusammenhang gleich sein Immer Ärger mit Harry in den Sinn gekommen, bei dem der britische Humor durchschlägt: „Das stimmt vor allem für den Bereich des Humors. `The Trouble with Harry` zum Beispiel ist ein rein britisches Genre, der makabre Humor. Ich habe diesen Film gedreht, um zu beweisen, dass auch ein amerikanisches Publikum englischen Humor goutieren kann, und das hat dann auch gar nicht so schlecht geklappt, da, wo der Film das Publikum erreicht hat“ (HITCHCOCK zu TRUFFAUT)].

„How about a little service?“ – auch der Vorschlag des Captains, „eine kleine Feier“ abzuhalten, stößt auf wenig Gegenliebe [Kommentar von SAM MARLOWE: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“] und „Jennifer“ meint, dass… „It’s too late to say prayers“ … jedwedes „Gerede“ überflüssig sei und dass eben „getan wurde, was getan werden musste“ [JENNIFER ROGER’s „last words“ am Grab von „Harry“: „Auf Wiedersehen, Harry, ich vergebe dir“].

Auf dem Weg zurück nach Hause wird das Quartett, Marlowe und der Captain tragen Schaufeln, mit Hupgeräuschen aus dem noch etwas entfernten „Zentrum“ der „small town“ konfrontiert, die zunächst nicht zuordbar sind.

„You look beautiful glistening in the moonlight“ – „Sam“ versteigt sich kurz in eine seiner „Ich möchte Jennifer malen-Fantasien“ [SAM MARLOWE: „So möchte ich Sie gerne malen, Jennifer. Es ist ein hübscher Anblick, wenn Sie im Mondlicht stehen“], aber der „Lärm aus dem Dorf“ zieht die Aufmerksamkeit wieder auf sich und Miss Gravely spricht schon vom „Call of the Phantom Stagecoach“ [IVY GRAVELY: „Ich weiß, was das ist. Es ist das Hornsignal der Gespenster-Kutsche, die vor 200 Jahren jede Nacht hier durchfuhr. […]“]. Der Captain hält die „phantom coach“-Theorie von „Ivy“ für „fragwürdig“, während Marlowe nun in einem „Man müsste ein Straßenräuber in so einer Nacht sein“-Szenario „hängen geblieben“ ist.

Kurz nach der „highwayman-fantasy“ des „Künstlers“ meldet Jennifer Rogers, dass da jemand „angerannt“ kommt, und Miss Gravely glaubt, dass es sich dabei möglicherweise um… „Horses, horses, horses, horses / Coming in in all directions / White shining silver studs with their nose in flames“ [Copyright: Patti Smith] …„Pferde“ handeln könnte.

Dann jedoch ruft eine Frauenstimme laut „Sam Marlowe!“ und es stellt sich heraus, dass es sich dabei um…Mrs. Wiggs aka „Wiggy“ handelt, die dem „artist“, völlig außer Atem, aufgeregt mitteilt, dass „ein Millionär, der seine Bilder kaufen möchte“ aufgetaucht sei [MRS. WIGGS – im Original: „He’s a millionaire. He wants to buy your pictures, Mr. Marlowe!“; // Anmerkung: Exkurs: „Eine Art Hommage an Alfred Hitchcock von Claude Chabrol“: „CHRISTOPHER BELLING ANTHONY PERKINS: „Wenn wir erst auf unserer Yacht sind, nur wir zwei allein, mit einer griechischen Crew, das sind die besten Seeleute“ / „CHRISTINE BELLING YVONNE FURNEAUX: „Aber mit einem französischen Koch“ / CHRISTOPHER BELLING: „Ok, wann? Wann? Wann? Wann können wir endlich weg?“ / CHRISTINE BELLING: „Das dauert noch ein Weilchen“ / CHRISTOPHER BELLING: „[…] Das hör ich von dir schon seit Monaten“ / CHRISTINE BELLING: „Der Verkauf muss erst abgeschlossen sein“ / CHRISTOPHER BELLING: „Bis es so weit ist, sind wir alt und grau“ / CHRISTINE BELLING: „Das ist doch albern, Schatz. Außerdem, ganz übel hast du’s hier ja auch nicht“ / CHRISTOPHER BELLING: „Hier stinkt es nach Champagner“ / CHRISTINE BELLING: „Viele Männer würden liebend gern mit dir tauschen“ / CHRISTOPHER BELLING Ich wüsste nicht, warum“ (aus: Champagner-Mörder; das „Ehepaar Belling“ Anthony Perkins & Yvonne Furneaux bespricht im Bett das „Champagner-Problem“, das ihren Plänen im Weg steht) – zu dem großen französischen Filmemacher und „Hitchcock-Fan“ Claude Chabrol (1930 – 2010) hatte ich persönlich nie so eine „Fan-Beziehung“ wie zu François Truffaut, dessen Filme mich ungleich mehr „berühren“, aber in den 1990s hat mich definitiv Chabrol’s Verfilmung von Gustave Flaubert’s Madame Bovary (1991) mit einer groß aufspielenden Isabelle Huppert begeistert sowie vor allem das geniale Eifersuchtsdrama Die Hölle / OT: L’Enfer (1994) mit Emmanuelle Béart, das ich damals gut vier oder fünf Mal im Kino gesehen habe; das Werk Champagner-Mörder (internationaler Titel: „The Champagne Murders“ / französischer Titel: „Le scandale“) von 1967 wird allgemein als „Hitchcock-Hommage“ betrachtet, und dieser Eindruck wird natürlich dadurch verstärkt, dass Hitchcock’s „Held“ aus Psycho, nämlich Anthony Perkins, eine der Hauptrollen spielt, und Chabrol macht sich selbstverständlich den Umstand zunutze, dass Perkins im Grunde immer, wie das eben auch bei James-Bond-Darstellern im Zusammenhang mit dem Agenten-Part der Fall ist, mit seiner „ikonischen“ „Norman-Bates-Psychopathen“-Rolle assoziiert wird; „Ja, jetzt bin ich Mr. Belling. Der Champagnerkönig. […] Das ist der albernste Titel, der noch weniger ist als überhaupt nichts“ (Anthony Perkins zu Maurice Ronet während ihres gemeinsamen Hamburg-Aufenthalts) – zur Story: Der Playboy Paul Wagner (Maurice Ronet) ist der Namensgeber für eine erfolgreiche Champagner-Marke; eines Abend werden er und Christopher Belling, der Ehemann seiner Cousine Christine, die die Geschäfte der Champagner-Firma leitet, in einem Pariser Park überfallen, nachdem sie eine Prostituierte in ihrem Auto dorthin mitgeschleppt haben; Christopher wird niedergeschlagen, Paul kriegt eine Kopfverletzung ab und verliert das Bewusstsein, die Prostituierte wird schließlich erdrosselt aufgefunden; Wagner wird daraufhin in einer psychiatrischen Klinik wegen Depressionen behandelt und gilt fortan als „eigenartig, verrückt & durcheinander“; Christine Belling hat schon lange ein Auge auf seine Firmenanteile geworfen und versucht alles, um von ihm die Namensrechte zu erhalten (Dialog zwischen Ronet & Furneaux: „Paul“: „Du kämpfst bis aufs Messer, hm?“ / „Christine“: „Das, worum ich kämpfe, hat wenigstens Sinn. Du kämpfst offenbar nur, um dir das Leben schwer zu machen. Das stimmt schon. Was verdienst du denn schon als Bevollmächtigter des Verbandes der Champagnerkellereien?“ / „Paul“: „Keine astronomischen Summen, aber es langt, um sorglos in der Welt herum zu reisen. […]“); nach einer Party auf dem Anwesen der Bellings, auf der sich potenzielle Investoren befinden und auf der aber auch Christopher Belling mit seinem (etwas an Hitchcock’s „Onkel Charlie“ erinnernden) Vorleben als „Tröster älterer wohlhabender Damen“ und mit seinem „old name“ „Jackie“ konfrontiert wird („Old Madame“: „Jackie! Jackie! Was für ein Zufall!“ / Perkins: „Tut mir leid, Madame. Sie müssen mich verwechseln“ / „Old Madame“: „Na, das ist typisch Jackie. Und was war in Cannes? In Genua? Und auf Korfu? Und wie war‘s in Athen? 1962 auf meiner Yacht. Wie kann er so undankbar sein?“ / Perkins: „Madame, mein, mein Name ist Christopher. Eins stimmt jedenfalls, ich liebe Griechenland. Es wirkt auf manche Leute jedoch sehr fatal, indem es ihnen etwas vorgaukelt“ / „Old Madame“: […] Er war so poetisch und dafür hatte ich allerdings eine Schwäche“), reisen er und Paul nach Hamburg, wobei Christopher von seiner Frau Christine den „Auftrag“ erhält, Paul dort wegen der Namensrechte-Übergabe ins Gewissen zu reden (Furneaux zu Perkins: „Weißt du, du könntest mal zur Abwechslung etwas sehr Nützliches tun“); in Hamburg findet man dann aber eine weitere ermordete Prostituierte namens „Paula“ und Paul Wagner gerät unter Verdacht, wobei er aufgrund eines „Blackouts“/Gedächtnisverlustes nicht weiß, ob er der Täter ist; Christine Belling erhält nach dem „Hamburg-Trip“ der zwei Männer anonym einen Zeitungsartikel zu dem Mord und wittert ihre Chance, Wagner endlich die Namensrechte im Tausch gegen ein Alibi abzuknöpfen (Furneaux zu Maurice Ronet mit Bezug auf seinen „kürzlichen Aufenthalt in der Psychiatrie“: „Paul, das Mädchen wurde gestern an der Alster gefunden. Ein Unbekannter hatte sie mit einem Strumpf erdrosselt. Dieser Unbekannte hat offenbar die Nacht mit ihr verbracht. […] Weißt du, wenn ich die Polizei wäre, würde es mich sehr interessieren, zu wissen, dass Fräulein Paulas letzter Kunde kürzlich siebzehn Schockbehandlungen hatte, aufgrund eines Vorfalls, bei dem ein Mädchen erdrosselt wurde“)...; obwohl im Grunde „Paul Wagner“ die Hauptfigur ist, überschattet Anthony Perkins mit seiner „Norman-Bates-artigen Präsenz“ klarerweise den gesamten Film und lediglich die wunderbare Stéphane Audran, die damals noch die Ehefrau von Claude Chabrol war und eben auch mit von der Partie ist, kann mit Perkins mithalten, wenn es darum geht, die gesamte „Aufmerksamkeit der Kamera“ auf sich zu ziehen, während Yvonne Furneaux (z. B.: 1960: Das süße Leben von Federico Fellini / 1965: Ekel von Roman Polanski) und Maurice Ronet (z. B.: 1958: Fahrstuhl zum Schafott / 1963: Das Irrlicht – beide von Louis Malle) in ihren Rollen irgendwie „unglaubwürdig“ sind; „Schätzchen, mach doch daraus nicht gleich einen Kriminalreißer“, sagt Perkins einmal zu Furneaux, aber auch der allgemeine Suspense-Faktor von „Le scandale“ hält sich irgendwie in Grenzen und macht Alfred Hitchcock sicherlich keine Ehre, wenngleich die „sozial-satirischen Seiten“ des Werks, der Überdruss des Aufsteigers „`Christopher`, formerly known as `Jackie`“ an den „wohlhabenden Kreisen“, in die der ehemalige „Cocktailmixer“ da geraten ist (Perkins zu „Jacqueline“, der Sekretärin seiner Frau: „[…] Die Party ist genauso lustig wie `ne öffentliche Hinrichtung, nicht wahr?“ / „Jacqueline“: „Wo möchten Sie denn lieber sein?“ / Perkins: „Tja, wo möchte ich lieber sein? Vielleicht würde ich gerne auf die sieben Hügeln Roms kraxeln oder kleine Schweinereien essen in Salt Lake City oder nach Fischen tauchen im Schatten der Pyramiden. Das wär‘ mir alles lieber als dies“), durchaus gelungen scheinen; // wie ich in meinem Buch „Six Movies To Be Murdered By – Das Kino des Alfred Hitchcock“ schon einmal näher ausgeführt habe, ist ein wirklich guter Anthony-Perkins-Film mit „Hitchcock-Anleihen & -Hommagen“ gewiss Ken Russell’s in der Tat „leicht skandalöses“ China Blue bei Tag und Nacht / OT: Crimes of Passion aus dem Jahr 1984, ein alter 80s-Favorite meinerseits, in dem es die „Modedesignerin Joanna Crane“ Kathleen Turner aufgrund ihrer Zweitexistenz als „Prostituierte China Blue“ mit dem von Perkins „eindeutig in Angedenken an Norman Bates“ gespielten psychopathischen „Reverend Shayne“ zu tun bekommt, der vorgibt, gleichsam „ihre Seele retten zu wollen“, obwohl er sie eigentlich von Anfang an nur „killen“ möchte – „Der Reverend wird dich heute Nacht erretten, endgültig“ (Anthony Perkins zu Kathleen Turner im Finale von China Blue bei Tag und Nacht)].

„He says you’re a genius“ – Mrs. Wiggs teilt Marlowe mit, dass der besagte Millionär der Meinung sei, dass er ein „Genie“ wäre [Reaktion von SAM MARLOWE: „[…] Aber das ist doch noch kein Grund, meine ganzen Bilder zu kaufen“].

Die Inhaberin von „Wiggs Emporium“ ermahnt ihn… „Don’t turn down a good chance, Mr. Marlowe!“ …die Chance, die sich ihm da biete, nicht zu verpassen. Der „artist“ stimmt ihr zu und das nunmehrige Quintett macht sich auf den Weg in Richtung „Stadtkern“, wobei dem Captain die Frage auf der Zunge liegt, „was der Millionär eigentlich für die Bilder zahlen will“ [Antwort von MRS. WIGGS: „Ich hab‘ sieben Dollar für das eine verlangt, das aussieht wie Farbkleckse im Gewittersturm“].

Nachdem „Wiggy“ auch noch davon gesprochen hat, dass der Millionär Marlowe’s Bilder im Grunde für „unbezahlbar“ halte, kommt es zu einer „Kunst-Diskussion“ zwischen dem Captain und Sam Marlowe, da der Captain sich durch „Sam’s Bilder“ eher an seine eigene „Kindergarten-Zeit“ erinnert fühlt [die „discussion about art“ zw. Edmund Gwenn & John Forsythe: CAPTAIN WILES: „Unbezahlbar? Solche Bilder habe ich doch schon im Kindergarten gemacht“ / SAM MARLOWE: „Captain, Sie müssen wissen, dass das Bild (also: „Farbkleckse im Gewittersturm“) ein Symbol für den Beginn der Welt ist“ / CAPTAIN WILES: „Na, sag ich doch. Im Kindergarten hat die Welt für mich auch angefangen“].

He’s the one / Who likes all our pretty songs / And he likes to sing along“ [Copyright: Nirvana] …in „Wiggs Emporium“ sieht sich Marlowe dann seinem „Fan“, dem Millionär, gegenüber, der die Bilder tatsächlich für „works of genius“ hält und sämtliche kaufen möchte.

„The Painter“ jedoch gibt sich erneut „capricious“ und deutet plötzlich an, sie doch nicht verkaufen zu wollen, was zu „leicht empörten“ Reaktionen bei Captain Wiles und Mrs. Wiggs führt [CAPTAIN WILES: „Sammy, seien Sie doch vernünftig! Ziehen Sie ihm ordentlich was aus der Nase!“ / MRS. WIGGS: „Was soll denn das, Mr. Marlowe?! Das ist eine einmalige Chance!“].

Der Millionär, der offenbar auch einen „Kunstkritiker“ bei sich hat, der die Bilder [quasi im Hintergrund des Geschehens] begutachtet, meint in der Folge, dass Marlowe einfach einen Preis nennen solle, denn er dann auch zu zahlen bereit wäre.

„Sam“ fragt schließlich… „In a passionate kiss / From my mouth to yours / I like you“ [Copyright: Nirvana] … „Jennifer“, was er denn verlangen soll, aber diese spielt den Ball zu ihm zurück und meint, dass das „seine Sache allein“ sei… „Sam, it’s up to you“.

Da alles „up to Sam Marlowe“ scheint, erkundigt er sich bei „Mrs. Rogers“, was sie denn „auf der ganzen Welt am liebsten habe“ [Antwort von JENNIFER ROGERS: „Erdbeeren mag ich am liebsten“], und nach ihrer „strawberry“-Ansage verlangt Marlowe von dem „millionaire“, dass „pünktlich zu jedem Monatsersten zwei frische Körbe Erdbeeren vor Jennifer’s Tür stehen“, wobei „Sam“ als „Draufgabe“ für „Arnie“, gemäß der Interessenlage des „little boy“, auch noch ein „chemical set“ fordert.

Aber das ist nur der Anfang der „Wunschliste“, denn Mrs. Wiggs soll eine „verchromte Registrierkasse“ bekommen, Mrs. Gravely „eine Truhe für die Aussteuer“ [Nachsatz von IVY GRAVELY: „[…] Mit allem, was eine Frau haben müsste, und ich nicht habe“] und der etwas „greedy“ agierende Captain wünscht sich „eine ordentliche Flinte mit möglichst viel Munition“, „ein paar Cordhosen“, „ein Jagd-Hemd“ sowie „eine Mütze für die Jagd“, und das alles „in der Farbe Braun“.

Ja, das wäre dann alles, die Bilder gehören Ihnen“ [SAM MARLOWE] – der „painter“ teilt dem Millionär mit, dass die „paintings“ nun in seinen Besitz übergegangen seien, aber „Jennifer“ meint, dass Marlowe sich unbedingt selbst auch etwas wünschen müsse.

Daraufhin flüstert „Sam“ dem Millionär seinen Wunsch ins Ohr, was für die anderen [sowie für das Publikum] aber „inaudible“ bleibt [Reaktion des MILLIONÄRS: „Oh, ich denke schon, mein Lieber. Das wird sich irgendwie arrangieren lassen“].

Marlowe kündigt dann für „next month“ ein paar neue Bilder an und der Millionär spricht davon, dass er in ihm „einen ständigen Abnehmer“ habe, selbst wenn er den „price“ deutlich erhöhen sollte [Anmerkung: „Famous Corpses within Film History“: „JAMES BOND 007 ROGER MOORE: „Spiel’s nochmal, Sam“ (aus: Moonraker – Streng geheim; „Play it again, Sam“ - an Casablanca mit Bogart & Bergman erinnernder Kommentar von „007“ Roger Moore, nachdem er den von Toshiro Suga gespielten „Chang“, den japanischen „henchman and bodyguard“ des Unternehmers & Milliardärs „Hugo Drax“, nach einem „Fight im Glasmuseum“ in Venedig aus einem Glockenturm befördert hat und dieser tot auf/in einem Klavier zum Liegen gekommen ist, das einem gerade spielenden Orchester „zugehörig“ war) – „I think he’s attempting re-entry, sir“, sagt „Q“ Desmond Llewelyn am Ende des Films, als „James Bond“ Roger Moore & „Dr. Holly Goodhead“ Lois Chiles gleichsam als „lovers“ wieder mit einem „Raumpendler“ „in die Erdumlaufbahn“ eintreten, nachdem sie ein paar von „Hugo Drax“ mit Giftgas ausgestatteten „Todesgloben“ zerstört und die Welt gerettet haben, und ja, nach „Moonraker“ (OT) von 1979 (Regie: Lewis Gilbert), der definitiv ein „Bond-Film `gone out of control`“ war und zeitweise wie ein „Cartoon“ mit „Cartoon-artigem Humor“ daherkommt, konnte die Bond-Serie nur mehr „auf die Erde“ zurückkehren, was dann ja auch glücklicherweise mit In tödlicher Mission (1981) geschehen ist; „Nimm mich noch einmal mit um die Welt, James!“ (Lois Chiles zu Roger Moore in der Schluss-Szene eines Films, der Locations in insgesamt „seven countries of the world“ hat) – zu den Grundzügen der Story: der „Moonraker“, ein „Raumpendler“ von „Drax Industries“, wird in der Luft „gekidnappt“, während er „auf dem Rücken“ einer Boeing 747 transportiert wird; Bond erhält von „M“ den Auftrag, einen Blick auf den ominösen US-Industriellen & Milliardär Hugo Drax (Michael Lonsdale) zu werfen, und reist zunächst nach Kalifornien zu dessen „Space-Shuttle-Fabriken“, wo er Drax, der sofort einige Anschläge auf Bond’s Leben arrangieren lässt (Lonsdale im Original zu „Chang“ Toshiro Suga: „Look after Mr. Bond. See that some harm comes to him“), auch persönlich trifft (Lonsdale zu Moore beim „5-Uhr-Tee“ in Drax’s Villa: „Darf ich Sie vielleicht zu einem Gurkensandwich überreden?“); danach führt Bond der Weg nach Venedig zu Drax’s Glasfabrik und anschließend nach Rio de Janeiro, wo Drax eine „Tochtergesellschaft“ betreibt; an allen Orten trifft er auf Dr. Holly Goodhead, eine „Astrophysikerin“, die aber in Diensten der CIA steht (aus einem Dialog in Rio zwischen „007“ & „Dr. Goodhead“: Moore: „Haben wir uns nicht irgendwo schon mal gesehen?“ / Chiles: „Das Gesicht kommt mir bekannt vor. Und auch die Masche“ / Moore: „Unsere Beziehung ist etwas unterkühlt seit Venedig“); mit der Hilfe des „Beißers“/von „Jaws“, der den von Bond in Venedig getöteten Bodyguard Chang ersetzt hat, werden Bond und Holly Goodhead in Drax‘s Hauptquartier im Amazonas-Gebiet gefangengenommen, aber die beiden schaffen es, einer „execution“ zu entkommen und Drax gleichsam „into space“ zu dessen Raumstation zu folgen, wo sie, mit der Hilfe der NASA und mit deren „Weltraumsoldaten mit Laserpistolen“, die Pläne des Milliardärs durchkreuzen, menschliches Leben auf der Erde zu zerstören, um dann gleichsam vom All aus eine „Re-Population“ mit von ihm „ausgewählten Individuen“ durchzuführen; „Mr. Bond, you defy all my attempts to plan an amusing death for you“ (Michael Lonsdale zu Roger Moore) – auch wenn Lonsdale als „eher schwacher Bond-Bösewicht“ gilt, so gibt es doch einige erwähnenswerte Momente zwischen ihm und Roger Moore, der, was das rein „Optische“ anbelangt, in Moonraker als 007 noch ein letztes Mal sozusagen „in his prime“ zu erleben ist; eine witzige Szene ist die „hunting scene“, in der Drax, welcher in gewisser Weise als „US-Neo-Nazi mit Herrenrasse-Fantasien“ charakterisiert ist, bei der Fasanenjagd ist und Bond, der abreisen möchte, dazu einlädt, auch einen Fasan zu schießen (Lonsdale: „Schade, dass Sie uns verlassen. Das ist so ein hübscher Sport“ / Moore: „Außer man ist ein Fasan“ / Lonsdale: „Ach, kommen Sie, Mr. Bond. Nehmen Sie ein Gewehr und versuchen Sie Ihr Glück“); nachdem Moore jedoch die Flinte abgefeuert hat, freut sich Lonsdale, dass er „danebengeschossen“ hat, aber dann fällt plötzlich „Drax’s `Sniper`“, der heimlich auf 007 gezielt hat, tot von einem „big tree“ hinunter auf den Boden (Kommentar von Moore: „Wie Sie schon sagten, so ein hübscher Sport“); ein weiterer „Leckerbissen“ zwischen Moore & Lonsdale ist die „Take a giant step for mankind“-Szene, in der Moore Lonsdale auf der Raumstation „durch die Tür hinaus ins All“ befördert und, in Anlehnung an den „Moon-Walker“ Neil Armstrong, meint: „Es ist nur ein kleiner Schritt für Sie, aber ein großer Schritt für die Menschheit“; in den „Cartoon-Touch“ sowie in den in verschiedenste Richtungen „ausartenden Plot“, dem man dem Werk vielleicht vorwerfen kann, haben sich aber auch zwei überaus „atmosphärische“ Szenen „geschlichen“, die gar nicht so recht zur sonstigen „silly“ Grundtonalität von Moonraker passen; zum einen wäre da „Corinne Dufour’s Flucht vor Drax’s `Killer Dogs` in die Wälder“, die für das von Corinne Cléry gespielte „Neben-Bond-Girl“ (Cléry zu Moore auf „Drax’s“ Anwesen: „Sie bilden sich viel ein, Mr. Bond“) tödlich endet, denn die Szene hat eine „Tragik“, „Dramatik“ & „Suspense“, die einen zumindest „überrascht“, und zum anderen wäre da jene wirklich gespenstische/unheimliche Szene in Rio de Janeiro, die während des Karneval-Umzugs spielt und in der „Jaws“ Richard Kiel als überdimensionaler „Killer-Clown“ verkleidet ist und versucht, Bond’s MI6-Kontaktperson „Manuela“ (Emily Bolton) in einer Seitenstraße „totzubeißen“, während sich Moore gerade eine Drax-Lagerhalle von innen ansieht; gelungen ist sicherlich auch die Vortitel-Sequenz dieses letzten Bond-Films der 70er-Jahre, in der sich Moore und Richard Kiel einen spektakulären „parachute fight“ in der Luft liefern (anschließende „Miss Moneypenny & `James`“-Szene: Lois Maxwell: „James! Warum kommen Sie so spät?“ / Moore: „Ich bin aus einem Flugzeug gefallen. Ohne Fallschirm“); ein echter „Geheimtipp“ ist übrigens der von John Barry (Musik) & Hal David (Text) verfasste Titelsong „Moonraker“, der von „007-Titelsong-Legende“ Shirley Bassey interpretiert wird und welcher, ganz im Gegensatz zu dem Film, kein (Chart-)Erfolg war, aber durch „great lyrics“ und „einnehmenden Gesang“ punktet – „Just like the Moonraker goes in search for his dream of gold / I search for love, for someone to have and hold / I’ve seen your face in a thousand dreams / Felt your touch and it always seems / You love me / You love me“ (Copyright: Shirley Bassey)].

Nachdem der Millionär (samt Kunstkritiker) wieder verschwunden ist, erhält Marlowe ein Lob von „Jennifer“ [JENNIFER ROGERS: „Es war toll, wie Sie das gemacht haben, Sam“], über das er sich freut, da ihm, wie er meint, ihr Urteil wichtig sei.

Auf die Frage hin, warum das wichtig für ihn sei, wird der Maler, „as always“, „überschwänglich“ und… „`Cause it’s a beautiful night, we’re looking for something dumb to do / Hey baby, I think I wanna marry you“ [Copyright: Bruno Mars] …spricht davon, sie heiraten zu wollen… „Because I love you, I want to marry you“.

Ooh, Sie wollen mich heiraten?“ [JENNIFER ROGERS] – Rogers ist etwas „surprised“ und meint auf eine „Wieso denn nicht“-Frage von Marlowe hin, dass sie ja schließlich erst „seit heute ihre Freiheit wiederhabe“.

„Easy come, easy go“ – „Sam“ versucht, „seine Angebetete“ wegen des „freedom“-Aspekts zu beruhigen [SAM MARLOWE: „Keine Sorge, Sie behalten Ihre Freiheit bei mir“], aber „Mrs. Rogers“ ist „a bit sceptical“ bezüglich solcher „Versprechen“ [JENNIFER ROGERS: „Dann sind Sie der einzige Mann, mit dem das geht“], woraufhin Marlowe davon redet, den Wunsch nach „freedom“ zu respektieren, weil er selbst auch eine Menge „freedom“ brauche [Nachsatz von SAM MARLOWE: „Wir sind dann vielleicht das einzige freie Ehepaar auf der ganzen Welt“].

Der Captain & Miss Gravely sind sichtlich „gerührt“ von dem, was da gerade zwischen Marlowe & Rogers vorgeht, und „Ivy“ wirft kurz einen „yearning look“ in Richtung Captain Wiles, als ob sie ihre eigene Zukunft auch gerade „deutlich vor sich sehen würde“.

Aber dennoch betont „Jennifer“ nochmals die „Plötzlichkeit“ dieses Vorhabens [Nachsatz von JENNIFER ROGERS: „Meine Mutter hat gesagt, ich solle so etwas gut überlegen“].

Nachdem „Sam“ ihre Einstellung als „only fair“ bezeichnet und ihr gleichsam eine „Bedenkzeit“ zugestanden hat, taucht…Deputy Sheriff Wiggs im Laden seiner Mutter auf, die ihn darüber informiert, dass ein Millionär Marlowe’s Bilder „gekauft“ habe… „Success is my only motherfuckin‘ option, failure’s not“ [Copyright: Eminem].

Aber als Calvin Wiggs davon erfährt, wie das „business“ wirklich abgelaufen ist, kommt die wahre Einstellung des Deputy zum Ausdruck [DEPUTY SHERIFF WIGGS: „Ich hab‘ immer gewusst, dass dieser Plunder nichts wert ist“; // Anmerkung: Exkurs: „Truffaut-Filme Teil 6: Liebe & Kunst in `troubled times`“: „MARION STEINER CATHERINE DENEUVE: „Es war das Gesprächsthema in der letzten Metro*. Die Proben zu `Die tote Königin` an der Comédie Française sollen abgebrochen werden. […] Daxiat hat vor, bald die ganze Wahrheit über die Juden zu enthüllen, die sich noch an der Comédie Française halten, und nach Aussage von Daxiat** ist Jean Yonnel rumänischer Jude“ / „LUCAS STEINER HEINZ BENNENT: „Ich weiß nicht, ob Yonnel Jude ist oder Halbjude oder Vierteljude. Ich weiß nur, dass es falsch von ihm war zu bleiben. Er muss fliehen, fliehen, ans Ende der Welt, weg von den Irren. Das sind Irre, verstehst du? Es sind Irre! Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch hier. Daxiat und die anderen. Irre!“ (aus: Die letzte Metro; Gespräch zwischen den „Eheleuten & Theatermachern“ Catherine Deneuve & Heinz Bennent in ihrem Theater im von Nazis besetzten Paris; *da ab 11 Uhr nachts „Ausgangssperre“ gilt, ist es für die Pariser wichtig, unbedingt „die letzte Metro“ zu bekommen; **„Daxiat“, gespielt von Jean-Louis Richard, ist ein mächtiger Kritiker, der sich mit den Nazis gutgestellt und Einfluss auf die Zensurbehörde hat) – nun zu dem schon mehrfach erwähnten Truffaut’schen Kassenerfolg „Le Dernier Métro“ (OT), der es 1980 allein in Paris auf über eine Million Kino-Zuschauer brachte und der Truffaut einen wahren „César-Reigen“ inklusive einen César für die „Beste Regie“ einbrachte; Truffaut wollte sich schon lange mit „Le théȃtre sous l’Occupation“ beschäftigen, mit dem Theater während der Besatzungszeit, als Frankreich quasi „zweigeteilt“ war, in eine von Nazis besetzte & verwaltete Zone und in eine „freie, selbstverwaltete“ Zone; grundsätzlich war das eine Periode, an die sich François Truffaut selbst sehr gut erinnern konnte, denn schließlich handelte es sich dabei um die Zeit seiner eigenen Kindheit; „Ich war schon mal hier, aber im Zuschauerraum. Ich habe Madame Steiner gesehen, im `Kirschgarten` von Tschechow“ (Gérard Depardieu im Theater Montmartre) – zu den Grundzügen der Story: Paris 1942; die Zeit der Verhaftungen, Denunziationen und Restriktionen ist auch eine Zeit, in der die Theater und Kinos überfüllt sind, nicht zuletzt deshalb, weil diese beheizt sind und dort ein „warmer Platz“ zu finden ist; der Schauspieler Bernard Granger (Depardieu) wird Teil des Ensembles des von Marion Steiner geführten Theaters Montmartre, das gerade das norwegische Stück „Die Verschwundene“ einübt; Madame Steiner‘s Ehemann, der eigentliche Direktor des Theaters, der auch als Regisseur fungierte, soll sich aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach Südamerika abgesetzt haben („Hausmeister Raymond“ Maurice Risch zu Depardieu über seinen ehemaligen Chef: „[…] Der ist grade noch entwischt. Das war was. Eines Tages wollten sie ihn holen, gegen Mittag“); in Wahrheit hält sich Steiner vor der Gestapo aber im Keller des Theaters versteckt, wo er von seiner Frau Marion mit dem Nötigsten versorgt wird (Bennent zu Deneuve: „In meinem Keller weiß ich alles, was im Theater vor sich geht“); als sich eine tatsächliche Flucht, wie eigentlich geplant, nicht umsetzen lässt, stürzt das Lucas Steiner zunächst in Verzweiflung (Dialog zwischen den „Eheleuten“ Steiner, der damit endet, dass die Deneuve Bennent mit einem Holzscheit k.o. schlägt, um ihn vor einer Dummheit zu bewahren: Bennent: „Wie viele Jahre hat ein Mensch zu leben? Ich kann nicht mehr, Marion, ich, ich kann nicht mehr!“ / Deneuve: „Hör auf, Lucas! Lucas!“ / Bennent: „Ich geh weg!“ / Deneuve: „Wohin gehst du?“ / Bennent: „Ich gehe aus! Ich, ich geh weg! […] Ins Rathaus, ins Kommissariat, ich werde es ihnen erklären, ich, ich werde mich ausweisen! […] Ich bringe alles wieder in Ordnung!“ / Deneuve: „Bis du vollkommen verrückt geworden?! Was machst du denn?! Du gehst hier nicht raus! Was willst du denn?! Willst du ins Konzentrationslager kommen!?“ / Bennent: „Lass mich vorbei! Lass mich vorbei!“ / Deneuve: „Nein, du gehst hier nicht raus! Das lass ich nicht zu! Eher erschlag ich dich!“); dann aber findet er gleichsam neuen Mut darin, das norwegische Stück, das gerade geprobt wird, heimlich vom Keller aus „mitzuinszenieren“ (Bennent zu Deneuve: „Ich inszeniere das Stück, und niemand wird es je erfahren“), indem er Marion täglich seine „Anweisungen/Anmerkungen“, was die Inszenierung betrifft, mitteilt; gleichzeitig entwickelt sich auch eine gewisse „Sympathie“ zwischen Madame Steiner und dem Schauspieler Bernard Granger, der sich letztendlich als Mitglied der Résistance entpuppt (Depardieu, der instinktiv ahnt, dass „Madame Steiner“ ein Geheimnis hat, zu einem Freund von ihm: „Stimmt, sie ist schön. Aber sie ist nicht echt, diese Frau. Sie hat irgendetwas Unechtes“ // Deneuve über Depardieu zu Bennent: „Weißt du, er hat was von Jean Gabin in `La Bête Humaine`. Kräftige Ausstrahlung, gleichzeitig aber auch sehr sanft“)…; Truffaut wollte ausdrücklich keinen „politischen Film“ drehen, sondern stellte quasi die Figuren & die Gefühle in den Vordergrund; „Wiedersehen, Madame Steiner. Wiedersehen, Marion“ (Deneuve zu sich selbst, nachdem sich ein paar Leute im Theater von ihr verabschiedet haben) – die Rolle der „Madame Steiner“ hat Truffaut extra für Catherine Deneuve geschrieben, mit der er ja bereits in Das Geheimnis der falschen Braut (1969; Co-Starring: Jean-Paul Belmondo) zusammengearbeitet hatte, welcher seinerzeit leider ein Misserfolg wurde, und die Deneuve spielt „Marion“, die ihre Gedanken aufgrund des „Doppellebens“ für sich behalten muss und deren Inneres aus diesem Grund ebenso wichtig ist wie ihr Leben nach außen, mit einem, wie das mal ein Truffaut-Exeget so treffend ausgedrückt hat, „dynamisch-femininen Realismus“; ein Highlight sind auch jene Szenen, in denen Depardieu und Deneuve sozusagen „auf der Bühne / während der Vorstellung“ in ihren Theaterrollen als „Hauslehrer Carl“ & als „schöne Hausherrin Héléna“ zu sehen sind (Bühnendialog „während der Premiere“ zwischen Depardieu & Deneuve, bevor der Schluss-Vorhang zu dem Stück „Die Verschwundene“ fällt: Depardieu: „Und jetzt?“ / Deneuve: „Jetzt beginne ich zu lieben, Carl. Das tut mir weh. Tut die Liebe denn weh?“ / Depardieu: „Ja, Liebe tut weh. Wie die großen Raubvögel zieht sie Kreise über uns. So verharrt sie und bedroht uns. Aber diese Bedrohung kann auch den Beginn neuen Glücks bedeuten. Du bist schön, Héléna. Es schmerzt, dich anzusehen, so schön bist du“ / Deneuve: „Gestern sagten Sie, es wäre eine Freude“ / Depardieu: „Es ist Freudeund Schmerz zugleich“), wobei sich die Deneuve bei den Proben da weniger „gefühlvoll / zugänglich“ präsentiert (Deneuve zu Depardieu: „Hören Sie, Bernard. Ich weiß, dass er[der „Hauslehrer Carl“] an der Stelle diese Geste machen soll, aber es wäre mir lieber, wenn Sie mein Gesicht während der Probe an dieser Stelle nicht berühren. Machen Sie’s, wenn wir richtig spielen“); Truffaut hat seinen Film vor allem nachts spielen lassen, an „geheimen Orten“, wenn man so will, weil er die Zeit der Besatzung mit all der Abgeschiedenheit, Frustration, Ungewissheit, durch Dunkelheit vergegenwärtigen wollte, aber in diese Dunkelheit innerhalb von Die letzte Metro mischen sich auch ab und an „helle Szenen“, die mit klassischen französischen Chansons untermalt sind].

Allerdings ist Deputy Wiggs mit etwas anderem beschäftigt, denn in seinen Händen hält er zwei Schuhe, nämlich jene, die „Harry Worp“ gehört haben und die ihm der Landstreicher „gestohlen“ hat… „Said, he found `em on a dead man“. Dort, wo der „tramp“ behauptet habe, sei aber gar keine Leiche gelegen, meint Wiggs außerdem.

Kurz darauf wählt „Calvin“ die „state police number“ und ruft vom Laden aus also die „Staatspolizei“ an, woraufhin das Quartett um Marlowe schleunigst und etwas beunruhigt „Wiggs Emporium“ verlässt.

Der Deputy entwickelt dann doch noch „einen Sinn für Kunst“, denn er entdeckt „Sam’s“ „unverkäufliches“ Porträt von „Harry“, welches der „painter“, so wie Wiggs von seiner Mutter erfährt, „am Vormittag im Wald“ gemalt hat. Und dieses Portrait erweckt in der Tat das Interesse von Calvin Wiggs, denn es entspricht exakt der Beschreibung des Landstreichers, was den „dead body in the woods“ anbelangt.

Während Wiggs mit der „state police“ telefoniert und seine „Landstreichergeschichte“ zum Besten gibt, sind Jennifer Rogers, Sam Marlowe, Captain Wiles & Miss Gravely wieder bei Jennifer’s Haus angelangt. Die beiden Frauen betreten „the house“, während der Captain und Marlowe mit ihren Schaufeln vor der Eingangstür stehen bleiben. Wiles, der beunruhigt wirkt, will von Marlowe wissen, was er denn von „Calvin Wigg’s Auftritt“ hält, also: von den Schuhen & der „Staatspolizei“.

„The Artist“ versucht ihn zu beruhigen und glaubt, dass der Deputy Sheriff sie nicht „in Verdacht“ habe, aber der Captain merkt an, dass er „die Art, wie Wiggs ihn gemustert hat“ als unangenehm empfunden habe [CAPTAIN WILES: „Aber die modernen Polizeimethoden sind heute ganz psychologisch, Sammy. Ganz psychologisch. Die kennen jede Menge Tricks, nehmen einen in die Zange und machen einen mürbe, bis man dankbar ist, dass sie einen endlich aufknüpfen“; // Anmerkung: „Nicht ganz so moderne Polizeimethoden / `Friendship & Love in the Wild, Wild West`“: „COLORADO RYAN RICKY NELSON: „Hören Sie die Musik? Er lässt das Lied spielen“ / „SHERIFF JOHN T. CHANCE JOHN WAYNE: „Was soll das?“ / COLORADO RYAN: „Es heißt `El Deguello`. Das Todeslied. Die Mexikaner spielten es, als unsere Jungs bei Alamo eingeschlossen hatten*. Sie spielten es, bis alles vorüber war. Verstehen Sie, was er damit sagen will?“ / SHERIFF JOHN T. CHANCE: „Keine Gnade. Kein Mitleid mit den Verlierern“ / COLORADO RYAN: „Sie werden das noch oft hören“ (aus: Rio Bravo; *gemäß der deutschen Synchro; „der junge Meisterschütze“ Ricky Nelson erklärt dem „Sheriff“ John Wayne, seinem „Hilfssheriff“ Dean Martin und dem „Gehilfen“ Walter Brennan, was der Bösewicht „Nathan Burdette“ da im Saloon für ein Lied spielen lässt, welches gerade in der gesamten „small Texas town“ Rio Bravo zu hören ist; der Sheriff hat den Bruder des „wohlhabenden Rangers Burdette“, nämlich den Mörder „Joe Burdette“, bei sich im „Sheriff’s office“ in einer Gefängniszelle sitzen) – Howard Hawks‘ legendärer und überaus erfolgreicher Western Rio Bravo (1959) gehört nicht nur zu den besten Western der Filmgeschichte, sondern ganz generell zu den allerbesten US-Filmen überhaupt; Rio Bravo ist „ein typischer Hawks“, der über zwei Stunden lang „light-hearted“, aber mitreißend bleibt, und diese „Leichtigkeit“ grenzt das Werk auch von dem, wenn man’s genau nimmt, „depressing stuff“ ab, den John Ford stets mit dem „Duke“ John Wayne gedreht hat (z. B.: 1950: Rio Grande / 1956: Der Schwarze Falke); „Oh John, Sie sind unverbesserlich. Wie kann man nur so schwer von Begriff sein? Manchmal glaube ich, Sie zu verstehen. Und dann wieder…“ (Angie Dickinson zu John Wayne) – zu den Ausgangspunkten der Story dieses Klassikers, der auch als „filmische Meditation über Freundschaft & Liebe im Wilden Westen“ durchgeht: der Herumtreiber Joe Burdette (Claude Akins) erschießt in einem Saloon, nachdem er den „Trinker aka `Borrachón`“ „Dude“ (Dean Martin) vor allen Gästen erniedrigt hat und dadurch mit Sheriff Chance aneinandergeraten ist, einen Mann, der sich ebenfalls ins Geschehen einmischen wollte (Wayne im Gespräch mit dem mit ihm befreundeten Ranger „Pat Wheeler“ Ward Bond, dem Boss von „Colorado Ryan“, über die Tat: Ward Bond: „Warum haben Sie ihn eingesperrt?“ / Wayne: „Wir waren grad dabei, sein Opfer zu beerdigen, als Sie ankamen“ / Ward Bond: „Mord?“ / Wayne: „Es gibt kein anderes Wort dafür“); Burdette wird festgenommen und in eine Zelle im Büro des Sheriffs gesteckt, allerdings dauert es noch einige Tage, bis „Verstärkung“ bzw. „der Marshal“ in Rio Bravo eintreffen soll; Nathan Burdette, der Bruder von Joe, schickt daraufhin eine Horde schießwütiger & im Vorhinein mit 50$-Goldstücken entlohnte Cowboys in die Stadt, die Joe befreien wollen (Wayne zu „Nathan Burdette“ John Russell, als dieser seinen inhaftierten Bruder besucht: „Und wenn er fünfzig Morde begangen hätte, würden Sie doch versuchen, ihn vorm Galgen zu retten“); Unterstützung gegen die skrupellosen „gunmen“ hat Sheriff Chance, bevor sich auch noch der äußerst intelligente „young marksman“ „Colorado“ dazugesellt (Wayne über „Colorado“ Ricky Nelson: „Ja, er ist nicht so wie die anderen jungen Burschen, die mit einem Revolver herumrennen“), zunächst nur durch den „schweren Alkoholiker“ „Dude“, der einst ein guter Schütze und „Hilfssheriff“ war, aber nun nach einer „missglückten Liebesaffäre“ eben mit seiner Alkoholsucht zu kämpfen hat (Wayne zu Angie Dickinson über Dean Martin: „Seit zwei Jahren, da säuft er ohne Pause“), sowie von dem „hinkenden“ und oftmals als „Krüppel“ bezeichneten alten „Stumpy“ („Pat Wheeler“, der schließlich auch noch von Burdette-Leuten erschossen wird, zu Wayne: „Ein alter Invalide und ein Säufer. Mehr haben Sie nicht?“)…; Hawks hat die „Freundschaft“ zwischen John Wayne, Dean Martin, Walter Brennan & Ricky Nelson, die ein zentraler Teil des Films ist, mit „denkwürdigen, fast rührenden“ Momenten bedacht, und dazu zählt sicherlich auch „das gemeinsame Singen plus Gitarrenbegleitung durch Ricky Nelson“ der vier Männer im „Sheriff’s office“, aber speziell die „Let’s take a turn around the town“-Szenen mit Wayne und Martin (der im Laufe der Handlung sozusagen dank Wayne wieder sein „Selbstbewusstsein“, das ihm als Säufer abhandengekommen ist, zurückerlangt), ihre gemeinsamen abendlichen Kontroll-Spaziergänge durch die Stadt, sind wunderbar und gleichsam „Filmgeschichte“; „Unser Sheriff hat sich verliebt“ (Dean Martin zu Walter Brennan) – man kann aber nicht über Rio Bravo schreiben, ohne die „love story“ zwischen Wayne und „Feathers / Miss Francis“ Angie Dickinson zu erwähnen; diese „toughen“ & mutigen „Hawksian Women“ erscheinen im Grunde etwas „unrealistischer“ und „künstlicher“ als die „toughen“ & mutigen „Hitchcock Women“, die, was die Wesenszüge anbelangt, vielleicht auch annähernd „eine Entsprechung in der Realität“ haben, aber Dickinson’s „Feathers“, quasi „the girl on the coach“, das wegen John Wayne nicht mehr aus der Stadt wegkommt (Dickinson zu Wayne, nachdem sie die Postkutsche raus aus Rio Bravo absichtlich verpasst hat: „Ich bringe Sie immer wieder in Rage, nicht wahr, John? Zwingen Sie mich nicht zu sagen, warum ich geblieben bin. […]“), ist ohne Zweifel eine der gelungensten „Hawksian Woman“ überhaupt; „So, you’re going to have to talk. You’re going to have to say you want me“, meint Angie Dickinson einmal am Schluss in ihrem Hotelzimmer, nachdem die „Burdette“-Bande besiegt ist, im Original zu John Wayne, und der Film ist tatsächlich voll von „great“ & „very amusing scenes“ zwischen dem „äußerst `polaren` / gegensätzlichen Duo“ Wayne & Dickinson, in denen „Feathers“ versucht, zu dem „brummigen“ und, aus ihrer „offenherzigen“ Sichtweise heraus betrachtet, eben „schweigsamen“ Sheriff gleichsam „vorzudringen“ (Wayne: „Was geht Sie das überhaupt an, was ich denke?“ / Dickinson: „Ich weiß auch nicht, warum Sie immer gleich wütend werden, wenn ich Sie was frage“ / Wayne: „Ich werde ja gar nicht wütend. […] Sie können einen wirklich zur Verzweiflung treiben“), wobei natürlich die finale Szene des Werks, bei dem „Feathers“ versucht, bei „Sheriff John T. Chance“ eine „reaction“ hervorzurufen, indem sie androht, in einem betont „sexy Outfit“ hinunter in den Saloon zu gehen, was den Dialog betrifft (Drehbuch: Leigh Brackett & Jules Furthman), besonders gelungen scheint, da hier die „Androhung einer Verhaftung“ mit einer „Liebeserklärung“ gleichgesetzt wird (Wayne: „Wenn du dich unten in diesem Aufzug sehen lässt, verhafte ich dich!“ / Dickinson: „Du verhaftestOh John, ich habe so darauf gewartet, dass du das sagen würdest. Ich dachte, du würdest niemals... Du hast eine komische Art, einem Sachen zu sagen. […] Ach, ich dachte schon, du würdest es mir nie sagen“ / Wayne: „Was denn?“ / Dickinson: „Dass du mich liebst“ / Wayne: „Ich sagte, dass ich dich verhafte“ / Dickinson: „Das ist genau dasselbe, das weißt du doch. Du willst es nur nicht aussprechen. Ach, wir sind so verschieden, ich werde mich daran gewöhnen müssen. Mirmir liegt das Herz auf der Zunge“ / Wayne: „Das scheint mir auch so“ / Dickinson: „Du musst dich dran gewöhnen oder selber reden oder überhaupt nichts mehr sagen“); wie schon mehrfach von mir in den letzten Jahren erwähnt, war Angie Dickinson dann 1980 auch in Brian De Palma’s Psycho-Thriller Dressed to Kill (mit Nancy Allen & Michael Caine) zu sehen, in dem sie, „Marion Crane in Hitchcock’s `Psycho`“-like, das Opfer eines grausamen Mordes mit einem Rasiermesser in einem Fahrstuhl wird].

„Sammy“ spricht davon, dass Wiggs sich lediglich „wichtigmache“ [Nachsatz von SAM MARLOWE: „[…] Die Polizei wird ihm sagen, er soll die Schuhe behalten, wenn sie ihm passen“].

Anschließend betreten die „two men“ das Haus, wo… „I’ve decided, Sam“ …Jennifer Rogers Marlowe ihre „Entscheidung“ bezüglich des „Heiratsantrags von vorhin“ mitteilen möchte, wobei sich beim „painter“ erste „Gedächtnislücken“ auftun [SAM MARLOWE: „Wozu denn entscheiden?“].

„Jennifer“ sagt… „Who cares, baby, I think I wanna marry you“ [Copyright: Bruno Mars] …„Ja“ zu seinem Antrag [Nachsatz von JENNIFER ROGERS: „[…] Falls Sie nicht vergessen haben, dass Sie mich gefragt haben“] und schickt die „Begründung“ hinterher, dass sie ihn ganz „sympathisch“ finde und er außerdem „a good father for Arnie“ zu sein scheine [JENNIFER ROGERS: „[…] Und über die anderen Gründe möchte ich nicht sprechen“].

Der Captain [Kommentar von CAPTAIN WILES: „Wenn man verheiratet ist, kommt man bequemer über den Winter...“] mahnt die beiden zur Eile, da sie sich alle zusammen schleunigst „eine gute Story“ ausdenken sollten, und zwar für „Calvin Wiggs & die Staatspolizei“.

Memoria, memoria“ [Copyright: Nirvana] …Marlowe kommt langsam wieder die „Erinnerung“ [SAM MARLOWE: „Ob du’s glaubst oder nicht, ich hätte es beinahe wieder vergessen“] und die beiden geben sich einen Kuss, wobei „Jennifer“ „Sam“ dabei um Rücksicht bezüglich ihres „niedrigen Siedepunkts“ bittet [JENNIFER ROGERS: „Nur ganz leicht, Sam, ich habe einen niedrigen Siedepunkt“; // Anmerkung: Im Original spricht Shirley MacLaine von „very short fuse“, also davon, dass ihr „ganz leicht die Sicherungen durchbrennen“].

Anschließend flüstert er ihr, „auf ihre Nachfrage hin“, noch ins Ohr, was er sich von dem Millionär gewünscht hat [Kommentar von JENNIFER ROGERS, nach dem für die Zuschauer abermals unhörbaren Flüstern: „Das ist aber sehr praktisch“].

Letztendlich erhalten Marlowe & Rogers „congratulations“ von Wiles & Gravely… „You’re a lucky man, Sammy“ …sowie eine Art „Entschuldigung“ vom Captain bezüglich seiner „Launen“ beim Ein- und Ausgraben [CAPTAIN WILES: „[…] Wenn ich bei dieser dauernden Ein- und Ausgraberei von Harry etwas mürrisch war, dann tut’s mir leid. Ich sehe ein, es war die Sache wert“].

 

 

 

(ENDE der TEILE 1.4.4 - 1.7.1; Fassungen vom 07.04.2024, 09.04.2024, 11.04.2024, 13.04.2024, 15.04.2024, 17.04.2024, 19.04.2024, 21.04.2024 & 23.04.2024)